Wir biegen mit den noch zu erledigenden Reviewanfragen so langsam auf die Zielgerade ein und kommen heute zu Behaver. Die hatten sich bereits im Dezember letzten Jahres gemeldet und Werbung für ihre erste Demo Pyramids gemacht. Die Mitglieder des nordrhein-westfälischen Trios haben sich schon in einigen anderen Bands ihre musikalischen Sporen verdient. An der Besetzung mussten Dan und Pat noch ein wenig werkeln, konnten dann aber mit Basti auch die Position am Bass bestens ausfüllen. Die ersten Songs waren dann ziemlich zügig geschrieben, und jetzt haben die drei mit Pyramids ihre erste Demo veröffentlicht, die man sich in der digitalen Version auf der Bandcamp-Seite von Behaver zulegen kann. Ich hab’s ja in der Vergangenheit schon erlebt, dass ich bei einer Demo auch eine Demo-Klangqualität kriege. Da braucht man bei Behaver aber keine Bedenken haben. Mix und Mastering sind erstklassig, und die drei Tracks kommen brillant abgestimmt aus den Boxen.
Dass Dan, Basti und Pat beim Songwriting auch ein wenig den Stil ihrer anderen Bands (u. a. Use Möre Gas, Jailvis oder Dirty Horse) mitbringen, wird für mich schon nach den ersten Tönen von The Serpent’s Dance offensichtlich. Use Möre Gas durfte ich bereits live erleben, und zur EP Get Lost von Jailvis im Februar 2020 ein Review schreiben. Leider wurde meine damalige Bitte nach weiteren Songs nicht erhört. Aber die Männer erweisen sich natürlich auch unter dem Banner Behaver als sehr versierte Songwriter, die den drei Instrumenten alle Freiheiten lassen. Mit Dan, der neben der Gitarre auch den Gesang übernimmt, haben sie auch jemanden, der dem Heavy Alternative Rock die passende Stimme verleiht.
Bei The Serpent’s Dance muss ich ja zugegebenermaßen ein wenig an die ganz alten Werke von Nickelback denken, als die vor fast 25 Jahren noch richtig gute Rocksongs gemacht haben. Der Gesang von Dan kommt dabei dem von Chad Kroeger auch ziemlich nahe. Den musikalischen Pfad verlassen Behaver aber mit One To The Night schon wieder. Der bringt einen ordentlichen Schwall staubtrockenen Wüstensand mit, aber wenn der sich verzogen hat, könnte man für kurze Zeit sogar fast ins Tanzen geraten. Mir treibt’s auf jeden Fall ein Grinsen ins Gesicht. Womit ich dann gar nicht gerechnet hatte, sind die unüberhörbaren Tool-Anleihen, mit denen Greater Cosmic Matter immer wieder aufwartet. Da darf dann auch das sehr coole Zusammenspiel von Basti und Pat mal einen Platz im Rampenlicht einnehmen. Dass aber nicht nur die beiden, sondern tatsächlich alle drei bestens miteinander harmonieren, zieht sich wie ein roter Faden durch die drei Songs, die Pyramids auf ungefähr 15 Minuten Spielzeit bringen.
Leider gibt es außer dem Album nichts, was man sich von dem Quartett anhören kann. Allerdings kommt "Smell Your Soul" mit 13 Tracks daher, die für eine Spielzeit von knapp 50 Minuten sorgen.