Ich hatte mir natürlich schon für unsere News zur ersten Single Manipulated Informationen zu Matter Of Time zusammengesucht. Aber vielleicht gibt’s ja Neuigkeiten, also noch einmal alle Seiten abgeklappert. Und da ist mir tatsächlich jetzt erst auf BackstagePro unter “Ähnliche Bands” aufgefallen, dass da die unterschiedlichsten Genres versammelt sind. Einerseits “Bands getaggt mit Bring Me The Horizon oder Architects”, andererseits “…getaggt mit Muse oder Thirty Seconds To Mars”. Dass das ansatzweise passt, aber noch um Linkin Park ergänzt werden sollte, merke ich, als ich mir für dieses Review auch die Debüt-EP New Horizons aus dem Jahr 2018 anhöre. Darauf findet sich nämlich die erste Version von Fly, den Matter Of Time jetzt in einer neuen Version auf diese EP I. Memories Of Our Past gepackt haben. Auf I. Memories Of Our Past klingen aber tatsächlich nur noch Muse und 30STM ansatzweise durch, soviel schon mal vorab.
Wenn ein EP-Titel mit einer I beginnt, kann man davon ausgehen, dass da noch mehr kommen soll. Und genauso ist es. Insgesamt werden es drei EPs sein, mit denen Matter Of Time auf das zurückblicken, wo sie herkommen (Teil I), dann das betrachten, wo sie aktuell stehen (Teil II) und auch einen Ausblick in die Zukunft der Band geben (Teil III). Entstanden sind die Songs während des Lockdowns. Noch eine Band also, die diese erzwungene “Auszeit” sehr kreativ genutzt hat.
Los geht’s mit meinem Favoriten Manipulated. Der funktioniert für mich auch ohne das tolle Video, weil er genau die richtige Balance zwischen seichten Pop-Gewässern und Dark Rock-Elementen findet. Sehr coole Riffs treffen auf Chorgesang, die Keyboard-Klänge begleiten den schönen Gesang von Timo. Fever bewegt sich genau wie Manipulated eher im Down-/Midtempo und ist auch von der Songstruktur ähnlich angelegt, Chorgesänge inklusive. Der Gesang von Timo ist phasenweise etwas gewöhnungsbedürftig, weil er hier seine Kopfstimme erklingen lässt. Die beherrscht er allerdings zweifelsohne genauso, wie brüllen und schreien.
Sehr reduziert geht’s mit der Ballade The Last Time weiter. Ein paar Keyboardklänge wabern im Hintergrund, der Song wird aber allein vom tollen Gesang von Timo getragen. Diesen Song mit einem super traurig klingenden Gitarrensolo auszustatten, ist nicht die schlechteste Idee. Und dann kommt also die neue Version von Fly. Ich habe mir beide Versionen mehrmals nacheinander angehört, aber außer dem weggelassenen Rap-Part, der auf New Horizons noch zu hören war, habe ich tatsächlich keinen wesentlichen Unterschied entdeckt. Ähnlich aufgebaut wie Manipulated und Fever kommt auch Fly (New) mit coolen Riffs, schönen Keyboardklängen und Chorgesang daher.
Leider gibt es außer dem Album nichts, was man sich von dem Quartett anhören kann. Allerdings kommt "Smell Your Soul" mit 13 Tracks daher, die für eine Spielzeit von knapp 50 Minuten sorgen.