Wenn ich mir die Jungs auf den Bandfotos so anschaue, kann ich es ja kaum glauben, dass Torrential Rain in diesem Jahr schon ihr 10jähriges Bandjubiläum feiern. Und getreu dem Bandmotto “power meets precision” sind sie auch unablässig aktiv. Nach dem Debütalbum To Rise Above It aus dem Jahr 2014 erschien vier Jahre später Transitions. Und auch im vergangenen Jahr haben Torrential Rain trotz der ja wirklich massiv erschwerten Bedingungen immerhin vier Singles veröffentlicht. Diese vier Singles finden sich neben einem Remix des Songs Home Alone, auf der EP 2020, die man sich auf der Bandcamp-Seite von Torrential Rain zulegen kann.
Beim Hören der Songs von Torrential Rain kann man sich eigentlich nur wundern, dass die nicht schon ganze Konzerthallen füllen. Mit welch’ leichter Hand hier energiegeladener Metalcore à la As I Lay Dying oder August Burns Red mit der virtuosen Progressivität einer Band wie Periphery zu einem ganz eigenen Sound zusammengeführt werden, ist schon ganz großes Kino. Damit konnten Torrential Rain ihre Fanbase aber auch verdientermaßen kontinuierlich ausbauen und haben auch mich, wenn auch zugegebenermaßen ziemlich spät, damit gekriegt. So haben wir also geduldig darauf gewartet, was die Jungs als nächstes aus dem Hut zaubern.
Ich dachte ja eigentlich, dass ich mittlerweile in einem Alter bin, in dem mich kaum noch was überraschen kann, aber als ich Why Do I Care zum ersten Mal gehört habe, musste ich mich erstmal setzen, bin dann aber doch sehr schnell nur noch wie ein Gummiball durch mein Zimmer gehüpft. Das ist für mich schlicht und ergreifend DER Metal-Partysong überhaupt! Die Uptempo-Strophen haben mich tatsächlich sogar eher an die Gute-Laune-Pop-Punk-Songs von Bands wie Blink182 oder Sum41 erinnert, aber Torrential Rain haben auch hier den Regler für den Metal-Anteil ordentlich aufgezogen. Im Chorus wird der Schalter dann umgelegt, und der sowieso schon großartige Klargesang von Christopher erreicht hier seinen absoluten Höhepunkt. Musikalisch ist man hier ein wenig bei den Schweden von Dead By April oder dEmotional. Ich bin ja ein absoluter Schlagzeugfan, aber hier hat es mir auch besonders das wunderbare, mit fliegenden Fingern vorgetragene Gitarrenspiel, das auch immer mal wieder um die Shouts und Growls umherflirrt, angetan. Mit einem Mix, für den sich Torrential Rain wieder mit Christoph Wieczorek (Sawdust Recordings/Sänger von Annisokay) zusammengetan haben, und einem Mastering in Kooperation mit der Mastering-Manufaktur GKG Mastering lassen Torrential Rain auch soundtechnisch keine Wünsche offen.
Zu hören ist Why Do I Care auf den diversen Streamingplattformen, und hier gibt’s das Video:
Different Inside – Smell Your Soul
Leider gibt es außer dem Album nichts, was man sich von dem Quartett anhören kann....
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