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Lesedauer ca. 2 min.

Shores Of Lunacy – Misery (EP)

Künstler:

Shores Of Lunacy

Herkunft:

Würzburg/Coburg/Nürnberg/Bremen, Deutschland

Bandmitglieder:

Mini (Gesang)
Tobi (Gitarre)
Lino (Gitarre)
René (Bassgitarre)
Marvin (Schlagzeug)

Link:

Album:

Misery (EP)

Genre:

Deathcore

Erscheinungsdatum:

24.09.2021

Tracklist:

1. Misery
2. Devourer Of Gods (feat. Lucca Schmierler of Mental Cruelty)
3. Lost For Ages
4. Captive (feat. Slamister, Turn The Course, Spacewalker)

Als Newcomer-Deathcoreband stellten sich die Jungs von Shores Of Lunacy bei uns vor. Aber auf ein paar Jahre Erfahrung können einige der Bandmitglieder schon zurückblicken. Sie waren nämlich Teil der Schweinfurter Hardcore Band Ed Is Dead. Nach deren Aus gründeten sie im Dezember 2019 die Band We, The Plague und veröffentlichten im Mai 2020 ihre selbstbetitelte Debüt-EP. Aber da sich aus dem Zusammentreffen des Bandnamens und der da schon begonnenen Covid-Pandemie ja allerlei Verbindungen ergeben könnten, wenn man denn so bekloppt denken würde, haben sie im April 2021 verkündet, dass sie ihren Namen in Shores Of Lunacy geändert haben. Mehr oder weniger zeitgleich wurde auch der neue Drummer Marvin vorgestellt, der wohl auch die Drums zu den vier Tracks, die sich auf Misery finden, eingeprügelt haben dürfte.

Nachdem ich mir Misery zum ersten Mal angehört hatte, bin ich erstmal auf Spotify gegangen, um mir auch die Debüt-EP We, The Plague zu Gemüte zu führen. Als ich mit meiner Eingabe im Suchfeld bei “Shore” angekommen war, war Spotify sehr flink und schlug gleich mal Lorna Shore vor. Das ist für mich definitiv eine der geilsten Deathcore-Bands überhaupt, aber dann doch eine ganz andere Liga. 😀 Und dann können mich Shores Of Lunacy gleich mit dem ersten Track auf ihrer Debüt-EP mal so richtig überraschen, denn Nothing Left kann mit den besten Clean Vocals aufwarten, die ich seit langem gehört habe. Aber das nur mal so am Rande, denn hier geht’s ja um den Nachfolger von We, The Plague, nämlich Misery.

Das Intro des Titeltracks klingt zunächst mal eher nach einem Beschwörungstanz, aber dann hauen Shores Of Lunacy gleich ordentlich auf das Fressbrett. Im Downtempo walzen sie alles nieder, was nicht schnell genug auf den Bäumen ist. Das Tempo ab und zu mal ein wenig verschleppt, traktiert im nächsten Moment Marvin mit seinen Double-Base-Attacken die Basedrum. Am Mikrofon darf Mini gleich mal zeigen, wie außerordentlich breit er aufgestellt ist; egal, ob High Pitched Screams, Shouts oder tiefste Growls, da ist er vor nix fies. Wäre nicht eine Pause zwischen den Songs, könnte man meinen, Devourer Of Gods ist noch Misery, denn tempomäßig ändert sich nichts. Hier kriegt der ohnehin großartig aufgelegte Mini dann noch Verstärkung von Lucca Schmierler (Mental Cruelty). Der hat mich auch schon live mit seinen ultratiefen Growls regelrecht umgehauen, die kommen insbesondere im sehr geilen Breakdown zur vollen Entfaltung.

Während der ersten ungefähr 45 Sekunden von Lost For Ages bin ich ein wenig hin- und hergerissen zwischen Enttäuschung, dass sich tempomäßig wieder nichts tut, und Begeisterung über das sehr geile Gitarrenspiel. Aber die Begeisterung darf überhandnehmen, denn kurz danach geht’s endlich mal rund, und Shores Of Lunacy eröffnen den Moshpit. Den kann man leider nach einer knappen halben Minute schon wieder verlassen, aber mit sehr geilen Riffs leiten die Jungs zum nächsten Breakdown über. Und in dem Pit darf sich die Meute dann tatsächlich bis zum Ende des Songs austoben. Und dann, endlich, mit dem letzten Track der EP, Captive, zeigen Shores Of Lunacy, dass es auch mal etwas schneller geht. Auch hier haben sie sich Verstärkung geholt, und zwar von Slamister, Turn The Course und Spacewalker, wobei ich zugegebenermaßen keinen dieser drei Namen bislang gehört habe. Und wie schon im ersten Song auf ihrer Debüt-EP gibt’s auch hier Clean Vocals. Die können zwar nicht an die in Nothing Left heranreichen, aber das ist doch endlich mal was an Abwechslung. Dass Tobi und Lino den Saiten ihrer Instrumente sehr coole Riffs entlocken können, dürfen sie ein letztes Mal beweisen, bevor die knapp 16minütige Spielzeit, die Misery mitbringt, auch schon wieder vorbei ist.


Unser Fazit

Shores Of Lunacy sind eigentlich mit allem ausgestattet, was es für eine richtig gute Deathcore-Band braucht. Sowohl die Instrumentenfraktion als auch Mini am Mikro legen eine 1A-Leistung hin. Und jeder Song für sich gesehen kann in der Menge der Deathcore-Songs von Underground-Bands schon ein kleines Leuchtfeuer setzen. Aber wenn ich eigentlich nur durch die Pausen zwischen den Songs merke, dass jetzt was Neues läuft, wird’s auf Dauer leider doch recht langweilig. Da helfen auch die sehr geilen Breakdowns nichts. Öfters mal so eine krasse Tempoverschärfung wie bei Lost For Ages oder insgesamt mal etwas mehr Tempo würde dem einen oder anderen Song sicherlich sehr gut stehen.

Unsere Wertung

7.5 von 10.0

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