Das Laut & Hart kann man wohl als noch relativ junges Festival bezeichnen, denn es feierte sein Debüt im Jahr 2019. Damals traten bei der eintägigen Veranstaltung sechs Bands auf, und über 300 Metalfans war die Premiere durchaus geglückt. So beschloss das Orgateam, das Laut & Hart jährlich stattfinden zu lassen und plante, der bereits begonnenen Corona-Pandemie zum Trotz, auch für 2020 und 2021. Leider mussten sie aber beide Termine wieder absagen. Für das letztjährige Festival hatte ich auch bereits meine Tickets, und so freue ich mich sehr, dass der zweiten Ausgabe des Laut & Hart wohl (hoffentlich) nichts im Wege steht. Insgesamt 12 Bands werden an den beiden Festivaltagen das Cobra in Solingen beschallen, wobei sie alle dem Festivalnamen mehr als gerecht werden, denn zarte Klänge wird’s hier nicht geben.
Ich kenne nicht alle Bands des Line-Ups, aber da bin ich sicherlich nicht die Einzige. Also schauen wir doch mal, was uns an den beiden Tagen erwartet.
Bei dem Bandnamen Epilirium habe ich zugegebenermaßen zunächst mal an Haarentfernung gedacht, aber das war sicherlich nicht die Intention hinter dem Bandnamen. 😀 Seit dem Jahr 2005 gibt es Epilirium schon, stilistisch bewegen sie sich irgendwo zwischen Heavy- und Power Metal. Vom anstehenden Album wurden bereits drei Singles veröffentlicht, und für den Song Bow Your Head konnten sie sich gesangstechnisch mit Sir Optimus Prime Grailknights verstärken. Ob der am 29.10. wohl auch die Bühne entern wird? Nicht ganz so lange unterwegs wie Epilirium sind Hereditary. Aber auch die bringen es mittlerweile auf ungefähr acht Jahre Bandbestehen, in denen sie eine EP und zwei Alben veröffentlicht haben. Nachdem ich sie vor kurzem mit einer sehr unterhaltsamen Show in Bonn erleben durfte, freue ich mich sehr darauf, sie in Solingen wiedersehen zu können und mir ihren Blackened Death Metal in die Ohren ballern zu lassen. Eine etwas weitere Anreise haben die Jungs von Sublind. Die kommen nämlich aus Luxemburg und frönen dem, wie sie es auf ihrer Soundcloud-Seite selbst nennen, “Alcoholic Thrash Metal”. Seit dem Jahr 2005 sind sie am Start und können immerhin noch mit zwei der Gründungsmitglieder aufwarten. Das letzte Album ist aus dem Jahr 2014, aber für das kommende Jahr ist Nachschub angekündigt. Da werden wir sicherlich in Solingen schon den ein oder anderen Song präsentiert bekommen.
Heimspiel haben die fünf von Above Average, sie kommen nämlich aus Solingen. Seit dem Jahr 2017 ist das Quintett unterwegs, und vor kurzem haben sie ihren neuen Sänger Flo präsentiert. Im Heavy Metal sind sie zu Hause und lassen sich in ihren Songs einerseits von den großen Bands der Vergangenheit inspirieren, blicken aber nicht nur zurück, sondern bringen auch ihre ganz eigene Note mit. Und weiter geht’s mit dem flotten Genremix, denn die ebenfalls aus Solingen stammende Band Helgrindur ist tief im Pagan Metal verwurzelt. Seit dem Jahr 2009 singen sie über Lügenbolde, Seelenreisen oder Grimurs Fluch und scheinen dabei lieber auf der Bühne als im Studio zu stehen. Bislang können sie nämlich nur mit dem Album Von Einst aus dem Jahr 2017 aufwarten. Aber im April haben sie ja verkündet, dass die Arbeiten am neuen Werk laufen, also dürfen wir gespannt sein, ob es beim Laut & Hart davon schon was zu hören gibt. Einen großen Schritt in Richtung symphonischer Klänge machen wir dann mit der letzten Band im Line-Ups am 29.10. Diversity Of Darkness durfte ich schon einmal im AZ Aachen live erleben, und man könnte ihren Auftritt fast mit einem Theaterstück vergleichen. Dabei spielen Sängerin Mélanin und Sänger Exile eindeutig die Hauptrollen, und auch auf die Gefahr hin, jetzt ganz viel ins Phrasenschwein einzahlen zu müssen, da darf man gern an “Die Schöne und das Biest” denken. 😀
Auch am Sonntag stehen sechs Bands auf der Bühne des Cobra, und von denen kenne ich dann auch gleich vier. Inhale aus Langenfeld gehört nicht dazu, obwohl es das Quartett bereits seit Oktober 2017 gibt. Mit Veröffentlichungen sind sie gut unterwegs, denn nach der Debüt-EP aus dem Jahr 2019 haben sie im Sommer 2020 ihr Debütalbum Redemption veröffentlicht und im vergangenen Jahr auch eine Coverversion des Lady Gaga-Songs Pokerface nachgeschoben. Mit einem Mix aus Metalcore und Melodic Death Metal wollen sie die müden Glieder ordentlich in Schwung bringen. Unhallowed Deliverance schrauben dann den Härtegrad ordentlich nach oben, denn sie bringen Death Metal mit, der in Richtung Brutal bzw. Technical geht. Seit dem Jahr 2017 schrauben sie an ihren Songs und durften sich auch schon einige Male live präsentieren. Viel mehr Infos finden sich im www aber nicht, aber es sieht so aus, als ob die Arbeiten an der Debüt-EP Of Spectres And Strife voranschreiten. Auch Caratucay aus Mülheim sind im Death Metal unterwegs, fahren allerdings die progressive Schiene. Wenn ich mir das aktuelle Bandfoto so ansehe, kann ich nicht glauben, dass es die Band bereits seit dem Jahr 2007 gibt. Nach zwei Demos und einer EP haben sie im Jahr 2018 ihr Debütalbum Deranged Serenades veröffentlicht. Damit haben sie mich damals echt umgehauen, und ich bin sehr gespannt, ob’s am 30.10. auch neue Songs auf die Ohren gibt.
Mit Illusions Fade springen wir vom Death Metal zum Modern Metal/Metalcore. Wie oft ich die Jungs jetzt schon live erleben durfte, kann ich an einer Hand nicht mehr abzählen. Das letzte Mal war es im Mai in Köln, wo sie die Jungs von Resist The Ocean im Rahmen deren Spring 2022-Tour supportet haben (unseren Bericht findet ihr hier). Auf ihren Social Media-Kanälen posten sie immer wieder mal kleine Updates, und ich frage mich nicht, ob sie am 30.10. neue Songs mitbringen, sondern nur, wie viele. 😀 Mit Modern Metal geht’s weiter, denn auch Voidemolition aus Remscheid stehen für dieses Genre. Zu denen gibt’s auf unserer Homepage wahrscheinlich die meisten Artikel, und der letzte davon ist tatsächlich auch ein Konzertbericht. Ich durfte sie nämlich im September zum zweiten Mal live erleben, als sie neben Solardrifter, End Of All Known, Exposed To Noise und ManifeStatioN auf der Bühne des Helvete in Oberhausen standen. Und auch in Solingen werden sie sicherlich mit den Songs ihres großartigen Albums Sanity aus Oktober 2021 wieder eine schweißtreibende Show liefern. Das Genre Modern Metal darf man weiterhin im Hinterkopf behalten, wobei Friend Or Enemy eher in Richtung Metalcore/Post Hardcore driften. Die Jungs standen schon bei der ersten Ausgabe unseres Voll-Core-N im November 2021 auf der Bühne des MTC in Köln, ich durfte sie noch im Juli wiedersehen, als sie gemeinsam mit We Awake und Aeries die Bühne des Blue Shell in Köln zerlegten. Mal sehen, ob sie nach ihrer letzten Single Burn Them Out aus Oktober 2021 in Solingen mit was Neuem am Start sind.
Tickets für das Laut & Hart Festival gibt es hier. Im VVK kosten die Tageskarten jeweils 20€, an der Abendkasse dann jeweils 25€. Ich hoffe jedenfalls sehr, dass wir am 29. und 30.10. das Cobra in Solingen voll kriegen und dann dem Namen des Festivals alle Ehre machen können.
Eventname:
Laut & Hart Festival 2022
Künstler:
Samstag: Epilirium, Hereditary, Sublind, Above Average, Helgrindur, Diversity Of Darkness - Sonntag: Inhale, Unhallowed Deliverance, Caratucay, Illusions Fade, Voidemolition, Friend Or Enemy
Ort:
Cobra, Solingen
Datum:
29.10.2022 (Einlass 17:00 Uhr) und 30.10.2022 (Einlass 14:00 Uhr)
Genre:
Heavy Metal, Power Metal, Blackened Death Metal, Pagan Metal, Symphonic Metal, Metalcore, Melodic Death Metal, Death Metal, Progressive Death Metal, Modern Metal, Post Hardcore
Veranstalter:
