Zu Evolutionary Sleeper gibt es außer der Information, dass es sich um einen in Großbritannien lebenden Solokünstler handelt, nichts zu berichten. Er selbst möchte anonym bleiben. Umso kreativer zeigt er sich aber mit seiner Musik. Die wartet mit einem sehr coolen Mix aus den melodischen Elementen des Post Rock und den extremeren Klängen von Hardcore, Post Hardcore und Post Metal auf. Als ich das in der Mail las, mit der sich Evolutionary Sleeper bei uns meldete, war mein Interesse sofort geweckt, und nachdem ich mir das Video zu Crestfallen gegeben habe, war für mich klar, dass wir unbedingt über die EP Labyrinthian berichten müssen. Die EP folgte auf zwei Songs, die Evolutionary Sleeper Ende des vergangenen Jahres veröffentlicht hat. Im Gegensatz zu den drei Songs auf Labyrinthian sind Where Wolves Once Roamed und The Sorrow We Have Sown instrumental gehalten, und schöpfen das Potential, das in dem Genremix liegt, ebenfalls voll aus.
Für Labyrinthian hat sich Evolutionary Sleeper nun mit drei Sängern zusammengetan, die jeder einen Track der EP eingesungen haben. Beim ersten Song Crestfallen steht Dan Picknell am Mikrofon. Das ist ein Session Vocalist aus Essex, den man auch bereits beim Song Iconoclast von Disrooted hören konnte. Im vergangenen Jahr wurde er auf Spotify immerhin knapp 37000 Mal gestreamt, und er kann mit seiner unter die Haut gehenden Stimme die Intensität, die von den Songs von Evolutionary Sleeper ausgeht, definitiv noch einmal steigern.
Zu Alex Hamilton, der im zweiten Song Never Redeemed, Never Undone zu hören ist, habe ich bei der Masse an Suchergebnissen leider nicht den gefunden, der hier am Mikro gestanden hat. Seine Shouts und Screams passen aber sehr gut sowohl zu dem eher hardcorelastigen Beginn des Songs als auch zu dem sich eher im Post Hardcore bewegenden Part, der der ruhigen instrumentalen Bridge folgt.
Mit Laur Lindmae hat Evolutionary Sleeper für den letzten Song Plaguebearer einen sehr aktiven Musiker aufgetan. Neben seinen eigenen Bands ist Laur auch als Session Vocalist unterwegs, und auf seinem YouTube-Kanal sind diverse Coverversionen von ihm hochgeladen. Dabei hat er auch bei Songs von Meshuggah und Gojira meiner Meinung nach eindrucksvoll bewiesen, was für ein klasse Sänger er ist. Dass Evolutionary Sleeper ihn für Plaguebearer ausgewählt hat, passt, denn der Track kommt eher mit einer djentigen Grundausrichtung daher.
Die Songs von Evolutionary Sleeper kann man auf allen Plattformen streamen, auf der Bandcampseite kann man sich die digitale Version sowohl der EP als auch der beiden Singles aus dem vergangenen Jahr zulegen. Und hier gibt’s das Video zu Crestfallen:
Leider gibt es außer dem Album nichts, was man sich von dem Quartett anhören kann. Allerdings kommt "Smell Your Soul" mit 13 Tracks daher, die für eine Spielzeit von knapp 50 Minuten sorgen.