Autor:
Lesedauer ca. 2 min.

Dead Mans Soul – Black Scorched Earth

Künstler:

Dead Mans Soul

Herkunft:

Kölner Umland, Deutschland

Bandmitglieder:

Sven 'K' (Bassgitarre und Gesang)
Sebastian „Base“ Nohl (Gitarre)
Sebastian Born (Schlagzeug)

Link:

Album:

Black Scorched Earth

Genre:

Heavy Rock, Hard Rock

Erscheinungsdatum:

01.07.2023

Tracklist:

1. Fight
2. Scorched Earth
3. Bad Days
4. World Coming Down
5. Lifestyle
6. Devil In Disguise
7. Sex, Drugs, Rock'n'Roll
8. RFB
9. Thoughts
10. A Farewell

Bei der unfassbar großen Anzahl an richtig guten Bands allein hier in NRW verliere ich ja zugegebenermaßen des Öfteren mal den Überblick, ob ich eine Band, die sich bei uns meldet, schon kenne oder nicht. Als der Name Dead Mans Soul aber in der Mail auftauchte, die die Jungs an uns geschickt hatten, klingelte aber sofort etwas bei mir. Und richtig, ich hatte sie im August 2021 beim Blattturbo Benefiz in Euskirchen schon mal live erlebt und auch einen Bericht über die Show geschrieben. Das war damals übrigens mein dritter Konzertbericht für SYLB. 🙂 Bei der Show stand das Trio als erste Band auf der Bühne, und auch Black Scorched Earth wird immer “das erste” sein, nämlich das erste Full Length-Album von Dead Mans Soul. Die zehn Tracks hieven die Scheibe auf eine Spielzeit von ungefähr 43 Minuten, die für eine Heavy Rock-Band recht ungewöhnlich beginnen.

In den ersten Sekunden könnte man nämlich tatsächlich denken, dass man es mit Entspannungsmusik zu tun hat, so gechillt, wie die Keyboardklänge aus den Boxen kommen. Und auch, als der Gesang von Sven einsetzt, ist noch nichts von einem Fight zu erahnen. Aber das ist tatsächlich nur die berühmt-berüchtigte Ruhe vor dem Sturm und die Jungs legen ordentlich los. Ich bin froh, dass ich meinen höhenverstellbaren Schreibtisch schon hochgefahren hatte und stehe, denn das fette Brett hätte mich ansonsten vom Stuhl gehauen. Auch bei Scorched Earth bleibt der Fuß fest auf dem Gaspedal, und bei dem wieder mal sehr coolen Solo habe ich fast die Szene aus November Rain (Guns N’ Roses) vor Augen, als Slash in der staubigen Steppenlandschaft zur Gitarre greift. Und bei amerikanischen Bands können wir auch gleich bleiben, denn wie schon Bon Jovi in Livin’ On A Prayer verwenden auch Dead Mans Soul im ab und zu mal im Blues Rock wildernden Bad Days eine Talkbox. Was ein Psychedelic Rock-getränktes Solo! 🔥

Der längste Track des Albums, World Coming Down, lässt während der sechseinhalb Minuten fast ein wenig Lagerfeuerstimmung aufkommen, es ist eine Ballade. Muss ich noch erwähnen, dass Dead Mans Soul auch hier wieder mit einem großartigen Solo aufwarten? Direkt danach einen der wohl schnellsten Track Lifestyle zu bringen, ist schon mutig. Aber dazu haben die Jungs nur eins zu sagen: “We live our life!”. Mit Devil In Disguise schwächeln Dead Mans Soul dann ein wenig, der Track ist für meine Ohren mehr oder weniger belanglos. Das gleichen sie aber mit dem folgenden Sex, Drugs, Rock’n’Roll wieder aus. Der zweitlängste Song von Black Scorched Earth wartet mit einigen sehr coolen Riffs auf, die dem Teil immer mal wieder einen mächtigen Groove verpassen. Was sich hinter dem Songtitel RFB verbirgt, habe ich auch nach mehrfachem Hören nicht herausfinden können, aber die Jungs wollen ja sowieso nur ein paar Bier trinken und mit uns abhängen, so singt es Sven zumindest in dem mit breiter Brust vor sich hin stampfenden Track. 😃

Der nächste Tempowechsel steht an. So, wie manchmal die Gedanken in hoher Geschwindigkeit durchs Gehirn rasen, nimmt auch Thoughts wieder ordentlich Tempo auf. Hier kriegt dann auch Sven mit seiner Bassgitarre mal einen kleinen Spot, in dem er mal nicht “nur” gemeinsam mit Sebastian den Rhythmus vorgibt. Dem letzten Song des Albums haben die Jungs dann auch den richtigen Titel verpasst, begeben sich mit A Farewell noch einmal auf die Hard Rock-Schiene, und Sebastian darf ein letztes sehr gediegenes Solo präsentieren.

Unser Fazit

Sven ist sicherlich nicht der Sänger vor dem Herrn. Aber das war Lemmy (RIP) auch nicht. Und neben den im Review erwähnten Bands darf man musikalisch sicherlich auch mal an Motörhead denken (z. B. bei “Lifestyle” oder “Thoughts”). Womit Dead Mans Soul aber definitiv punkten können, ist, dass das Album sehr abwechslungsreich ist. Hätten es die Jungs nicht selbst in ihrem Pressetext geschrieben, hätte ich es wohl getan: “Direkt, rau und schnörkellos, mal mit dem Fuß auf dem Gaspedal, mal locker cruisend.”

Unsere Wertung

7.0 von 10.0

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Leider gibt es außer dem Album nichts, was man sich von dem Quartett anhören kann. Allerdings kommt "Smell Your Soul" mit 13 Tracks daher, die für eine Spielzeit von knapp 50 Minuten sorgen.
Jetzt meldet sich das Quartett mit neuem Material zurück und hat am 16.02. die Single "Give It To Me" veröffentlicht.
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