Autor:
Lesedauer ca. 2 min.

Überyou – Silver Lining

Künstler:

Überyou

Herkunft:

Zürich, Schweiz

Bandmitglieder:

Ian, Tom, Vico, Kajo, Luki und Marc

Link:

Album:

Silver Lining

Genre:

Punkrock

Erscheinungsdatum:

03.02.2023

Tracklist:

1. Another Round
2. Road To Philly
3. Just Swinging By
4. Revolt
5. Losing My Head
6. Salvador
7. IFWT
8. Shout It Out
9. The Time Is Now
10. Hello Goodbye
11. By My Side
12. 1989

Als ich den Bandnamen Überyou zum ersten Mal las, musste ich sofort an das Über-Ich denken, das Bestandteil der Instanzentheorie des österreichischen Psychologen Sigmund Freud ist. Ob die Schweizer Punkrocker bei der Bandgründung im Jahr 2008 daran dachten, kann ich nicht beurteilen. Aber auch auf ihrem fünften Studioalbum Silver Lining, das heute in Europa via Gunner Records, in der Schweiz via Inhumano Records und in den USA via Say10 veröffentlicht wurde, geht’s um die Menschen und ihre Denke, um das Verbindende und das Trennende. Bei allen negativen Nachrichten, die tagtäglich auf uns einprasseln – das war auch schon während des Entstehungsprozesses des Albums im Jahr 2020 so – sehen Überyou doch definitiv den silbernen Streifen am Horizont. Die Progressive Metal-Granden Dream Theater veröffentlichten im Juni 2009 das Album Black Clouds & Silver Linings, bei Überyou geht’s im Albumtitel etwas kürzer mit der Betonung auf den Silberstreif, also Silver Lining.

Wer meine bisherigen Reviews zu Punkrock-Alben gelesen hat, weiß, dass sich dieses Genre kaum in meinen Playlisten findet. Dementsprechend sagen mir auch Bandnamen wie Turnstile, Dropkick Murphys oder NOFX, mit denen Überyou bereits die Bühnen teilen durften, zwar vom Namen her was, musikalisch kann ich dazu wenig bis gar nichts sagen. Da unser Team aber nach wie vor sehr klein ist, liegt das Schreiben auch dieses Reviews bei mir. Das wollte ich auf jeden Fall nicht unerwähnt lassen, bevor ich mich den 12 Songs widme, die Überyou auf das neue Album gepackt haben.

Zwei Songs hatten Überyou bereits vorab veröffentlicht, nämlich Road To Philly und Revolt. Beim Songtitel Road To Philly mag man sich wundern, aber Überyou sind schon längst nicht nur lokale Szenegrößen. Sie waren bereits in ganz Europa, in Asien und eben in Amerika auf Tour. So blicken sie mit Road To Philly zurück auf ihre Amerika-Reise im Jahr 2010 und die Gefühle, die sie schon seit der Bandgründung immer mit sich tragen: Freundschaft, sehr viel Enthusiasmus und die große gemeinsame Liebe zur Musik. Worum es in Revolt geht, sagt ja schon der Songtitel, und Überyou sind sicherlich nicht die Einzigen, die denken, dass es Zeit für eine Revolte gegen unsoziales Verhalten, unbegründete Verschwörungstheorien und eine Spaltung der Gesellschaft ist.

Musikalisch haben Überyou nicht nur diesen beiden Songs das Punkrock-typische Gewand übergestreift. Das ist für mich manchmal zugegebenermaßen ein wenig eintönig. Was ich den Jungs aber attestieren muss, ist der bereits erwähnte Enthusiasmus, den man in jedem Ton des Albums hört. Die Jungs lieben das, was sie tun, und das zieht sich wie ein roter Faden durch den gesamten Entstehungsprozess von Silver Lining. Im Songwriting steckt genauso viel Herzblut, wie in der Produktion, dem Mix und dem Mastering. Und Bands mit einer DIY-Attitüde, wie sie Überyou an den Tag legen, liebe ich unabhängig vom Genre sowieso. 😀

Unser Fazit

Wie schon geschrieben, war ich nie und werde wohl auch nie ein Punkrock-Fan. So kann ich irgendwelche Querverweise zu anderen Bands oder den vier Vorgängeralben von Überyou nicht ziehen. Fans der Band und Punkrock-Fans im Allgemeinen werden “Silver Lining” aber sicherlich abfeiern, was ich den Schweizern auch von Herzen gönne.

Unsere Wertung

8.0 von 10.0

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