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Lesedauer ca. 2 min.

Skarntyde – Da jeg gråt ved jordens ruiner (Mini-Album)

Künstler:

Skarntyde

Herkunft:

Bayern, Deutschland

Bandmitglieder:

Fjelleiner (Gitarren [Song 2], Schlagzeug, Gesang und Texte)
Gerileme (Gitarren [Song 1 und 3], Bassgitarre, Keyboards und Samples)

Link:

Album:

Da jeg gråt ved jordens ruiner (Mini-Album)

Genre:

Black Metal

Erscheinungsdatum:

25.11.2022

Tracklist:

1. Erkjennelser
2. Ord (for døve ører)
3. Midt i ruinene

Wenn man Informationen zu dem bayerischen Duo Skarntyde sucht, landet man unweigerlich auf der Seite der Metal Archives, das ist nämlich außer der Bandcamp-Seite von Skarntyde so ziemlich die einzige Quelle, die ein wenig plätschert. Seit 2019 sind die Schwarzmetaller aktiv und haben jetzt nach ihrer Demo Spurvehauk aus dem Jahr 2019 und dem Full-Length-Album Flukt fra menneskeligheten aus dem Jahr 2021 das Mini-Album Da jeg gråt ved jordens ruiner (When I cried at the ruins of the earth) nachgelegt. Wer der norwegischen Sprache nicht mächtig ist, findet auf der Bandcamp-Seite von Skarntyde auch die englischsprachigen Übersetzungen. Der Bandname selbst ist der norwegische Name für den Gefleckten Schierling, eine hochgiftige Pflanze, die im Altertum auch genutzt wurde, um Verurteilte hinzurichten. Mittlerweile wird die Pflanze auch in der Homöopathie eingesetzt, aber ich denke, das Duo hat bei der Namensfindung daran eher nicht gedacht. 😀

Auf ungefähr 25 Minuten kommen die drei Songs, und diese Spielzeit teilen sie sich mehr oder weniger gleichmäßig. Alle drei Songs ordnen sich dem Thema des Mini-Albums unter, nämlich der menschengemachten Zerstörung der Natur. Da passt dann auch das Foto auf dem Cover, über das ich mich zunächst mal gewundert hatte. Am eingängigsten, wenn man bei diesem Mini-Album überhaupt von Eingängigkeit sprechen kann, kommt dabei noch der erste Track Erkjennelser (Cognitions) daher. Der hat sich in das raue Gewand des Norwegian Black Metal gehüllt und nimmt den Druck nur sehr kurz im ruhigen Mittelteil aus dem Kessel. Aber gleich in Ord (for døve ører) (Words (for deaf ears)) gibt’s eine ziemliche Kurskorrektur. Schon das ungefähr anderthalb Minuten lange instrumentale Intro strapaziert ein wenig meine Nerven, denn es mäandert ziemlich unentschlossen vor sich hin. Im Vergleich zum ersten Track haben Skarntyde hier tempomäßig auch ordentlich auf die Bremse getreten und bewegen sich eher im gemäßigten Midtempo-Bereich. Allerdings ist dieser Song musikalisch nicht ansatzweise so stringent wie der erste und schiebt ständig irgendwelche Tempo- und Rhythmuswechsel ein, die sich mir auch nach wiederholtem Hören nicht erschließen. Der letzte Song Midt i ruinene (In the heart of the ruins), es ist mit 9:30 Minuten der längste, scheint sich dann fast schon wieder ein wenig in Richtung Eingängigkeit zu bewegen. Nach dem ebenfalls ungefähr anderthalb Minuten langen instrumentalen Intro, das ich fast als Doom Black Metal bezeichnen würde, legen Skarntyde dann doch noch ein wenig Tempo vor, allerdings scheinen die Instrumente teilweise ein Eigenleben zu entwickeln, das mich immer wieder irritiert. Dass dann nach ungefähr der Hälfte des Songs ein großes Orchester aufspielt, ist bei dem, was ich auf diesem Mini-Album schon gehört habe, dann für mich auch nicht mehr überraschend. Überrascht bin ich dann auch nicht mehr über den langen und sehr repetitiven Part, mit dem Skarntyde diesen Song, und damit auch das Mini-Album ausleiten.  
 
Die CD-Version von Da jeg gråt ved jordens ruiner mit einem exklusiven gewebten Aufnäher (limitiert auf 100 Exemplare) wurde via Trollmusic und Schattenpfade veröffentlicht.

Unser Fazit

Auch Skarntyde widmen sich auf ihrem neusten Output der menschengemachten Zerstörung unserer Erde. Da passen die Tags wie #eco metal, #eco-anarchism, #green anarchist black metal, #green metal auf der Bandcamp-Seite natürlich wie A… auf Eimer. Aber so wichtig und richtig es ist, dieses Thema immer wieder auf die Tagesordnung zu hieven, können mich Skarntyde musikalisch hier überwiegend leider nicht abholen. Mir scheinen die Tempo- und Rhythmuswechsel vor allem im zweiten Song nicht wohlüberlegt, sondern klingen eher wie eine Jam-Session, wo man einfach mal spontan was probiert. Wer das mag, für den könnte “Da jeg gråt ved jordens ruiner” aber durchaus was sein.

Unsere Wertung

7.0 von 10.0

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