Wenn ich die Anfragen, die uns per Mail erreichen, so durchlese, bemerke ich immer wieder die unterschiedlichen Schreibstile. Ist wahrscheinlich auch ein wenig beruflich bedingt, ich bin Sekretärin. 😀 Manche Bands halten es kurz und knapp, andere liefern gleich ein paar mehr Informationen. Bei einigen Bands kann man zwischen den Zeilen doch lesen, dass da einiges an Selbstvertrauen vorhanden ist, andere Bands treten eher zurückhaltend auf. Zu den Letzteren gehört definitiv Eyes Of Noah, die sich aus Italien bei uns gemeldet und gefragt haben, ob wir uns vielleicht mal ihre Debütsingle Prometheus anhören möchten. Abgesehen davon, dass der gleichnamige Film einer meiner Lieblings-Science-Fiction-Filme ist, bin ich bei dieser freundlichen Anfrage doch neugierig geworden. Und da bei mir gerade etwas Leerlauf war, habe ich den Song gestartet, und wäre fast vom Stuhl gefallen, als der Track aus meinen Boxen ballerte.
Drei der Jungs von Eyes Of Noah kannten sich bereits, hatten gemeinsam Musik gemacht und auch schon einen Song geschrieben. Ende 2019 stießen dann Matteo und Max zu dem Trio, und gemeinsam schrieben und produzierten sie während der Pandemiephase Prometheus und drei weitere Songs. Da wurden einige Dateien hin- und hergeschickt, und wann immer möglich, haben sich die Jungs getroffen, um gemeinsam weiter an den Songs zu feilen. Aktuell arbeiten sie auch an der ersten EP, und wenn die auch nur ansatzweise so geil wird, wie Prometheus, können sich einige Bands aber mal sehr warm anziehen.
Mittlerweile bin ich ja nicht mehr überrascht, auf welch’ hohem Niveau sich Musiker in der Undergroundszene bewegen. Aber ich bewundere es nach wie vor, wie viel Zeit und Energie hier in das regelmäßige Üben und Praktizieren gesteckt wird, um so ein Niveau zu halten. Das geht, auch bei Eyes Of Noah, bei den Gitarristen los, die von fast schon djentartigen Riffs bis zum sehr coolen Tapping so ziemlich jede Spielart beherrschen und hört bei meinem Lieblingsinstrument, den Drums, noch lange nicht auf. Mit Davide haben Eyes Of Noah dann auch noch einen Sänger, der mit Post Hardcore-artigen Shouts und tollem Klargesang sehr variabel aufgestellt ist. Und last but not least verstehen es die Jungs, einen Song zu schreiben, der mit vielen Facetten ausgestattet ist und trotzdem so eingängig daherkommt. Wenn ich hier schon eine Bewertung abgeben dürfte, würde ich eine glatte 10 vergeben. Das mache ich bei Debütsingles oder -alben sehr selten, aber ich denke mal, die Jungs von Eyes Of Noah ruhen sich darauf nicht aus, sondern versuchen trotzdem, sich noch selbst zu übertreffen. Ich bin jedenfalls sehr gespannt, was da noch kommt und hoffe vor allem, dass ich Eyes Of Noah irgendwann auch mal live erleben kann.
Zu hören ist Prometheus auf den diversen Streamingplattformen, und hier gibt’s das Audio:
Different Inside – Smell Your Soul
Leider gibt es außer dem Album nichts, was man sich von dem Quartett anhören kann....
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