True Voodoo habe ich im Juni vergangenen Jahres bei einer Show im Krachgarten Wesel entdeckt, die ich für SYLB besucht hatte. Da haben sie mich ja restlos begeistert, und so habe ich mir seitdem noch einige weitere Shows mit den vieren gegeben. In den Gesprächen, die ich bei den Gelegenheiten mit ihnen führen konnte, ging’s um alles und nichts, aber um die Band selbst machen sie nach wie vor nicht viele Worte. „Wir kommen aus Emmerich“ ist so ziemlich das einzige, das Jonas sagt, wenn er die Zuschauer begrüßt. So kommt es dann aber wenigstens nicht zu einem „information overflow“, und bei den Jungs sollte man sich sowieso viel mehr auf die Musik konzentrieren.
Das kann man mit dem Album Live Session Tonstudio Regniet jetzt auch zu Hause tun. Seit dem 12.10. kann man sich die sieben Songs, die die Jungs in einer Livesession eingespielt haben, auch zu Hause (oder unterwegs) auf die Ohren geben. Ungefähr eine halbe Stunde lang dauert das Vergnügen. Ein neues Studioalbum ist auch geplant. Beim Crowdfunding, das True Voodoo dafür gestartet hatten, war das Minimalziel nach vier Tagen (!!) erreicht.
Dass unser Review dazu jetzt erst kommt, muss ich auf meine Kappe nehmen. Die Jungs hatten mich nämlich schon relativ kurz nach Release gefragt, ob ich was zum Album schreibe. Dann kamen aber alle möglichen Sachen und auch Reviewanfragen für anstehende Releases dazwischen. So wurde mein Zettel auf dem „to-do-Stapel“ also immer wieder nach unten verschoben.
So, wie ich es auch in meinem Bericht zur Show im Krachgarten geschrieben hatte, komme ich mir jetzt auch beim Hören der sieben Songs vor. Zeitreise zurück in die 60er und 70er, als Bands wie Black Sabbath oder Deep Purple in teilweise episch langen Songs die tonnenschweren Riffs und fast schon psychedelischen Soli durch die Boxen gejagt haben. Da braucht man dann noch nicht mal irgendwelche Substanzen einschmeißen, sondern sich nur die Kopfhörer aufsetzen und den Lautstärkeregler hochzufahren, um den psychedelischen Trip zu starten. Dafür kann man sich bei einem meiner Favoriten Open Hands dann auch mal um die sechs Minuten Zeit nehmen, und gleich noch Soul Searching dranhängen, der mit für True Voodoo-Verhältnisse sehr kurzen 2:45 Minuten daherkommt. Aber True Voodoo können nicht nur Downtempo, gleich der zweite Track Feed The Beast und auch White Tiger rocken immer wieder ordentlich, bevor wieder der Heavy-/Psychedelic Rock die Oberhand gewinnt.
Leider gibt es außer dem Album nichts, was man sich von dem Quartett anhören kann. Allerdings kommt "Smell Your Soul" mit 13 Tracks daher, die für eine Spielzeit von knapp 50 Minuten sorgen.