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Lesedauer ca. 2 min.

July15th – Agony Of Earth (EP)

Künstler:

July15th

Herkunft:

Delitzsch, Deutschland

Bandmitglieder:

Julia Cherry Sommerfeld (Gesang)
Toni ToWer Werner (Leadgitarre)
Chris A-Chrisor (Rhythmusgitarre)
Heiko Marx (Bassgitarre)
Bennet Mielke (Schlagzeug)

Link:

Album:

Agony Of Earth (EP)

Genre:

Melodic Death Metal, Modern Metal

Erscheinungsdatum:

17.11.2022

Tracklist:

1. Welcome
2. Horror Hospital
3. Nothing Changed
4. The Cuntess
5. Jealousy
6. Couldn't Care Less
7. The Monster

Wenn ich den Text in der Bandinfo richtig verstanden habe, kennen sich Julia und die Jungs schon seit vielen Jahren, aber so richtig los ging’s mit July15th im Jahr 2020. Vielleicht war es ja am 15. Juli, als die fünf beschlossen, ihre Kritik an den Werten der Gesellschaft nicht länger für sich zu behalten, sondern sie in Songtexte zu packen und damit vielleicht auch den nachfolgenden Generationen zu vermitteln, dass man durchaus auch mal an scheinbar starren Normen rütteln darf. Das findet aktuell ja schon vermehrt statt, also liegen July15th damit wohl gar nicht so falsch.

Nachdem das Quintett schon einige Videos veröffentlicht hat, wird morgen, also am 17.11., die Debüt-EP Agony Of Earth erscheinen. Und auch mit diesem EP-Titel treffen sie natürlich (leider) den Nagel auf den Kopf, denn mittlerweile leidet unsere Erde bei dem, was wir ihr antun, wirklich Qualen. Bei der Spielzeit von ungefähr 37 Minuten könnte man ja fast schon von einem Album sprechen, aber July15th selbst nennen es EP, also bleiben wir dabei. Die große Releaseparty findet dann sicherlich am 19.11. im Jugendhaus Nord YOZ in Delitzsch statt, wo July15th neben Bethel und No Escape spielen werden.

Das “instrumentale” Intro Welcome könnte durchaus auch als Soundtrack für einen Horrorfilm dienen. Mir schießt da sofort Silent Hill ins Hirn, einer der wenigen Horrorfilme, die ich niemals vergessen werde. Passenderweise haben July15th direkt danach den Song Horror Hospital gesetzt. Ein sehr cooler Melodic Death Metal-Track, bei dem sich Julia sowohl mit geilen Growls als auch durchaus gut hörbaren Clean Vocals präsentiert. Die Growls erinnern mich ein wenig an Jesse von Act Of Creation. Wenn die beiden Mädels sich zusammentun, sollten alle die Köpfe einziehen! 😀 Bei einer Songlänge von ungefähr fünfeinhalb Minuten kann man natürlich auch mal mit Tempo- und Rhythmuswechseln spielen. Den breakdownartigen Part finde ich auch sehr gelungen, insgesamt geht mir aber der Fluss zu sehr verloren. Auch bei Nothing Changed, das mit einem großartigen Gitarrenspiel und einem geilen Solo daherkommt, zeigen sich July15th sehr variabel, aber schon bei diesem Song habe ich das Gefühl, dass es durchaus auch kürzer ginge.

Der Meinung sind July15th nicht, The Cuntess tickt bei 6:48 Minuten ein, das ist der längste Song auf der EP. Der startet (und endet) mit einem Orgelspiel, da muss ich dann auch sofort an Kirche und Missbrauchsopfer denken. Ob ich damit richtig liege? Ich verstehe leider auch hier nicht, was Julia singt, von daher… Aber dass July15th es ausgerechnet beim längsten Song schaffen, sich nicht in allzu vielen Tempowechseln zu ergehen, freut mich dann doch. Sehr schön, das tut dem Song gut. Und auch bei Jealousy lassen es July15th tempomäßig erfreulich stringent angehen, und liefern ein feines Stück Melodic Death Metal. Das war’s dann aber auch mit “Tempo halten”, der kürzeste Song der EP, Couldn’t Care Less, kommt nicht nur mit den üblichen Tempowechseln zwischen Strophen und Chorus daher, in den knapp fünf Minuten haben July15th dann, für mich zumindest, viel zu viel experimentiert. Das machen sie mit dem letzten Song, The Monster, dann wieder gut. Ein klasse Uptempo-Track mit gleich zwei ultrafiesen Breakdowns. Wer hier die Growls liefert, während Julia im Klargesang unterwegs ist, weiß ich nicht, aber das ist natürlich ein sehr krasser Kontrast. Und dazu passt dann auch der Ausspruch, mit dem die Bandinfo schließt, nämlich “There’s a monster rising up inside”.

Unser Fazit

Also eins muss ich dem Quintett lassen: Spiel- bzw. gesangstechnisch bewegen sie sich schon auf einem ziemlich hohen Level. In die Songs haben sie sicherlich auch sehr viel Kreativität einfließen lassen. Für mich ist das streckenweise aber tatsächlich mit den vielen Tempowechseln schon fast anstrengend zuzuhören, und weniger wäre da oft mehr gewesen. Trotzdem ziehe ich meinen imaginären Hut auch vor July15th, die mit ihren Songs weit von den mittlerweile schon sehr ausgetretenen Pfaden unterwegs sind. Dass sie damit nicht wirklich den Geschmack der breiten Masse treffen, dürfte ihnen bewusst sein.

Unsere Wertung

6.0 von 10.0

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