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Lesedauer ca. 5 min.

Voll-Core-N am 13.11.2021 im MTC, Köln

Eventname:

Voll-Core-N

Künstler:

Northern Light, All Miles Gone, Friend Or Enemy

Ort:

MTC, Köln

Datum:

13.11.2021

Genre:

Metalcore, Post Hardcore

Veranstalter:

SYLB

Eigentlich wäre heute bei dieser Show alles ein wenig anders gewesen, aber besondere Zeiten führen oft zu besonderen Maßnahmen. Nachdem die Vorbereitungen auf diese Show also ein wenig zähflüssig abliefen, machte Henning kurzen Prozess und übernahm die Organisation. So kamen wir von SYLB also zu unserer ersten Show, der über kurz oder lang noch weitere folgen sollen. Die Gelegenheit, sich entweder mal wiederzusehen oder endlich auch mal persönlich kennenzulernen, nutzten neben mir auch noch weitere SYLB-Teammitglieder. So waren wir dann insgesamt fünf. Ich reiste dann natürlich auch nicht erst zum Einlass nach Köln, sondern traf schon am MTC ein, als die Bands gerade mit dem Aufbau begannen. Da ich tatsächlich mal alle drei Bands kannte, gab’s erstmal viele Begrüßungen. Das war dann fast, wie nach Hause kommen. 😀 Die Gelegenheit, dass, bis auf den Drummer von Friend Or Enemy, schon alle vor Ort sind, nutzen wir dann auch gleich noch für ein Gruppenfoto. 🙂

In der jetzigen Phase, wo die Inzidenzen überall rasant steigen, war es natürlich fraglich, wie viele Menschen heute Abend zur Show kommen. Aber die Bedenken zerstreuten sich relativ zügig, das Line-Up wollten sich doch einige nicht entgehen lassen. So können Northern Light, die den heutigen Abend eröffnen, schon in viele erwartungsfrohe Gesichter blicken, wenn sie denn nicht gerade von den Frontscheinwerfern geblendet werden. Der Platz direkt vor der Bühne bleibt zwar relativ frei, aber dass in den Reihen schon mächtig Bewegung stattfindet, freut die Jungs natürlich, denn das können sie, wie Pascal sagt, doch sehen. Die ersten Probleme muss Pascal allerdings auch schon verkünden, denn Jonas hat irgendwelche Probleme mit seinem In-Ear-Monitoring. Die löst er ganz einfach dadurch, dass er nur mit einem In-Ear-Monitor spielt und sich natürlich trotzdem souverän durch die Songs zockt, die Northern Light heute mitgebracht haben. Mit dem ersten Song der EP Into The Dark legen die Jungs heute los. Der heißt genauso, wie die Band. Und auch Self Destruction hat wieder seinen Platz auf der Setliste gefunden. In Glasgow hat ja gerade die UN-Klimakonferenz stattgefunden, aber ob die Beschlüsse, die dort gefasst wurden, die Zerstörung unserer Erde verhindern können, sei mal dahingestellt. Um genau dieses sehr betrübliche Szenario geht’s in Self Destruction. Dann ist Gitarrenwechsel angesagt, die “djentigen Instrumente”, wie Alex und Johannes sie nennen, kommen für die letzten Songs noch zum Einsatz. Noch kurz stimmen, und Northern Light können zum letzten Schlag direkt auf das Fressbrett ausholen.

Konnte ich bei Northern Light noch unbeschadet vor die Bühne, um Fotos zu machen, muss ich mich bei All Miles Gone ziemlich schnell in Sicherheit bringen. Die Jungs haben mächtig Bock, die Zuschauer haben Bock, passt also. So bildet sich wieder mal sehr schnell der erste Moshpit. Das reicht Dominik aber nicht, und er schafft es tatsächlich zwei Mal, eine amtliche Wall Of Death anzufachen, in die sich alle mit Begeisterung stürzen. Die Songs der EP Sleepless aus Mai dieses Jahres funktionieren natürlich auch hier bestens, das ist sehr geiler Metalcore, mit dem All Miles Gone auf ihrem Debüt an den Start gehen. Da kann man dann bei Songs wie Smile, From Daydreams To Nightmares, Lovesong oder Ghosts (wo Nico von Empty Home einen Gastauftritt hat) dann auch mal an Bands wie Bury Tomorrow, I Prevail oder Beartooth denken. Und auch nach diversen Moshpits und den Walls Of Death haben alle nach dem letzten Song noch nicht genug von All Miles Gone. Da es der Zeitplan hergibt, kommen wir also in den Genuss eines weiteren Tracks. Das ist dann mal ein Cover, und zwar The Price Of Agony von Fit For A King. Jetzt also zum letzten Mal ordentlich abgehen oder, wie es jetzt die meisten tun, lautstark mitsingen.

Friend Or Enemy habe ich tatsächlich schon länger nicht mehr live erleben dürfen. Das letzte Mal habe ich sie bei ihrer eigenen Releaseshow zum Album Stories Of Death And Decay vor ungefähr zwei Jahren gesehen, die auch hier im MTC stattfand. Damals wurden sie unter anderem von Never Back Down unterstützt, die ja bald ihre eigene Releaseshow spielen. So schließt sich dann der Kreis. 😀 Ob die Zuschauer sich bei All Miles Gone so verausgabt haben oder was auch immer der Grund ist, es geht wieder etwas ruhiger vor der Bühne zu. In dicht gefüllten Reihen stehen alle und feuern die Jungs mit hochgereckten Fäusten oder fliegenden Haaren an. Die lassen sich natürlich auch nicht lange bitten. Und mit 13 Songs, die sich auf Stories Of Death And Decay finden sowie den Tracks, die schon auf Red And Blue zu hören waren, können Friend Or Enemy ihre Setliste natürlich locker bestücken. Heute mit ihnen am Start ist “Aushilfsdrummer” Jerome, aber hätte Kamil das nicht speziell erwähnt, hätten wir es zumindest nicht gehört, denn natürlich hat Jerome seine Schießbude voll im Griff. So vergeht auch dieser Auftritt sehr kurzweilig, wobei plötzlich auch Dominik von All Miles Gone kurz auf der Bühne zu sehen ist und sich ein Mikro schnappt. Und auch Friend Or Enemy werden nicht ohne Zugabe von der Bühne gelassen. Da müssen sie sich kurz beraten, dann verkündet Kamil, dass man ja von Monster auch eine deutsche Version produziert habe. Die soll jetzt gespielt werden, wobei Jerome fragt, ob er die Drums jetzt in Deutsch oder in Englisch spielen sollte. Das sorgt dann noch für einige Lacher. Auch Friend Or Enemy haben zum Abschluss noch einige Dankesworte, die sich natürlich auch an Henning richten. Der darf dann auch auf die Bühne, und einige sehr liebe Gäste erwähnen, wie z. B. Andrea, die in Österreich für ihren großartigen Support der dortigen Szene bekannt ist, und die heute extra mit ihrem Mann nach Köln gekommen ist. Auch Alexis In Texas sind heute vertreten, zumindest in Form von Schlagzeuger Mitch. Eigentlich hätten sie heute auf der Bühne stehen sollen, mussten aber kurzfristig absagen.

Nach der Show startet um 23 Uhr eine Party im MTC, aber es ist noch genug Zeit, und so haben alle Bandmitglieder neben den Abbauarbeiten immer noch genug Zeit für das eine oder andere Schwätzchen. Auch wir vom SYLB-Team freuen uns, noch ein paar persönliche Worte miteinander wechseln zu können. So nach und nach wird das MTC aber leerer, und auch ich mache mich auf den Weg zu meinem Auto.

Die kompletten Fotostrecken gibt’s wie immer auf meiner Seite https://heike-leppkes-konzertfotos.de 

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