Autor:
Lesedauer ca. 2 min.

Death Comes In Waves – Not Of This World

Künstler:

Death Comes In Waves

Herkunft:

Recklinghausen, Deutschland

Bandmitglieder:

Öskur (Gesang)
Kenaz (Gesang, Gitarre und Bassgitarre)
J.S. (Gitarre)

Link:

Album:

Not Of This World

Genre:

Melodic Black Metal

Erscheinungsdatum:

21.10.2022

Tracklist:

1. Dissolve Into The Surge
2. Reach For The Stars
3. The Enstrangement
4. Wanderer
5. The Alleviation
6. I Am Enthropy Pt. II
7. Wraithlike Silhouettes

Die Band Death Comes In Waves hatte ich bereits in meinen Musiktipps vom 22.01. empfohlen. Zu dem Zeitpunkt gab’s nur die Debüt-EP Stille der Einsamkeit und das großartige Debütalbum Circle Of Certainty aus dem Jahr 2020. Aber das hat sich jetzt endlich geändert, denn der Nachfolger Not Of This World hat das Licht der Welt erblickt. Der Silberling liegt schon etwas länger bei mir. Ich hatte nämlich Adam von Schattenpfade, über den die CD und Anfang 2023 auch eine Vinyledition erhältlich ist, bei einer Show getroffen. Und genau an diesem Abend war Adam mit Kenaz verabredet, der die erste CD-Auflage mitbrachte. Die CD kommt in einem schicken Digipak mit Booklet daher, in dem die Songtexte zu finden sind. Meine Frage, wer denn wohl die Drums eingespielt hat, wird hier auch beantwortet: Es ist Felix “Lykanthrop”. Das Recording, den Mix und das Mastering hat wieder Kenaz übernommen.

Auf ungefähr 46 Minuten kommen die sieben Tracks. Zwei davon überschreiten die Sieben-Minuten-Marke, und der längste loggt bei 8:25 Minuten ein. Eher im kürzeren Bereich bewegt sich aber der Opener Dissolve Into The Surge, der auch gleich mal die Trademarks von Death Comes In Waves aufweist: Schnelle Songs im Breitwandformat mit epischen Melodiebögen der Gitarren, krächzendem Gesang und scheinbar niemals enden wollendem Double Base. Waren sie auf ihrem letzten Album Circle Of Certainty noch eher im Blackened Death Metal unterwegs, gibt’s auf Not Of This World wunderbar melodischen Black Metal auf die Ohren. Und der funktioniert natürlich auch mit deutschsprachigen Texten, wie die Männer gleich im folgenden Reach For The Stars in zwei Passagen beweisen.

Ein wenig Tempo nehmen Death Comes In Waves in The Enstrangement raus. Der Song lässt dem Gitarrenspiel mal ein wenig mehr Luft und auch Zeit für großartige Soli. Hier weht auch ein Hauch von Melodic Death Metal mit. Der verfliegt auch beim folgenden Wanderer noch nicht so ganz, und mich erinnert der Song ein wenig an die alten Werke von Insomnium. Bei denen gibt’s natürlich keine deutschsprachigen Texte, aber Death Comes In Waves wechseln auch in The Alleviation in die deutsche Sprache, nur die Abschlusssätze sind wieder in Englisch gehalten. Wunderbar, wie Death Comes In Waves den Sound zum Outro hin scheinbar kumulieren!

Wer sich wundert, dass jetzt I Am Enthropy Pt. II kommt, wo doch Pt. I auf diesem Album nicht vertreten ist: I Am Enthropy fand sich auf dem Vorgängeralbum Circle Of Certainty. Und außer zwei Sätzen, die die Männer in Pt. II übernommen haben (I am the law, I am the struggle), schließen sie vor allem auch mit dem zweistimmigen Gesang an den ersten Teil an. Mit Wraithlike Silhouettes kommt dann auch schon der letzte und auch längste Song des Albums. Bei 8:25 Minuten Spielzeit kann ein Song auch schon mal langatmig werden, aber die Männer finden genau das richtige Maß, vor allem den instrumentalen Parts den Raum zu geben, den sie brauchen. Und wie schon in The Alleviation schaffen sie es hier wieder so wunderbar, sich auf eine mächtige Wall Of Sound hinzuarbeiten, bevor der Song mit schönen Gitarrenklängen zu Ende geht.

Unser Fazit

Es schien mir ja so, als ob die Veröffentlichung des letzten Albums schon ewig zurückliegt. Aber Death Comes In Waves haben es tatsächlich geschafft, innerhalb von nur zwei Jahren den Nachfolger vorzulegen. Dabei haben sie auch eine kleine musikalische Kurskorrektur vorgenommen und den Anteil des (Melodic) Death Metal zurückgefahren. Übriggeblieben ist eine schimmernde Perle des Melodic Black Metal, die hoffentlich von vielen Fans des Genres aus dem tosenden Meer, das auf dem Cover zu sehen ist, geborgen wird. Verdient hätten es die Männer auf jeden Fall.

Unsere Wertung

9.0 von 10.0

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