Das Veröffentlichungsdatum für das Debütalbum rückt immer näher, und Papierflieger sind weiterhin fleißig dabei, ihre Fans und alle, die es noch werden sollen, mit regelmäßigen Updates zu unterhalten. Aber es gibt nicht nur Texte und Bilder, denn gestern hat das Rüsselsheimer Quartett ein Video zur dritten Single Heimweh veröffentlicht. Und hatte ich in unseren News zur zweiten Single noch die Frage gestellt, ob Papierflieger nach den beiden Gute-Laune-Tracks Himmel auf und Licht sein vielleicht auch mal nachdenklichere Töne anschlagen, beantworten die vier das genau mit diesem Song. Der kommt auch musikalisch anders daher, als Papierflieger sich bislang präsentiert haben. So können die vier also auch die angespannte Vorfreude aufs Album erhöhen, denn eintönig wird das bestimmt nicht.
Was Papierflieger aber auch mit Heimweh wieder beweisen ist ihr Gespür, kleine Geschichten und Erlebnisse aus dem Alltag in Texte zu packen, die eine klare Sprache sprechen. Auch in Heimweh geht es nicht um die großen Ereignisse, mit denen wir in den Nachrichten überflutet werden, sondern um Gefühle und Begebenheiten, die viele von uns sicherlich gut kennen oder selbst erlebt haben. Bei “Heimweh” denke ich zunächst mal an das Gefühl, dass mich vor ewigen Zeiten auf Klassenfahrten manchmal gepackt hat, wenn ich einfach nur wieder nach Hause wollte. Aber auch die ersten Monate, als ich von Niedersachsen nach Nordrhein-Westfalen zog und immer wieder überlegte “war das die richtige Entscheidung?”, ploppen da wieder auf.
Und dieses Gefühl der inneren Zerrissenheit, das “noch-nicht-angekommen-Sein”, verpacken Papierflieger musikalisch in ihren bis dato härtesten Song. Heimweh kann man tatsächlich problemlos als Alternative Metal taggen. Dafür sorgen allein schon die sehr coolen Riffs, die nicht nur Tim mit seiner Gitarre liefert, denn der wird dabei wunderbar von Boris begleitet, während Sebastian die beiden mit seinem Schlagzeugspiel gnadenlos vorwärtspusht. Und auch für Sabine geht’s hier nicht ganz so entspannt zu, wie es vielleicht noch bei den beiden ersten Singles der Fall war. Der Chorus verlangt ihr tatsächlich einiges ab, aber sie verleiht genau durch diesen Gesang dem Gefühl der inneren Zerrissenheit und des sich immer weiter aufbauenden Drucks eine Stimme. “…vielleicht will ich zu viel, ich steh’ zwischen den Stühl’n…”, so kreisen die Gedanken unaufhörlich weiter. Und manchmal ist da draußen niemand, der einem hilft, und dann fühlt man sich nirgendwo zugehörig und die Gedanken rasen weiter “…vielleicht will ich zu viel…ich spür’ mein’ Puls…mein Herz bleibt steh’n.” Und damit stirbt auch die Hoffnung, endlich anzukommen und nicht mehr weiterlaufen zu müssen. Sehr passend dazu, die “Flatline” am Ende des Songs!
Zu hören ist Heimweh auf den diversen Streamingplattformen, und hier gibt’s das Video:
Different Inside – Smell Your Soul
Leider gibt es außer dem Album nichts, was man sich von dem Quartett anhören kann....
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