Als ich in der Bandinfo las, dass es Charcoal Fire schon seit dem Jahr 2011 (!!) gibt und der harte Kern seit der Gründung dabei ist, hat’s mir ja doch schon den ersten anerkennenden Blick entlockt. Ein weiterer Blick auf die Homepage zeigt, dass man sie live noch nicht wirklich oft erleben konnte, was natürlich zum Teil auch der konzertfreien Zeit während der Pandemie geschuldet ist. Auch für die heimische Anlage gab’s lange Zeit nichts, denn es hat doch bis zum Jahr 2022 gedauert, dass sie ihr Debütalbum Dystopia veröffentlicht haben. Das habe ich mir auch mal auszugsweise gegeben, und konnte dabei feststellen, dass auch die etwas härtere musikalische Ausrichtung den Männern gut steht.
Dass eine kleinere Band von einem Song gleich zwei Versionen auf Spotify einstellt, sehe ich auch zum ersten Mal, als ich das Profil von Charcoal Fire aufrufe. Neben dem Radio-Edit, der ungefähr eine Minute kürzer ist, gibt’s noch die längere Version, für die ich mich hier entschieden habe. Die hatten uns die Jungs übrigens auch zur Verfügung gestellt. 😃 Und nachdem ich in der Bandinfo gelesen habe, dass die Musik eine Mischung aus Metal, Heavy Alternative Rock und elektronischer Musik ist, was für das Debütalbum auch zutraf, bin ich sehr gespannt, was da jetzt kommt, als ich auf “Play” klicke.
Nachdem die Spieluhr ihre kleine Melodie gespielt hat, kriege ich gleich in der ersten Minute eine fette Gänsepelle. Das liegt zum einen an dem feinen Riff, mit dem Directions loslegt, zum anderen aber auch an dem großartigen Gesang von Jonathan und Manuel. Von Heavy Alternative Rock würde ich hier allerdings nicht reden. Mich erinnert das sehr an die grandiose kanadische Power/Progressive Metal-Band Borealis. Charcoal Fire schafft es nämlich mit diesem Midtempo-Track genauso wie die Kanadier, mit einer schönen Melodie daherzukommen und die Eingängigkeit des Songs nicht der Progressivität zu opfern. Das Ergebnis ist ein wunderbarer Melodic Rock- / Melodic Metal-Song, dem man definitiv nicht anhört, dass er von einer Band mit 46 monatlichen Spotify-Hörern stammt. Wenn der in meinem wöchentlichen Mix gewesen wäre, wäre ich tatsächlich eher von einer Band in der Größenordnung von Borealis ausgegangen.
Was die “elektronische Musik” betrifft, kommt die ein wenig in der Single zum Tragen, die Charcoal Fire vor Directions veröffentlicht hatten. Bei Arise plätschern nämlich immer mal wieder ein paar Keyboard-Klänge zwischen den Riffs hervor. Schon diese erste Single nach dem Debütalbum, die vor allem im Chorus dann auch mal Tempo aufnimmt, zeigt, dass Charcoal Fire ihr altes musikalisches Gewand abgelegt haben. Eins haben sie aber beibehalten: richtig gute Songs zu schreiben!
Different Inside – Smell Your Soul
Leider gibt es außer dem Album nichts, was man sich von dem Quartett anhören kann....
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