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Lesedauer ca. 4 min.

Kulturnacht 2022 am 26.03.2022 im Monkeys, Solingen

Eventname:

Kulturnacht 2022

Künstler:

Darkness Surrounding, Matter Of Time, Voidemolition

Ort:

Monkeys - AWO-Proberaumhaus, Solingen

Datum:

26.03.2022

Genre:

Melodic Death Metal, Harmonic Metalcore, Modern Metal, Progressive Metal, Metalcore

Veranstalter:

So langsam geht es ja erfreulicherweise mit Undergroundshows so richtig los, und an manchen Wochenenden habe ich gleich mehrere Shows an einem Abend im Kalender stehen. Das ist auch heute der Fall, aber nachdem ich so viel über die Releases von Voidemolition geschrieben habe, ist es schon lange überfällig, die Jungs auch mal persönlich kennenzulernen. Also auf nach Solingen. Der Einlass im Monkeys hat erfreulicherweise früher begonnen, als es in der Facebook-Veranstaltung steht, so komme ich direkt rein. Kurz mal Dave angeschrieben, da kommt er eine Minute später auch schon um die Ecke, und wir können erstmal ausgiebig quatschen. Dass mir kurze Zeit später auch noch Sven von AlphaAlias auf die Schulter klopft, den ich bei den SPH Music Masters kennengelernt hatte, wundert mich nicht. Nicht nur Voidemolition schwören bei Videos, aber auch bei Fotos, auf die Jungs, und das zu Recht.

Dann geht es aber pünktlich mit der ersten Band des Abends, Darkness Surrounding aus Wuppertal, los. Die kenne ich genauso wenig, wie die folgenden Matter Of Time, aber das ändert sich ja heute. 🙂 Melodic Death Metal ist jetzt angesagt, und es sieht fast so aus, als ob die Instrumentenfraktion Sänger Tim so eine Art Rückendeckung geben will. Die braucht der aber definitiv nicht, denn er ist sehr gut bei Stimme. Gitarristin Kessi hat auch ein Mikrofon vor sich stehen, und kann nicht nur mit ihrem Gitarrenspiel, sondern auch mit ihrem Gesang überzeugen. Ich muss zugegebenermaßen auch an das Bild von “Die Schöne und das Biest” denken, das verfliegt aber ziemlich schnell. Die Songs von Darkness Surrounding sind nämlich nichts zum nebenbei hören. Zum einen oft ziemlich lang, zum anderen auch mit epischen Instrumentalparts ausgestattet. Und als ob vor der Bühne noch nicht genug Bewegung herrscht, wird dann auch die erste Wall Of Death des Abends angezettelt. Das Album Reality Unreal bietet genug Songs für die Setliste, und so geht’s dann auch gleich mal mit dem Titeltrack los. Bei dieser Gelegenheit können Darkness Surrounding dann auch mit Simon ihren neuen Leadgitarristen vorstellen, der sich die Songs in relativ kurzer Zeit alle draufgeschafft hat. Respekt dafür!

Matter Of Time haben heute Heimspiel, sie kommen nämlich aus Solingen. Da ich auch sie, wie schon geschrieben, nicht kenne, bin ich sehr gespannt, was die Jungs unter “Harmonic Metalcore” verstehen. Zunächst mal bestaune ich aber während des Aufbaus das unfassbar breite Pedalboard, das Gitarrist / Keyboarder / Sänger Moritz nicht allein auf die Bühne kriegt. Die beiden Keyboards haben bereits ihren Platz gefunden, und auch für die Backingtracks ist schon gesorgt. Jeder macht bei Matter Of Time scheinbar alles, es fehlt eigentlich nur, dass Sänger / Keyboarder Timo sich anstelle von Schlagzeuger / Sänger Marcel hinter das Drumset klemmt. 😀 Das passiert nicht, aber Marcel kann nicht nur “analog” trommeln, sondern auch das Drumpad bearbeiten, das ebenfalls seinen Platz auf der Bühne gefunden hat. Die Songs von Matter Of Time sind zwar kürzer als die von Darkness Surrounding, aber nicht weniger anspruchsvoll. Dafür sorgt schon der Mix aus Metalcore-Shouts, ein paar NUMetal-Einlagen, hymnischen Refrains und sphärischen Keyboard-Einlagen, die dann mal von sehr coolen Breakdowns abgelöst werden. Wie ich nach der Show höre, waren Matter Of Time mal zu fünft, und die Songs sollen jetzt mit der Besetzung als Trio doch ganz anders als ursprünglich klingen. Da kann ich nichts zu beitragen, aber ich finde es so schon sehr cool.

Dann ist es aber endlich soweit, dass die Band aufbaut, wegen der ich heute hier bin. Da packt jeder mit an, und genauso zuckt auch jeder zusammen, als Dominik bei einem kurzen abschließenden Line-Check voll auf die Toms eindrischt. Das Trommelfell hat’s allerdings überstanden. 😀 Und genauso energiegeladen, wie sich Dominik schon vor der Show präsentiert, zeigt sich das Quintett auch während des Auftritts. Ich habe ja schon viele Rampensäue gesehen – von denen gibt’s leider in der Undergroundszene viel zu wenig – aber Dave schießt in der Richtung echt den Vogel ab. Der ist nur auf der Bühne unterwegs, steigt vom einen Egoriser runter und gleich auf den nächsten wieder drauf und hat sofort Kontakt zu den ersten Reihen. Da hält sich die Saitenfraktion überwiegend wohlweislich zurück, aber ab und an sieht man tatsächlich auch mal Timo (Leadgitarre / Backgroundgesang),Björn (Rhythmusgitarre) oder Richard (Bassgitarre) vorn am Bühnenrand. Die Songs vom Album Sanity, das im vergangenen Oktober veröffentlicht wurde, ballern ja schon auf der heimischen Musikanlage, aber das Feuer, das die Jungs da jetzt auf der Bühne entfachen, ist eine funkensprühende und nicht zu löschende Gewalt, die auch mich nicht stillstehen lässt. In den Pit, der sich vor der Bühne austobt, stürze ich mich lieber nicht, und auch die letzte Wall Of Death des heutigen Abends gucke ich mir lieber aus sicherer Entfernung an, aber der Energie von Voidemolition kann sich niemand entziehen. Ruhigere Momente gibt es natürlich auch, so z. B. beim Song Haunting, und da präsentiert sich Dave dann auch mal von einer sehr gefühlvollen Seite. Dafür gibt’s kein Drehbuch, das kommt von ganz tief drinnen und ist umso überzeugender. Aber jetzt genug der Lobhudelei! 😀 Da Sven von AlphaAlias heute nicht die passenden Objektive dabeihat, darf ich dann noch hinter das Drumset klettern, was ich trotz der Enge tatsächlich unfallfrei schaffe, und das Abschlussfoto machen. Und für ein “Gruppenbild mit Dame” nehmen die Jungs sich dann auch noch Zeit. 🙂

Ich schreibe es ja oft in unseren News, Reviews und Berichten: die Menge an unfassbar guten Bands ist allein in Nordrhein-Westfalen schon sehr groß. Heute haben drei von denen auf der Bühne des Monkeys gestanden. Und nicht nur die Bands, sondern auch das Team vom Monkeys und nicht zuletzt die Besucherinnen und Besucher haben für eine tolle Wohlfühlatmosphäre gesorgt. Das ist wieder einer dieser Abende, an den ich gern und noch lange zurückdenken werde.

Und wie immer der Hinweis, dass ihr die kompletten Fotostrecken auf https://heike-leppkes-konzertfotos.de findet 🙂

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