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Heute: Heikes Wunderliste

Tracklist

Neben unseren regelmäßigen News, Reviews, Konzertberichten und Interviews wollen wir euch auch Künstlerinnen, Künstler und Bands aus dem Rock- und Metal-Underground vorstellen, die zwar vielleicht aktuell nicht mit neuen Releases am Start sind, die aber unserer Meinung nach eure Aufmerksamkeit verdient haben. Ländergrenzen gibt es dabei gar nicht, denn in jedem Land der Welt finden sich interessante Musikerinnen und Musiker. Also viel Spaß bei der Entdeckungsreise!

Social Breakdown (Post Hardcore, Progressive Metalcore aus Velbert, Deutschland)

Zu der Band Social Breakdown gab’s bei uns schon einiges zu lesen. Zum einen den Bericht zur Releaseshow am 15.10.2021 in Velbert, zum anderen ein Review zu eben diesem Album Epitaph. Das ist das zweite von Social Breakdown. Beim Debütalbum SNØ aus dem Jahr 2019 waren sie noch zu fünft und tiefer im (Progressive) Metalcore verwurzelt. Die Wurzeln haben sie nicht gekappt, aber die mittlerweile vierköpfige Truppe zeigt sich auf Epitaph noch breiter aufgestellt, wandelt immer wieder mal im Post Hardcore und schreckt auch vor Post Rock-Klängen und Electronic-Passagen nicht zurück. Kein Song ist wie der andere, und selbst die relativ kurzen Interludes auf Epitaph sind überaus hörenswert.


Soul Flesh (Progressive Black Metal, Experimental aus Nordrhein-Westfalen, Deutschland)

Der letzte Post auf Facebook ist aus April 2020, aber ich hoffe mal, diese Stille bedeutet, dass die Jungs von Soulflesh fleißig am Nachfolger ihres großartigen Albums Road To Nara: A Cow Calves On Spring’s Last Day aus Februar 2020 arbeiten. So innovativ, wie Soul Flesh hier an Black Metal herangehen, habe ich es bislang selten gehört. Das Experimental sollte dabei nicht überbewertet werden, es ist nicht so, wie teilweise in der modernen Kunst, wo man vor dem Werk steht und sich fragt “was will mir der Künstler damit sagen?”. Experimentell steht hier für kreativ, ideenreich, aufgeschlossen, mutig, grenzüberschreitend.


Benthik Zone (Post Black Metal, Atmospheric Black Metal aus Porto, Portugal)

Eine der vielen Sachen, die ich an Bandcamp liebe, sind die Mails, mit denen ich über neue Veröffentlichungen der Bands oder Labels informiert werde, denen ich folge. Was bei Facebook oft nicht im Newsfeed auftaucht, ist hier präsent, und ein Link zur Hörprobe wird auch gleich mitgeliefert. So habe ich auch die portugiesische Band Benthik Zone entdeckt, die über das Label Onism Productions ihr neues Album εἴδωλον (Eidolon) veröffentlicht haben. Es ist das insgesamt siebte, und so mystisch, wie die Albumtitel (z. B. Metaphysics from the Eleventh Dimension oder Causa Modicum Temporis Spatium) erscheint auch die Musik des Duos, die im Ankündigungstext auch als “Exploratory Black Metal” bezeichnet wird.


PreHistoric Animals (Progressive Rock, Alternative Rock aus Borlänge, Schweden)

Die Frage, mit der PreHistoric Animals ihre Bio einleiten, beschreibt eigentlich ganz gut die Musik, die von ihnen kommt: “What happens when you love classic progressive rock, alternative rock and brilliant pop music? You make it very hard for yourself…”. So schwierig scheint es für die Jungs doch nicht gewesen zu sein, diese Genres unter einen Hut zu bringen. Schon, als sie noch als Duo unterwegs waren, erschufen sie wunderbare Songs, die ich manchmal auch mehrmals hören musste, denn “Eingängigkeit” haben sich PreHistoric Animals, wenn, dann nur ganz klein auf ihre Fahne geschrieben. Mit ihren Auftritten, z. B. beim ProgPower Europe, und den bislang veröffentlichten Alben konnten sie schon einige Beachtung erzielen, aber das darf gern noch mehr werden.


Trip To Paradise (Pop Punk, Melodic Hardcore aus Hockenheim, Deutschland)

Als ich die Jungs von Trip To Paradise im Dezember 2019 zum ersten Mal sah, warteten sie darauf, ihre Show im Don’t Panic starten zu können. Ich muss gestehen, dass ich beim Anblick ihrer Outfits doch ziemlich irritiert war, denn sie trugen Trainingsanzüge aus Ballonseide und Sänger Dougie auch noch ein Stirnband – mehr Retro ging nicht. Aber Retro ist nicht immer schlecht, das bewiesen die Jungs dann mit ihrer sehr unterhaltsamen Show. Ein cooler Mix aus dem Pop Punk der frühen Jahre von Blink 182 und Melodic Hardcore. Da fällt die Entscheidung schwer, ob man eher tanzen und lauthals mitsingen oder sich in irgendeinen Pit stürzen will.

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