Bei Pop Punk denken wohl die meisten, ich zugegebenermaßen auch, zunächst mal an Bands wie Blink182, Good Charlotte oder Green Day. Und auch wenn ich aus vielen Gesprächen mit Bands weiß, dass viele von ihnen sich ungern in feste Genre-Schubladen einsortieren lassen, haben Running With Lions aus Hamburg damit keine Probleme. Seit dem Jahr 2016 sind die vier gemeinsam aktiv, um die Fahne für den Pop Punk hochzuhalten. Im Jahr 2018 veröffentlichten sie ihre Debüt-EP Lucid Nightmares, zwei Jahre später, genauer gesagt am 27.03.2020, erschien die zweite EP The Scenic Route.
Mit den eigenen Songs der beiden EPs waren Running With Lions jetzt also am Start, da kam ihnen die Idee, den Song eines anderen Künstlers in ein neues musikalisches Gewand zu hüllen. Dass die Wahl dann auf Closer von The Chainsmokers fiel, der im Jahr 2016 die Dance-Charts anführte, hat einen ganz simplen Grund: The Chainsmokers hatten in genau diesem Song einen Fingerzeig auf die Pop Punk-Ikonen der 2000er, Blink182, versteckt. So schließt sich dann der Kreis, und Running With Lions griffen zu ihren Instrumenten, um dem Song genau die Ausrichtung zu verpassen, die auch Blink182 sicherlich sehr gut gefallen würde.
Als Closer damals von den Radiostationen rauf und runter gespielt wurde, habe ich oft vorm Radio gesessen und lauthals mitgesungen. Aber wie klingt das Ganze jetzt in Pop Punk? Meiner Meinung nach schlicht und ergreifend großartig! Während es in den Strophen noch recht entspannt zugeht, bauen Running With Lions mit einem sehr coolen Pre-Chorus langsam eine gewisse Spannung auf, die sich dann im Uptempo-Chorus endlich entladen darf. Da ist dann heftiges Kopfnicken angesagt. Statt sehr vielen elektronischen Elementen gibt es jetzt handgezupfte Saiteninstrumente, und auch Marty sitzt an einem echten Schlagzeug. Und was Halsey bei der Originalversion von The Chainsmokers ist, kriegt Krissi bei Running With Lions mindestens genauso gut hin.
Zu hören ist Closer auf den diversen Streamingplattformen, und hier gibt’s das Video:
Different Inside – Smell Your Soul
Leider gibt es außer dem Album nichts, was man sich von dem Quartett anhören kann....
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