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Lesedauer ca. 2 min.

Reverse – Hysteria (EP)

Künstler:

Reverse

Herkunft:

Dorsten, Deutschland

Bandmitglieder:

Chris (Gesang und Gitarre)
Arno (Gitarre)
Daniel (Bassgitarre)
Micha (Schlagzeug)

Link:

Album:

Hysteria (EP)

Genre:

Crossover, Punk, Grunge, Hardcore

Erscheinungsdatum:

25.03.2022

Tracklist:

1. Black Halo
2. Into My World
3. Where's Your Crown
4. Dismays
5. Lesson Learned
6. The Devil Leaves The Sky

Es gibt ja einige Bands, die von sich behaupten, einen Crossover aus verschiedenen Genres zu spielen. Nicht immer kann man – besser gesagt, kann ich – das raushören. Bei der im Jahr 2004 (!!) gegründeten und seit dem Jahr 2017 als Quartett auftretenden Band Reverse aus Dorsten kann ich aber sagen “passt”. In einer einzigen Genreschublade stecken die Songs tatsächlich nicht, und wenn die vier sagen, dass sie einen Mix aus Grunge, Punk und Hardcore spielen, dem auch noch ein wenig Metal hinzugefügt wurde, klingt das zwar erstmal ein wenig “too much”, ist aber durchaus gut hörbar.

Ich könnte ja einfach schreiben, dass die EP mit einigen Spoken Words losgeht, aber das ist schon ein sehr witziger Dialog zwischen Chris (?) und Micha, wie ihn wohl nur Männer führen. 😀 Dann geht aber die Aufnahme los, Micha gibt den Takt vor, und als die Gitarren loslegen, muss ich gleich an Nirvana denken. Bei Black Halo steht definitiv der Grunge im Vordergrund. Auch bei Into My World, das mit einem coolen Gitarren-Scratching loslegt, könnte man erstmal an Grunge denken, aber es geht dann doch eher in einen Mix aus (Post) Punk und Hardcore. Der Gesang klingt in den Strophen ein wenig verfremdet und ziemlich lässig. Und während ich hier eher an die Post Punk-Ära denke, gibt’s im Chorus die volle Breitseite. Nach einer kurzen, ziemlich basslastigen Bridge nimmt die Dampflok namens Reverse dann noch mal ordentlich Fahrt auf. Da dürfte vor der Bühne ordentlich Bewegung sein.

Das Riff, mit dem Where’s Your Crown loslegt, und das auch im Weiteren immer wieder auftaucht, erinnert mich weniger an Metal, als an die großen Rockbands der 60er und 70er. Fast schon ein wenig psychedelisch angehaucht der Track, sehr cool! Nur der raue Gesang von Chris passt da nicht ins Bild, aber so ist halt Crossover. Genug Psychedelic, mit Dismays fahren Reverse mit Metalriffs auf der Punkschiene und legen dabei ordentlich Tempo vor. Da darf dann auch ein cooles Solo nicht fehlen, das gern ein wenig mehr in den Vordergrund hätte gemischt werden dürfen. Apropos Vordergrund, im folgenden Lesson Learned fällt diese Rolle dem Bass zu, der hier tatsächlich sehr präsent ist. Sehr präsent sind auch Alice In Chains, aber sich mal an denen zu orientieren, ist sicherlich nicht die schlechteste Wahl, wenn man in diesem Genre unterwegs ist. Und nachdem man seine Lektion gelernt hat, verlässt der Teufel den Himmel. Mit The Devil Leaves The Sky ist tatsächlich schon der letzte Track der EP erreicht. Reverse sammeln noch einmal ihre Kräfte und erhöhen in diesem Punk-Song das Tempo.

Unser Fazit

Wenn man als Band schon so lange unterwegs ist, die fünfjährige Pause lassen wir mal außer Acht, weiß man natürlich, was man will, was geht und wie es geht. So sind Reverse musikalisch also in mehreren Genres unterwegs, picken sich da jeweils das Beste raus und ziehen ihr Ding durch. Innovativ ist das eher nicht, aber das sind ja sowieso nur sehr wenige Bands. Und wer sich auf dieser musikalischen Spielwiese ebenfalls zu Hause fühlt, darf sich diese EP gern reinziehen. Die wurde übrigens, genau wie die Alben “Sonics” und “Deadlocked” komplett in Eigenregie veröffentlicht. Dafür gibt’s definitiv den Daumen nach oben.

Unsere Wertung

7.0 von 10.0

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