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Lesedauer ca. 2 min.

Streambleed – United In Hatred

Künstler:

Streambleed

Herkunft:

Marchtrenk, Österreich

Bandmitglieder:

Stefan Weilnböck (Gesang)
Stefan Wöginger (Gitarre)
Christian Rosner (Gitarre)
Jakob Reiter (Bassgitarre)
Tobias Mayrhofer (Schlagzeug)

Link:

Album:

United In Hatred

Genre:

Groove Metal

Erscheinungsdatum:

01.07.2022

Tracklist:

1. Deus Ex Machina
2. United In Hatred
3. Redlined
4. Our Place
5. Trail Of The Past
6. Insane
7. Crisis Cult
8. Mindless
9. The Haunted
10. Delusion
11. Killers Of Our Perfection
12. Into The Abyss

Bereits mit ihrem Debütalbum Enslave The World Forever aus dem Jahr 2018 hatte ich die österreichische Band Streambleed kennengelernt. Damals durfte ich sie auch im Resonanzwerk in Oberhausen zum ersten Mal live erleben, wo sie bewiesen haben, dass sie auch eine richtig gute Liveband sind. Zu dem Zeitpunkt gab es Streambleed schon drei Jahre, und in genau der gleichen Besetzung spielen sie seit der Bandgründung auch heute noch zusammen. Das ist für mich definitiv erwähnenswert, denn wie oft höre oder lese ich, dass sich Bandbesetzungen geändert haben. Und die Kreativität ist den Österreichern auch nicht abhandengekommen. Gleich zwölf Tracks finden sich auf dem neuen Album, womit United In Hatred auf ungefähr 53 Minuten Spielzeit kommt.

Man könnte fast meinen, bei United In Hatred handelt es sich um ein Konzeptalbum, das eine Geschichte erzählt. Die würde eingeleitet mit dem ziemlich bedrohlich klingenden Intro Deux Ex Machina, das nahtlos übergeht in das “Geballere”, mit dem der gleich folgende Titeltrack startet, bevor der sich in mächtig nach vorn pushenden Groove Metal ergeht. Beim Anfangsriff von Redlined denke ich ja erst, dass Streambleed jetzt eine Coverversion von Nirvanas Smells Like Teen Spirit raushauen. Aber auch dieser Track schreitet mit breiter Groove Metal-Brust vorwärts, und ich bin des Öfteren kurz davor, die Faust hochzurecken und lauthals in den Chorus einzustimmen. Das will ich aber meinen Nachbarn nicht antun, da ist Stefan definitiv die bessere Wahl. 😀

Ein sehr cooles Riffing gibt’s beim sehr eingängigen Midtempo-Track Insane. Da haben Streambleed sich mal ein wenig im Melodic Death umgehört und wohl gedacht “passt”. Kann ich bestätigen. Und auch im höheren Tempo passt es, wie gleich das folgende Crisis Cult beweist. Da packen Streambleed im Chorus auch noch ein paar gediegene Gangshouts rein und sorgen bei mir mal wieder für anerkennendes Kopfnicken. Aber man kann einen Chorus auch noch mit anderen Sachen anreichern. Das gibt’s im Abschlusstrack Into The Abyss zu hören, der das Paradebeispiel für Strophe – Pre-Chorus – Chorus ist. Großartig dieser Aufbau, der in den epischen Chören gipfelt, mit denen der Chorus unterlegt ist. Dass dieser Song nicht so kraftvoll endet, sondern mit einem ruhigen Klavierspiel ausklingt, ist dann noch der letzte Kunstgriff, mit dem Streambleed aufwarten.

Wenn auch Streambleed den Groove Metal mit all seinen Finessen weiterhin gern und ausgiebig zelebrieren, sind sie aber auch immer mal wieder in anderen Gebieten unterwegs, um sich hier genau das rauszupicken, was ihren Songs noch das gewisse Etwas gibt. Da gibt’s Anleihen im Heavy Metal genauso, wie auch im bereits erwähnten Melodic Death Metal. Und manchmal geht auch der Thrash Metal-Gaul mit den Jungs durch. Eine Ballade gibt’s auf United In Hatred auch, Delusion kann mich aber nicht vom Hocker reißen. All diese Zutaten wollen schon genau abgewogen sein und brauchen auch ihre Zeit, um sich ordentlich miteinander zu vermengen. So überschreiten dann auch fünf der Songs die Fünf-Minuten-Marke, der längste Track, Crisis Cult, kratzt sogar an Minute sechs. Und all diese Minuten sind, wie schon das Debütalbum, gespickt mit brillanten Riffs, feinen Soli, großartigen Basslinien und einem beeindruckenden Schlagzeugspiel. Dabei lässt die Instrumentenfraktion dem kraftvollen, rauen Gesang von Stefan genug Raum, den Songs den finalen Stempel aufzudrücken. Da waren wieder mal sowohl bei der Produktion als auch beim Mix und Mastering Menschen am Werk, die wissen, was sie tun. Daumen hoch auch dafür.  

Unser Fazit

Im Songwriting haben die Jungs von Streambleed mal wieder ein feines Händchen bewiesen. Ich muss allerdings tatsächlich zugeben, dass ich spätestens zur Hälfte des Albums schon leicht überfordert war. So dermaßen ausgefeilte Songs, die immer wieder mit Tempo- und Rhythmuswechseln aufwarten, direkt nacheinander konzentriert zu hören, erfordert schon eine hohe Aufmerksamkeitsspanne. Einige der Tracks sind aber schon in meiner Playlist gelandet, und ich hoffe, dass die Jungs auch mal wieder den Weg nach Deutschland finden und dabei auch an Orten spielen, die nördlich von München liegen.

Unsere Wertung

8.5 von 10.0

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