Dass sich die Jungs von Matter Of Time vor geraumer Zeit bei uns gemeldet haben, um ihre am 30.10. erscheinende EP I. Memories Of Our Past sowie auch dieses Video zu promoten, hat mich sehr gefreut. Die waren mir nämlich schon im März bei der Kulturnacht im Monkeys in Solingen sehr positiv aufgefallen. Zurück blicken die Jungs wohl eher nicht, etwas zur Geschichte von Matter Of Time zu finden, ist schwierig. Im Pressekit gibt’s dann aber die Info, dass die Band im Jahr 2010 gegründet wurde. Eine von mir in Interviews gern gestellte Frage wird dort auch beantwortet, nämlich, ob ein oder mehrere Bandmitglieder was mit Musik studiert haben. Das haben Timo und Moritz tatsächlich. Bei der Kulturnacht erzählte mir einer der Besucher noch, dass sie mal als Quintett unterwegs waren und auch musikalisch anders aufgestellt. Aber darum geht’s ja tatsächlich nicht, lassen wir also die Vergangenheit da, wo sie hingehört und wenden uns zunächst mal dem Video zum Song Manipulated zu. Der wird sich auch auf der kommenden EP finden, und gestern haben die drei ein sehr professionell aufgemachtes Video veröffentlicht.
Dass Matter Of Time neben der Musik auch sehr viel Wert auf das Visuelle legen, ist mir schon bei ihrer Show im Monkeys aufgefallen. Die scheint fast einer eigenen Choreographie zu folgen, wirkt aber trotzdem nicht aufgesetzt oder einstudiert. Und so zeigen sich die drei auch im Video auf ihrer ganz eigenen Bühne und werden von den vielen LED Bars gekonnt und sehr effektiv in Szene gesetzt. In den Schreiraumstudios, wo das Video aufgenommen wurde, fahren sie sogar noch den kompletten Chor, den es in Manipulated zu hören gibt, auf. Die Mädels und Jungs bauen sich um die runde Bühne herum auf, und die Aktion verstärkt den Eindruck der sehr gelungenen Inszenierung noch. Auch die immer wieder eingefügten Freeze Frame- und Slow Motion-Effekte habe ich bislang sehr selten in Musikvideos kleinerer Bands gesehen und finde, sie machen sich hier großartig. Da hat auch Videoproduzent Roman Holtwick echt ganze Arbeit geleistet.
Zum Musikalischen könnte man nach dem ersten Hören wohl die Frage stellen “ist das noch Metal, oder ist das schon Pop?”. Die Band selbst erklärt das ein wenig kryptisch mit den Worten “Unser Harmonic Metalcore fusioniert kontemporäre Breakdowns und Pop-Appeal im Geiste der Neo-Romantik auf der Suche zwischen dem Weltlichen und dem Anderen”. Ein wenig erinnern sich mich damit an die ja leider schon lange aufgelösten Dark Rocker von Darkhaus, aber auch an die Münchner Band Versus Goliath darf man einen Gedanken verwenden. Der Downtempo-Song Manipulated kommt tatsächlich sehr poppig aus den Boxen, besticht aber (nicht nur) durch sehr coole Riffs, die den fetten Kontrapunkt setzen.
Different Inside – Smell Your Soul
Leider gibt es außer dem Album nichts, was man sich von dem Quartett anhören kann....
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