Autor:
Lesedauer ca. 2 min.

Diary Of Madness – Chapters

Künstler:

Diary Of Madness

Herkunft:

Chiemgau, Deutschland

Bandmitglieder:

Florian Färber (Gesang)
Markus Gries (Gitarre)
Thomas Mix (Gitarre)
Andi Goess (Bassgitarre)
Mike Sperling (Schlagzeug)

Link:

Album:

Chapters

Genre:

Melodic Metal, Alternative Metal

Erscheinungsdatum:

11.11.2023

Tracklist:

1. Late Walk
2. Where Death Is Found
3. Cradle Song
4. Watchman
5. Poison Tree
6. Spirits Of The Dead
7. Fairies
8. Ghost Lights
9. Butterfly
10. Nice Day
11. For Andy
12. Birds
13. Birds (Acoustic)

Um den Artikel zu finden, den ich geschrieben hatte, als Diary Of Madness den Song Ghost Lights veröffentlicht hatten, musste ich schon meinen Archivordner durchforsten. Da sind alle Dateien drin, die älter als ein Jahr sind, und der Artikel stammt tatsächlich aus Februar 2022. Damals gab’s noch nicht viele Songs des Quintetts auf den Streamingplattformen. Das hat sich jetzt aber geändert, denn am 11.11. haben die Jungs ihr Album Chapters veröffentlicht. 13 Songs (wobei einer davon in zwei Versionen eingespielt wurde) warten darauf, sich durch die Gehörgänge zu winden und mitten ins Gute-Laune-Zentrum vorzudringen. Fast eine Stunde (!!) lang ist Chapters, da sollte man sich alles, was man in der Zeit gegebenenfalls brauchen könnte, bereitlegen, um sich ganz der Musik hingeben zu können.

Ich wüsste noch nicht mal zu sagen, warum, aber der Opener Late Walk erinnert mich irgendwie an die frühen Werke von Kamelot. Die haben damals mit mehr symphonischen Elementen gearbeitet, während Diary Of Madness ganz klar auf ihre zwei Gitarristen setzen. Aber auch dadurch kann man natürlich einen Breitwandsound erschaffen, der jetzt glasklar aus meinen Kopfhörern kommt. Der Gesang von Florian dringt manchmal durchaus in Roy Khan-Sphären vor (ja, Roy Khan, denn ich rede von den Kamelot-Werken, als der am Mikrofon stand).

Dass das folgende Where Death Is Found sich nicht sonderlich vom Opener unterscheidet, nehme ich noch mit einer gewissen Gelassenheit hin. Zwei von 12 Tracks dürfen auch mal Ähnlichkeiten aufweisen. Leider bleibt’s dabei aber nicht. Weder ändern Diary Of Madness groß was am Tempo noch am Songaufbau. Ok, Spirits Of The Dead, das von uns bereits präsentierte Ghost Lights und gleich das folgende Butterfly kann man als Ballade bezeichnen, was aber nur unwesentlich langsamer als der Rest der Songs ist. Andere Tracks kommen ein wenig „härter“ daher, wobei ich das schon mit Bedacht in Anführungszeichen gesetzt habe. Wie ich schon schrieb, setzen Diary Of Madness dabei vor allem auf ihre zwei großartigen Gitarristen, die sich in tollen Riffs austoben dürfen, schöne Melodieläufe präsentieren und jedem Song sein ganz eigenes Solo verpassen. Die „Rhythmusmaschine“ läuft natürlich auch wie frisch geölt, wobei die Bassdrum gern ein wenig mehr Wums haben dürfte.

So hangele ich mich also von Song zu Song, mein Zettel bleibt leer, und mein Finger schwebt des Öfteren mal über der Skip-Taste. Aber ein Mal muss ich komplett hören, ob ich will oder nicht. So dämmere ich also langsam weg, dann lässt mich das Intro von For Andy aufhorchen: da gibt‘s tatsächlich Keyboard-Klänge wie aus einer dystopischen SciFi-Welt und harte Riffs! So darf ich dann also zumindest bis zum Chorus gepflegt mit dem Kopf nicken. Dass die Jungs da dann aber wieder in Schema F zurückfallen, ist bedauerlich. Das musikalische Gewand von For Andy behalten die Jungs auch beim letzten Track Birds an, wobei sie hier auch endlich mal einen packenden Chorus präsentieren. Damit beweisen Diary Of Madness, dass sie es doch auch anders können. Warum denn erst beim letzten Song?!?! Und warum den noch in einer Acoustic-Version? Die ist für sich gesehen schon nett, passt aber nun überhaupt nicht zum Album.   

Unser Fazit

Auf dem Spotify-Profil von Diary Of Madness lese ich, dass jedes Bandmitglied in das Songwriting einbezogen ist und dabei seine eigenen Einflüsse mitbringt. Die scheinen dann so unterschiedlich nicht zu sein, denn den Stempel „abwechslungsreich“ kann ich diesem Album definitiv nicht verpassen. Weiter geht’s im Bandprofil: „seidige Alternative-Klänge“ – ok, „sägende Riffs“ – meinetwegen, „sachter Nu-Metal-Einschlag“ – nein, „ein bisschen progressive Würze“ – mit sehr viel gutem Willen ok. Schade, auf das Album hatte ich mich gefreut, aber auch fünf sehr versierte Musiker machen noch lange kein gutes Album.

Unsere Wertung

6.0 von 10.0

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