Autor:
Lesedauer ca. 3 min.

Colors Of Autumn – Against The Throne

Künstler:

Colors Of Autumn

Herkunft:

Worms/Mannheim, Deutschland

Bandmitglieder:

Markus Schleich (Shouts)
Philipp Strobel (Leadgitarre)
Jens Hennig (Rhythmusgitarre)
Georgi Artakov (Clean Vocals und Bassgitarre)
Diego Fernando Thomann (Schlagzeug)

Link:

Album:

Against The Throne

Genre:

Modern Metal

Erscheinungsdatum:

03.11.2023

Tracklist:

1. Against The Throne
2. Brave
3. Heaven Falls
4. My Mirror
5. Storm
6. Homesick
7. Blame Me
8. The City
9. Neverland
10. Awakening

Nachdem wir schon zu den drei vorab veröffentlichten Singles Heaven Falls, Brave und Storm was geschrieben hatten, haben wir uns natürlich sehr gefreut, als von Colors Of Autumn die Anfrage eintrudelte, ob wir auch zum Debütalbum Against The Throne was schreiben möchten. Da diese Anfrage aber tatsächlich sehr kurz vor Albumrelease eintraf, kommt unser Review einige Tage danach.

Auf ungefähr 41 Minuten Spielzeit kommen die zehn Songs, und mit dem Titeltrack legen die Jungs los. Schön ruhiges Intro mit Akustikgitarre, aber die Ruhe vor dem Sturm dauert keine 30 Sekunden. Und das, worauf ich gehofft hatte, liefern die Jungs: geile Grows, großartige Clean Vocals, ohrwurmartige Riffs, und einen Background-Chor, den ich beim zweiten Mal schon mit hochgereckter Faust laut mitsinge. „…We rise, we fight!…“. Noch etwas verhalten im Tempo, aber mit einem sehr geilen Breakdown und dem untrüglichen Gespür für Melodie- und Tempowechsel. Großartiger Einstieg! 💪 Mein Funkkopfhörer teilt mir dann irgendwann auch mit einem Fiepen mit, dass die maximal einstellbare Lautstärke erreicht ist. 😀

Brave heißt der nächste Song, und ähnlich wie Mel Gibson im Film Braveheart stürmt auch dieser Track brachial vorwärts. Und was ein Chorus! Der hängt mir auch Tage später noch im Ohr. Ich hatte es ja auch immer wieder mal zu den Singles, und auch zu dieser, geschrieben, mit Growls und Clean Vocals sind COA bestens ausgestattet, und wenn Markus und Georgi parallel antreten, sprühen die Funken. Tempomäßig kommt Heaven Falls dann wieder was ruhiger daher, aber auch hier finden die Jungs wieder mal mit traumwandlerischer Sicherheit die richtige Balance zwischen großartigen Melodien und einer gewissen Härte. Das schaffen sie nicht nur mit den zwei Gesangsstimmen, sondern auch mit den beiden Gitarristen, die so wunderbar ihre Lead- und Rhythmus-Parts spielen, aber vor allem auch gemeinsam unschlagbar sind.

Ein wenig in Richtung Melodeath geht’s mit My Mirror. Da muss ich bei einigen Riffs an den guten alten Gothenburg-Style à la Dark Tranquillity oder In Flames denken, aber auch Amon Amarth sind nicht allzu weit weg. Der Track arbeitet mit etwas auffälligeren Tempowechseln, hat wieder mal einen sehr geilen Breakdown an Bord, und Georgi hat mal Pause (zumindest gesangstechnisch). Passt zum Song, sehr gute Entscheidung. Als Schlagzeugfan habe ich natürlich auch immer ein Ohr bei Diego, auch wenn ich ihn noch nicht erwähnt habe. Der hält mit seinem Spiel die Jungs auf Kurs, und hält damit vor allem der Gitarrenfraktion den Rücken frei. Homesick ist einer meiner Lieblingstracks vom großartigen Album Air der amerikanischen Band Astronoid. Mit denen haben COA musikalisch wenig gemeinsam, aber das Gefühl des Heimwehs hat wohl jeder schon mal gehabt. Geile Doublebase, geiles Solo, und statt Breakdown mal ein schönes, ruhiges Interlude. Mit Blame Me beweisen die Jungs wieder mal ihr außerordentlich ausgeprägtes Gespür für Tempowechsel. Ich würde fast behaupten, hier gibt’s die meisten. 😀 Aber die fügen sich so nahtlos aneinander, dass ich sie problemlos mitgehe.  

Erstaunlich kurz, nämlich unter drei Minuten, kommt The City daher. Der Track schmeißt noch mal einen fetten Breakdown in den Ring, während ich noch überlege, ob das eher in Richtung Metalcore oder doch Melodeath geht. Bei Neverland ist die Frage schneller beantwortet, der Gothenburg Style diktiert zumindest das Gitarrenspiel in den Strophen. Und bei dem Chorus wird die Gänsepelle noch fetter. „…You wanted to fly again, Feel the wind beneath your wings…“. Ganz großes Kino! Den längsten Song haben COA ans Ende gestellt, Awakening kommt mit fünfeinhalb Minuten daher, und ich würde es fast als Powerballade bezeichnen. Zumindest bewegt sich der Song überwiegend im Down-/Midtempo und nimmt nur ab und an mal Fahrt auf. Hier fahren die Jungs dann noch einmal alles auf, was ihre Songs ausmacht, und das gelingt ihnen auch mit diesem längeren Track wieder perfekt.

Unser Fazit

Was ein Debütalbum! 🙌 Es gibt wenige Alben, die ich auch nach Jahren noch von vorn bis hinten durchhöre. Selbst meine Lieblingsbands haben doch einige Songs, die für mich vernachlässigbar sind. Aber was Colors Of Autumn da mit „Against The Throne“ rausgehauen haben, ist der Hammer. Die schaffen es tatsächlich, schon für ihr Debütalbum so ein paar Trademarks entwickelt zu haben, aber sich trotzdem nicht ständig selbst zu kopieren. Da werden Tempo und Melodie variiert, da wird’s mal härter, mal melodischer, und jedes Bandmitglied liefert seinen Teil zu diesem großartigen Gesamtpaket ab. Das Album hat es tatsächlich komplett in meine Playlist geschafft und begleitet mich jetzt auch auf meinen Autofahrten. Aber damit die Jungs nicht dran denken, sich auf ihren Lorbeeren auszuruhen, gibt’s (noch) nicht die Höchstwertung. 😀

Unsere Wertung

9.5 von 10.0

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