Da habe ich doch mal wieder schnell den Finger gehoben. Band gänzlich unbekannt, aber bei der Genrebeschreibung direkt gemeldet, bevor es ein anderer macht und mir vielleicht ein Stück Musikgeschichte abhandenkommt. Jetzt sitz’ ich am Rechner, und recherchiere so ziemlich alles über Blossom Cult und stelle fest, dass man irgendwie kein Heimatort angegeben hat. Also kommen sie aus dem Nimmerland. Das ist jetzt ein Fakt.
Aber nun zur Musik. Nightfall (Prologue) fängt unwahrscheinlich spannend an und erinnert an die Krefelder von Blind Guardian. Die Linie wird bei What If Tomorrow Never Comes weiter gefahren; Bombastsound des klassischen Powermetals gepaart mit modernen Anleihen aus dem Metalcore Bereich. Allerdings muss hier direkt der kristallklare und energievolle Gesang von Janos Krusenbaum konkretisiert werden. Diese Vielfalt setzt sich ganz klar nach vorne und verspricht noch einige spannende Momente.
Das Gitarrenintro zu Last Days Of Summer zeigt genau das, was der Rest des Songs bringt: Harmonien. Tolle Arrangements und ein musikalisches Epos auf knapp 7 Minuten, was ansatzweise an Mastodon erinnert. Bis hier hin sehr spannend gespielt. Der balladeske Beginn bei Porcelain Sun nimmt ein bisschen die Energie heraus, die sich bis hier hin aufgebaut hat, auch kommt der anfängliche „Flüstergesang“ etwas nasal und gepresst aus den Boxen, allerdings wird das durch die fantastische Gitarrenarbeit von Max Krüger wieder ausgeglichen. Ab Minute 3 kommt man aber wieder sehr schnell in die Spur. Man hört einfach, dass die musikalische Messlatte sehr hoch liegt.
Mit State Of Masks gibt es nochmal was auf die Mappe. Was für ein grandioses Arrangement! Wie soll man das bloß beschreiben bzw. vergleichen? Eigentlich sind es drei Songs in einem, die ineinandergreifen. Die gesamte Bandbreite des Progressiven wird dabei genutzt und teilt sich in den Bereichen Power Metal, Classic Rock und ein bisschen Metalcore auf.
Almost Home bringt uns das Outro, was sehr schade ist. Daher komm ich jetzt zu einem Fazit, das wohl etwas überschwänglich wird und mit Vergleichen nur so strotzt.
Leider gibt es außer dem Album nichts, was man sich von dem Quartett anhören kann. Allerdings kommt "Smell Your Soul" mit 13 Tracks daher, die für eine Spielzeit von knapp 50 Minuten sorgen.