Die Münchner Band Drøver ist für mich wohl die Band mit der kürzesten Bandgeschichte. Gegründet wurde sie nämlich Ende 2022. Augenscheinlich waren die drei von Anfang an sehr motiviert, denn den ersten Song veröffentlichten sie bereits Ende Januar, jetzt folgt schon Song Nummer 2. Und irgendwie scheinen sie immer einen Blick in Richtung Hölle zu werfen, denn nach dem ersten Song Rest In Hell heißt der Nachfolger Evil Eyes. Beide Songs haben sie, wie man auch den Posts auf Facebook und Instagram entnehmen kann, wohl tatsächlich nur zu dritt eingespielt. Ob das auch für die geplante Debüt-EP so bleiben wird und vor allem, wie das live funktionieren soll, wären tatsächlich mal Fragen für ein kleines Interview.
Schon beim Hören von Evil Eyes wächst meine Begeisterung von Sekunde zu Sekunde. Da musste ich mir natürlich auch die erste Single Rest In Hell mal anhören. Die geht tatsächlich in die von der Band selbst genannte Richtung Hardcore. Bei Evil Eyes haben die Jungs erfreulicherweise (für mich zumindest) den Hardcore-Anteil runter- und den Metalcore-Anteil raufgefahren. Dabei zeigen sie auch ein gutes Gespür für Tempowechsel und stampfen zunächst mal mit breiter Brust im Midtempo vorwärts, bevor es schon ziemlich früh im Song in den sehr geilen Breakdown geht. Blegh! 👊 Fast noch geiler finde ich allerdings tatsächlich, dass sie in der letzten der drei Minuten zumindest mal kurz richtig Gas geben. Gern mehr davon! Mit Dom haben die drei einen richtig guten “Schreihals”, und was die beiden Gitarristen da an abgedrehten Riffs und Licks abliefern, ist allererste Sahne. Einen Bassisten brauchts bei den tiefer gestimmten Gitarren wohl nicht unbedingt, aber wer da an den Drums gesessen hat (wenn’s denn echte Drums sind), würde mich tatsächlich interessieren. Der wird wahrscheinlich bei jeder Show öfters mal die Sticks wechseln müssen, so kraftvoll, wie das Spiel rüberkommt.
Die Metalcore-Szene allein hier in NRW ist ja schon riesig, und wie viele geile Bands es in ganz Deutschland gibt, ahne ich nicht ansatzweise. Aber allein schon mit diesen beiden Songs, von denen Evil Eyes definitiv mein Favorit ist, haben Drøver die Messlatte schon sehr hoch aufgelegt. Und das hört mit der Musik nicht auf, sondern geht auch weiter mit dem sehr detailreichen Coverdesign. Wenn die so weitermachen, dürften die aktuell noch niedrigen Hörer-Zahlen auf Spotify und den anderen Streamingdiensten rasant steigen. Bei einzelnen Songs vergebe ich ja keine Note, aber wenn ich’s tun würde, wäre es mindestens eine 9.0 von 10.0. 💪
Different Inside – Smell Your Soul
Leider gibt es außer dem Album nichts, was man sich von dem Quartett anhören kann....
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