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Lesedauer ca. 2 min.

Ornsteen – Grudge EP

Künstler:

Ornsteen

Herkunft:

Nürnberg, Deutschland

Bandmitglieder:

Olli (Gesang und Gitarre)
Felix (Gitarre)
Astro (Bassgitarre)
Cooper (Schlagzeug)

Link:

Album:

Grudge EP

Genre:

Alternative Rock, Hard Rock, Heavy Metal

Erscheinungsdatum:

21.07.2022

Tracklist:

1. Butterfly Effect
2. Fading Faith
3. Neighbours From Hell
4. Blackwood

Als ich die Bandbio lese, die uns Ornsteen für dieses Review zur Verfügung gestellt haben, komme ich aus dem Grinsen nicht mehr raus. Die Jungs beherrschen es nämlich, neben Zahlen, Daten und Fakten auch immer eine Portion Humor mitschwingen zu lassen. Top, so mag ich das! 🙂 Seit 2016 ist das Quartett bereits am Start und konnte im Jahr 2019 den Kick out the Band-Contest in Würzburg gewinnen. Im vergangenen Jahr durften sie in Nürnberg als Support für Dead Like Juliet auf die Bühne und sind daneben auch ins Studio gegangen, um in zwei Recording-Sessions die vier Songs einzuspielen, die die EP Grudge auf ungefähr 14 Minuten Spielzeit bringen. Beim Titel und auch dem Cover der EP musste ich zunächst mal an den gleichnamigen Gruselfilm The Grudge – Der Fluch aus dem Jahr 2004 denken. Aber der hat, so versichern mir die Jungs, nichts mit der EP zu tun. “Grudge” nennen sie selbst ihren Musikstil, der moderne und klassische Elemente des Groove Metal und des Sludge mit Stoner-Vibes vereinen soll. Und als ob das noch nicht genug wäre, bringt jedes Bandmitglied auch noch sein jeweiliges Lieblingsgenre mit, so dass auch noch Hard Rock, Heavy Metal, Doom und Blues in das Songwriting einfließen.

Doom und Blues, soviel kann ich schon mal verraten, höre ich auf Grudge nicht. Der erste Track, Butterfly Effect, bewegt sich eher im Hard Rock und kommt mit sehr druckvollen Riffs daher. Die klingen im Chorus für mich manchmal, als ob die Gitarre falsch gestimmt ist, aber das bügelt Olli mit seinem kräftigen, rauen Gesang weg. Fading Faith kann man eine gewisse Heavy Metal-Attitüde definitiv nicht absprechen, und der Song kommt auch mit ordentlich Groove aus den Boxen. Da darf dann auch ein sehr cooles Gitarrensolo nicht fehlen.

Wer kennt sie nicht, die Neighbours From Hell? Denen haben Ornsteen einen eigenen Song gewidmet, in denen sie tatsächlich auch ein wenig in NUMetal abdriften. Zumindest rappt Olli da in den Strophen schon ganz ordentlich. Wie unterschiedlich Gitarrensoli klingen können, hört man hier ganz deutlich. Kein Vergleich zu dem Solo in Fading Faith, und das Teil hier könnte auch auf einem Limp Bizkit-Album seinen Platz finden. Ich mag NUMetal auch sehr gern, aber mein Favorit ist der letzte Song. Muss ich beim Intro von Blackwood zunächst mal an Pink Floyd denken (tolles Gitarrenspiel!), entwickelt sich der Song zu einem Rock-Monster, das auch Mark Tremonti (u.a. Alter Bridge) sicherlich ein anerkennendes Kopfnicken entlocken dürfte. Wie Ornsteen hier mit den Tempowechseln spielen, und von Down- bis Uptempo alles einbauen, was geht, ist mächtig beeindruckend. Und Olli zeigt, was er neben seiner rauen Stimme gesangstechnisch noch so alles draufhat. Mehr davon!

Unser Fazit

Von den eingangs genannten Genres haben Ornsteen nicht alle auf “Grudge” verarbeitet. Das ist auch gut so, denn ich denke, das wäre bei der kurzen Spielzeit “too much” geworden. Aber auch mit diesen vier Songs zeigen sie schon, wie breit sie musikalisch aufgestellt sind. Wenn sie dann wirklich das ganze Genre-Repertoire auspacken und auch Olli weiterhin zeigt, was er gesangstechnisch so alles draufhat, darf man sehr gespannt sein, was da noch kommt. Ihre Instrumente beherrschen die Jungs ja sowieso. Auf jeden Fall sind Ornsteen in der Lage, richtig gute Songs zu schreiben, die sich hinter denen der etablierten Bands nicht verstecken müssen.

Unsere Wertung

8.5 von 10.0

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