Schon für ihre Reviewanfrage zur letzten EP Reborn In Thrash hatte sich die Münsteraner Band Taskforce Toxicator ganz Oldschool per Post gemeldet und den physischen Tonträger inklusive ausführlichem Pressekit an Henning geschickt. Und auch dieses Mal fand Henning wieder Post im Kasten. Als er davon im Teammeeting erzählte, war ich etwas verwundert, denn es kam mir wie gestern vor, dass ich das Review zu Reborn In Thrash geschrieben hatte. Aber nein, die EP erschien tatsächlich im September 2021. Da ist es ja wirklich mal Zeit für was Neues. 😀
Da aber die fünf wohl noch nicht genug Material für eine neue EP hatten, andererseits aber auch nicht einfach nur Singles veröffentlichen wollten, haben sie sich für Skull Splitting Force was einfallen lassen, was dem Namen irgendwie gerecht wird. Auf dem Silberling finden sich nämlich neben den zwei neuen Tracks Mindbreaker und Two Stroke Killing Machine alle Songs der vorangegangenen EPs Taskforce Toxicator und Reborn In Thrash. Beide waren in der CD-Ausgabe ja restlos ausverkauft. Dazu gibt’s ein neues Cover, dessen Bezug zum Albumtitel unverkennbar ist, und ein achtseitiges Booklet, in dem zum ersten Mal alle Texte abgedruckt sind. Auf ungefähr 44 Minuten Spielzeit kommen die zehn alten und zwei neuen Tracks insgesamt.
Aus dem Jahr 2018 stammt die selbstbetitelte Debüt-EP, drei Jahre später folgte Reborn In Thrash. Und so ein ganz klein wenig hört man schon, dass zwischen den beiden EPs eine Weiterentwicklung stattgefunden hat. Das fängt schon bei den Songs selbst an. Die waren schon auf der ersten EP nicht nur im “Hau drauf”-Stil, sondern konnten immer mal wieder mit Tempowechseln oder furiosen Soli aufwarten. Und mit You Shall Hang hatten Taskforce Toxicator den Pfad des Speed-/Thrash Metal sogar komplett verlassen und lieferten einen Midtempo-Track, der zeigte, dass die Jungs auch anders können. Aber das Songwriting ist tatsächlich noch versierter geworden und sorgt damit auch für mehr Abwechslung und Hörspaß. Technisch war die Instrumentenfraktion natürlich schon bei der ersten EP sehr weit, und Fabians Gesang passte zum Stil der Songs. Aber es haben sich alle Bandmitglieder ein paar weitere Skills angeeignet, die deutlich hörbar sind, und zwar vor allem beim Gesang.
Wo die weitere Reise für die “galaktische Söldnertruppe”, wie sie sich selbst bezeichnen, hingeht, lassen die beiden neuen Tracks mehr als nur erahnen. Die setzen im Grunde dort an, wo Reborn In Thrash aufgehört hat. Mindbreaker und Two Stroke Killing Machine kommen aber schon mal wesentlich satter aus den Boxen, als die älteren Tracks. Spieltechnisch sind die grandiosen Riffs und Soli, die mir schon in Mindbreaker um die Ohren fliegen, dabei mindestens genauso erwähnenswert, wie das wieder mal großartige Zusammenspiel von Oli und Lysander. Fabians Gesang hat noch ein wenig mehr Biss, und die Ganghouts im Chorus von Two Stroke Killing Machine erinnern mich ein wenig an wütendes Hundegebell, auch wenn es hier ja um eine Killermaschine aus Stahl geht.
Leider gibt es außer dem Album nichts, was man sich von dem Quartett anhören kann. Allerdings kommt "Smell Your Soul" mit 13 Tracks daher, die für eine Spielzeit von knapp 50 Minuten sorgen.