Wenn es auch SYLB an sich schon was länger gibt, sind wir ja mit unserer Seite noch nicht so lange am Start. Umso mehr freuen wir uns natürlich, dass wir bereits jetzt regelmäßig Anfragen von Bands kriegen, die einfach “nur” um Content Spreading bitten, aber auch Reviews zu Singles oder Alben anfragen. Das hat erfreulicherweise auch die Band Juno17 getan. Dass es hier in der Kommunikation anfangs zu Problemen kam, ist bedauerlich, aber wo Menschen involviert sind, kann es immer mal zu Missverständnissen kommen. Die sind mittlerweile ausgeräumt, und so können wir uns jetzt dem Wesentlichen widmen, nämlich der Musik.
Der Opener Ab Heute kommt leicht rockig daher und erinnert an die Anfangstage, als Revolverheld noch „Tsunami Killer“ war. Der genannte Vergleich bleibt auch bei Beste Verlierer bestehen. Es ist leichte Kost, die unterhaltsam ist. Sehr überzeugend ist die glasklare Produktion, die einen wahren Hörgenuss bringt. Reparieren fängt mit einem guten Druck an und erinnert an diverse NU Metal-Produktionen der 2000er, verflacht aber wieder etwas in die typische Pop Rock-Schiene. Wobei der Refrain wirklich klasse ist.
Das schien wohl so eine Art Weckruf gewesen zu sein, denn mit Wahrheit kommt ein echter Hit zum Vorschein, der mit Anleihen der letzten Oomph-Songs straight nach vorne geht. Gut, der Startschuss verhallt schnell, denn mit Anfangen Loszulassen wird wieder „music for the masses“ fabriziert. Herzschmerztexte und Eingängigkeit, was wirklich schade ist, denn die härteren rockigen Einflüsse stehen der Band so dermaßen gut. Goldgräber ist wieder so ein Beispiel dafür. Tolle Hooks, tolle ausreißende Doppelstimme und auch mal sozialkritisch geschrieben.
Richtig gut, ja sogar PHÄNOMENAL ist der Song Das Leben Der Anderen. Funky Bassline, tolles Drumspiel, und ein Sound, der teilweise an RHCP erinnert und sich paart mit der eigenen Note von Juno17. Das ist ein wirklich großartiges Stück Musik. Allerdings kommt schnell wieder der Abfall in die oben genannte Herzschmerzthematik, und so plätschert Kopf Oder Zahl wieder ein wenig in die Belanglosigkeit. Mensch, das hätte so großartig werden können!
Die letzten zwei Stücke Einmal Gewonnen und Wegen Dir zeigen zwar die musikalische Qualität, plätschern aber auch eher so vor sich hin und könnten bei Oma Else auch zum Kaffeekränzchen laufen.
Im Jahr 2017 hat Chris Maragoth sein gleichnamiges Musikprojekt ins Leben gerufen. Und wie einige andere Solokünstler, über die wir in letzter Zeit berichtet haben (z. B. Steam Slicer, Fabian Smi) ist auch er von Anfang bis Ende allein verantwortlich.