Seit dem Jahr 2014 gibt es die Band Monosphere bereits, die damals aus dem Progressive Deathcore Act Lost Without Direction hervorgingen. Gestartet sind Monosphere damals eher im Melodic Hardcore, aber sowohl musikalisch als auch im Bandgefüge gab es einige Anpassungen. Jetzt ist das Quintett eher im Post Metalcore unterwegs, wobei sie musikalische Einflüsse aus verschiedenen Genres aufsaugen wie ein großer Schwamm und sie in den knapp 40 Minuten, die das Debütalbum The Puppeteer läuft, miteinander verweben. Besonders hervorheben darf man bei Monosphere auch mal, dass bei The Puppeteer wirklich alles DIY ist. Nur Mix und Mastering haben die Jungs in andere Hände gelegt, der Rest wurde tatsächlich von den Bandmitgliedern selbst erledigt. Unterstützung von außen haben sich Monosphere noch bei zwei Songs (The Disconnect und I Am In Control Pt. I) geholt. Da steuert nämlich Nils Wittrock (The Hirsch Effekt) seinen Gesang bei. Musikalisch wird es nicht ganz so krass, wie bei The Hirsch Effekt, wobei Monosphere manchmal schon zumindest in eine ähnliche Richtung gehen.
Miteinander verwoben sind auch die Songs insofern, als sie nahtlos ineinander übergehen. Wenn man nicht, so wie ich es für das Review getan habe, vor dem Player sitzt und genau verfolgt, welcher Song gerade dran ist, könnte man tatsächlich denken, es ist ein einziges großes Werk. Das ist besonders dann der Fall, wenn sich die Tracks in einem ähnlichen Tempo bewegen, wie z.B. bei den drei aufeinander folgenden, alle recht ruhig gehaltenen The Marionette, No Strings Attached und I Am To Blame. Das ist aber auch die längste Phase des Albums, bei der es relativ ruhig, allerdings nicht weniger intensiv als beim Rest des Albums zugeht.
Das fängt schon mit dem instrumentalen Opener Sheer Strings an, der zum Ende hin die Spannung drastisch erhöht und damit die Richtung vorgibt für den Titeltrack The Puppeteer. Komplett in die (musikalischen) Karten schauen lassen sich Monosphere aber noch nicht. Das “Post” bei Post Metalcore ist jedenfalls noch ziemlich klein geschrieben. Mit The Luminary wird der Vorhang ein weiteres Stück gelüftet und Monosphere offenbaren langsam ihr Potenzial. The Disconnect legt die Karten dann offen auf den Tisch, hier wird es zum ersten Mal richtig krass, und Monosphere brillieren mit djentigen und Tech Death Metal-Parts. Dass (nicht nur) in diesem Song auch jazzige Klänge zu hören sind, überrascht vielleicht im ersten Moment, nimmt dem Song aber nichts von seiner Intensität und zeigt, welch’ großartige Songwriter Monosphere sind. Sie beherrschen es nämlich zum einen, in ihren Songs auf den Punkt zu kommen, anstatt sich in endlosen technischen Spielereien zu ergehen. Die meisten Tracks sind zwischen zwei und drei Minuten lang, nur zwei Tracks bewegen sich um die fünf Minuten. Zum anderen haben sie auf The Puppeteer ein wohl austariertes Verhältnis zwischen den eher ruhigeren und den aufbrausenden Tracks gefunden, das erhöht definitiv den Hörgenuss.
Daneben sind sie aber auch versierte Musiker. Das wird natürlich speziell in den “härteren” Songs hörbar, wo die Flitzefinger über die Saiten huschen und Rodney mit Blastbeat- und Doublebase-Attacken aufwartet (The Verdict oder I Am In Control Pt. I). Dazu passen die wechselnden Gesangsstile von Kevin, der mit Clean Vocals, Shouts und düsteren Growls sehr gut aufgestellt ist. Das kann man in einem der vier Videos, die bereits veröffentlicht wurden, sehr gut nachhören. Das ist einer der beiden Songs, bei denen Nils Wittrock seinen Gastauftritt hatte, nämlich I Am In Control Pt. I.
Leider gibt es außer dem Album nichts, was man sich von dem Quartett anhören kann. Allerdings kommt "Smell Your Soul" mit 13 Tracks daher, die für eine Spielzeit von knapp 50 Minuten sorgen.