Wenn man eines direkt vorwegnehmen kann, dann, dass das Album Welcome To The Big Seven von Fool The Masses alles andere ist als langweilig. Die Band hat sich 2020 gefunden und hat ihre ersten Singles Victim und Supervision 2021 released. Victim zeigt auf YouTube vollen Erfolg, denn es wurde dort seit dem Release 103.853 (Stand: 20.09.22) Mal aufgerufen. Soweit so gut, aber wie schlägt sich ihr Album?
Das 2:30 Minuten Intro, welches den gleichen Namen wie das Album trägt, hat mich direkt gepackt. Die sphärischen Klänge, die sich fast 2:00 Minuten halten, bauen eine spannende Atmosphäre auf. Die dann einsetzenden Drums hören sich nach 80er Jahre Stranger Things an und machen einfach nur Bock zu hören. Der nächste Song Not A Victim nimmt zunächst die Sounds aus dem Intro auf und nach 40 Sek schwenkt das Ganze dann schlagartig in Metalcore um. Diese Irreführung finde ich auch in den Songs In My Vains, 19 Down, The End und Party All Night Long. Die Songs starten mit elektrischen Beats und mutieren dann schlagartig in harte Sounds um. Ich frage mich, ob die Band da ihrem Namen gerecht werden will. Denn Fool The Masses lautet zu Deutsch, das Täuschen der Massen. Zufall?
Abgesehen von den Täuschungsmanövern fährt die Band eine straighte Linie. Es wird laut und hart. Raphael und Lea spielen mit ihren Gitarren richtig gute Riffs und Melodien ein. Die vielseitige Stimme von Nico, die von tiefen Shouts bis hin zu richtig gutem Gesang reicht, sowie die elektronischen Drums gepaart mit den anderen elektronischen Klängen ergeben ein vielseitiges Album.
Der Song Depression kommt ohne Täuschung aus und verläuft durchgängig ruhig und tiefgründig. Ein sehr guter Song, der mit klaren Vocals trumpft. Der Song kommt so persönlich rüber, als wäre er an einen bestimmten Menschen gerichtet. Depressionen sind ein sensibles Thema und Fool The Masses haben die Thematik respektvoll in einem sehr guten Stück untergebracht.
Der Sound des Albums hört sich durchgängig klar und professionell aufgenommen an, und ich finde die elektronischen Elemente in den Songs absolut gut platziert. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass die Band ohne Drummer auskommt. Auf dem Album hört man es nicht raus, aber bei Live-Auftritten der Band stelle ich mir das schon sehr interessant vor, statt dem Drummer einen DJ zu sehen.
Leider gibt es außer dem Album nichts, was man sich von dem Quartett anhören kann. Allerdings kommt "Smell Your Soul" mit 13 Tracks daher, die für eine Spielzeit von knapp 50 Minuten sorgen.