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Lesedauer ca. 2 min.

Morgengrau – Sehnen der Finsternis

Künstler:

Morgengrau

Herkunft:

Plattling, Deutschland

Bandmitglieder:

Lupus (Gesang)
Vultus (Gitarre)
Katharsis (Gitarre)
Krieg (Bassgitarre)

Session Drums von Paul Färber (Ellende, Karg)

Link:

Album:

Sehnen der Finsternis

Genre:

Black Metal, Atmospheric Black Metal

Erscheinungsdatum:

19.05.2023

Tracklist:

1. Der Tod schmeckt süß!
2. Bergteufel
3. Kälte aus der Tiefe
4. Begrabe die Gedanken
5. Leiche im Moor
6. Nebelmeer

Bereits seit dem Jahr 2009 gibt es die bayerische Band Morgengrau, von den Gründungsmitgliedern ist allerdings nur noch Vultus am Start. Nach der Bandgründung spielte Morgengrau zunächst mal einige Liveshows, bevor im Jahr 2013 die erste Demo-CD Schattenzeiten veröffentlicht wurde, auf der sich vier Songs fanden. Seit dem Jahr 2015 ist das Line-Up konstant, und in der Besetzung wurde auch das Debütalbum Staub zu Staub produziert, das im März 2017 veröffentlicht wurde. Jetzt, etwa sechs Jahre später gibt’s endlich Nachschub für die Ohren, Sehnen der Finsternis wurde am 19.05. veröffentlicht. Das Album kommt mit seinen sechs Songs auf ungefähr 45 Minuten Spielzeit und ist digital oder als CD Digisleeve auf der Bandcamp-Seite von Morgengrau erhältlich. Außerdem kann man die CD Digisleeve-Edition auch bei Schattenpfade und Fetzner Death Records bekommen.

Die Liste der Danksagungen ist ziemlich lang, und schon nach dem ersten Hördurchlauf ist mir klar, wie berechtigt jedes einzelne “Danke” ist. Mir fällt zum Beispiel sofort der satte Mix auf, der auch die Bassgitarre wunderbar zur Geltung bringt. Da ist Norbert Leitner zu nennen, bei dem Schlagzeug, Bass und Gesang aufgenommen wurden und der hier auch Mix und Mastering übernommen hat. Die Gitarren wurden bei Fabian Rauter von Oakpath Audio aufgenommen. Das Schlagzeug wurde von Paul Färber (Ellende, Karg) eingespielt, der nicht nur eine großartige Leistung zeigt, sondern sich auch mit Tipps und Vorschlägen zum Schlagzeugspiel eingebracht hat. Nicht bei allen Songs, aber doch bei meinem Favoriten Bergteufel, ist auch der Gesang von Thomas Thorn Blackfyre (Ill Tidings, Vastigr, Farawisa) zu hören. EgophoboS, ein Mathematikprofessor in Paris und Freund von Katharsis, hat den Text zum Song Leiche im Moor geschrieben. Und dieser Text ist, auch wenn Deutsch nicht die Muttersprache von EgophoboS ist, genauso bildgewaltig, wie auch die von Morgengrau geschriebenen.

Aber genug zu Bandinfos und Danksagungen, kommen wir zur Musik. Sowohl beim Bandnamen als auch beim Albumtitel denke ich ja eher an die langsamere Ausprägung des Black Metal, und ansatzweise bedient der erste Song Der Tod schmeckt süß! diese Erwartung. Ein schönes, nur von akustischen Gitarrenklängen getragenes Intro, das übergeht in einen klasse Midtempo-Song. Hier können sich die beiden Gitarristen dann auch mal mit wunderbarem Spiel zeigen, in das sich der Bass sehr schön einbringen kann. Ungefähr bei Minute fünf beginnt das melodische Outro, aber der Text ist noch nicht zu Ende gesungen, also Obacht! 😃

Dann ist es aber auch vorbei mit Black Metal in langsamerer Ausprägung. Sowohl mein Lieblingssong Bergteufel als auch Kälte aus der Tiefe legen mächtig Tempo vor. Bei letzterem bin ich ein wenig überrascht, dass der Text schon fast komplett gesungen ist, als der Song noch nicht einmal die Hälfte der Spielzeit dieses zweitlängsten Songs des Albums erreicht hat. Aber da können Morgengrau mit einer sehr schönen Bridge dienen, um für ungefähr zwei Minuten mal ein wenig Ruhe reinzubringen. Ruhiger geht’s auch in Begrabe die Gedanken zu, das mit einem sehr schönen Gitarrensolo aufwartet. Aber das ist nur ein tiefes Luftholen, denn mit Leiche im Moor geht die temporeiche Hatz weiter. Beim letzten Track des Albums, Nebelmeer ist mit über 10 Minuten auch der längste, perfektioniert Lupus dann seine Art, das Gesangstempo zu variieren und an das Versmaß anzupassen. Er schiebt immer mal wieder Gesangspausen in den einzelnen Versen ein, um sich dann wieder mit der Instrumentenfraktion zu treffen. Die liefert auch wieder sehr schöne ruhige Bridges, bevor das fast zweiminütige Outro beginnt und das Album so endet, wie es begonnen hat: mit schönen akustischen Gitarrenklängen.

Unser Fazit

Wow, ein dermaßen abwechslungsreiches Black Metal-Album hatte ich schon länger nicht mehr. Ich mag ja schnellere Songs lieber, aber auch mit den Tracks, die nicht in Hochgeschwindigkeit daherkommen, können Morgengrau mich überzeugen. Die Produktion lässt, wie bereits geschrieben, ebenfalls keine Wünsche offen. Die lässt nicht nur die Instrumente schön satt aus den Kopfhörern klingen, auch der Gesang ist so klar, dass ich sogar die Texte verstehe. Zumindest akustisch, denn der Sinn erschließt sich mir bei den tiefgründigen Texten nicht immer. Da hat mir Adam von Schattenpfade auf jeden Fall mal wieder eine Perle des Black Metal empfohlen, danke dafür!

Unsere Wertung

10.0 von 10.0

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