Es ist noch nicht einmal ein Jahr her, dass Henning und ich uns auf die ca. 500km lange Strecke gemacht hatten, um beim Maverick’s Metal Manifest in Aalen dabei zu sein. Da standen neben Abgesang und Deadend Grace (die Band unseres IT-Cracks Zora) auch die Jungs von Farthest Outpost auf der Bühne des Maverick’s Irish Pub und haben nicht nur mich mit ihrer energiegeladenen Show mächtig beeindruckt. Nicht nur, dass die Jungs sich in ihren Songs sehr experimentierfreudig zeigen, auch die Virtuosität, mit der insbesondere die Gitarrenfraktion aufwarten konnte, war schon ein Erlebnis für sich.
Nach den letzten beiden Singles Everything Shall Turn (2021) und Tomorrow’s Fate (2022) sind Farthest Outpost jetzt mit einem neuen Song am Start und haben dazu ein Lyric-Video veröffentlicht. Wenn man die Satzfragmente so auf dem Bildschirm auftauchen sieht, ergeben die für sich gesehen nicht wirklich Sinn. Der erschließt sich erst, wenn man weiß, womit sich Colder Days beschäftigt. Es geht um den Tod, der, wie wir gerade aktuell besonders extrem erleben müssen, immer auf der Lauer liegt und dann zuschlägt. Da scheiden geliebte Menschen aus dem Leben, und die Hinterbliebenen müssen mit diesem Verlust fertig werden. So ging es auch einem Bandmitglied von Farthest Outpost, der seine Gedanken dazu in Form von kurzen Notizen niedergeschrieben hat. “And I don’t know how I should go on now” – wie vielen Menschen mag dieser Gedanke schon durch den Kopf geschossen sein? Hier reiht er sich ein in die Gedankenspirale, die unaufhörlich kreiselt.
Wer mit meiner Beschreibung zur Musik von Farthest Outpost aus dem Konzertbericht nichts anfangen konnte, wird sicherlich nach dem Hören von Colder Days eher nachvollziehen können, was ich meinte, wenn ich von “Experimentierfreude” spreche. Da dürfen es dann auch mal gern ein paar Takte Jazz sein, die “einfach mal so” in die Progressive Metalcore-Melodien eingestreut werden. Und wie virtuos die Instrumentenfraktion ist, hört man sicherlich insbesondere, aber nicht nur, am Spiel des Leadgitarristen Christoph, der neben Drummer Laurin auch für die Backgroundvocals zuständig ist. Leichte Kost ist das weder vom Text noch von der Musik her, aber 08/15 kann ja jeder. 😀
Zu hören ist Colder Days auf den diversen Streamingplattformen, und hier gibt’s das Lyric-Video:
Different Inside – Smell Your Soul
Leider gibt es außer dem Album nichts, was man sich von dem Quartett anhören kann....
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