Nachdem beim Schattenfest III hauptsächlich Death Metal von der Bühne geballert wurde, wendet sich Adam für die vierte Auflage den schwarzmetallischen Auswüchsen des Metal zu. Was bleibt, ist der Veranstaltungsort, es geht wieder in die Rock-Kultur-Werkstatt nach Viersen. Die vier Bands, die an dem Abend auf der Bühne stehen, werden dann für feines Black Metal-Geschreddere sorgen.
Aus dem ganz hohen Norden Deutschlands kommen Skardus, die sich von Kiel aus auf den Weg nach Viersen machen. Ihren Heimat-Dialekt kann man auch in einigen ihrer Songs hören. Die Band gibt es tatsächlich auch schon seit dem Jahr 2008. Nach ihren Demos 1, 2 und 3 aus den Jahren 2010, 2012 und 2015 sowie der Split mit Plage aus 2016 hat es dann sieben Jahre bis zum Album Stormriek gedauert, das im vergangenen Jahr veröffentlicht wurde. Vier Jahre davon haben die Jungs fürs Songwriting und die Aufnahmen genutzt. Bei der Split ist für mich übrigens bemerkenswert, dass der einzige Song, den Skardus beitragen (Der Turm, Kapitel 1 – 3) fast genauso lang ist, wie die drei Tracks von Plage zusammen. Der Track kommt nämlich allein auf fast 23 (!!) Minuten. Auf Spotify kann man sich aber auch die einzelnen Kapitel anhören.
Grabunhold standen im November 2023 beim Odyssey To Blasphemy ebenfalls auf einer Bühne in Oberhausen, es war allerdings die größere im Resonanzwerk. Da ich nicht so die Literaturkennerin bin, war mir bislang tatsächlich nicht aufgefallen, dass nicht nur der Bandname, sondern auch die Texte der Songs sich in den von J.R.R. Tolkien erschaffenen Welten bewegen. Musikalisch wandelt aber auch die im Jahr 2016 gegründete Band auf schwarzmetallischen Füßen. Das kann man sich auf ihrer Demo Auf den Hügelgräberhöhen aus dem Jahr 2017, auf der Debüt-EP Unter dem Banner der Toten aus 2019 und dem Debütalbum Heldentod aus 2021 anhören. Im vergangenen Jahr erschien noch die Split Lamentationen mit Circle Of Shadows. Da bin ich sehr gespannt, wie die Männer ihre Setliste bestücken.
Ein Wiedersehen gibt es für mich auch mit Paragon Belial, denn die standen im Mai vergangenen Jahres schon im Line-Up des ersten Schattenfestes in Pauls Savanne. Die Location hatte ihrem Namen an dem Tag tatsächlich alle Ehre gemacht und sich bei den sommerlichen Temperaturen, die damals herrschten, in einen Backofen verwandelt. Aber selbst, wenn wir mit einem außerplanmäßigen Wintereinbruch zu kämpfen hätten, würden die Männer von Paragon Belial mit dem Höllenfeuer, das sie entzünden werden, für eine „wohlige“ Wärme sorgen. Neue Releases habe ich nicht entdecken können, auf der Bandcamp-Seite der Mönchengladbacher steht nach wie vor das 2017er Album Necrophobic Rituals ganz oben in der Diskografie. Aber den einen oder anderen neuen Song bringen die Männer ja vielleicht doch mit nach Viersen.
Pestlegion durfte ich zuletzt im Februar live erleben, als sie gemeinsam mit Vorga und Hallig im Helvete ihre Black Metal-Pfeile verschossen haben. Und welches Zusammentreffen der Zahlen, denn beim vierten Schattenfest sehe ich die Männer zum vierten Mal. Gegründet wurde die Marler Band bereits im Jahr 2012, und von Anbeginn an haben die Männer keine Kompromisse in ihrer Musik gemacht. Der gute alte 90er Jahre Black Metal soll es sein. Davon kann man sich mit der Debüt-EP March To War aus 2014 genauso überzeugen, wie mit den beiden Full-Length-Alben Dominus Profundum und Sathanas Grand Victoria aus den Jahren 2017 und 2022.
Die Tickets für das Schattenfest IV können wieder per Mail an info@schattenpfade.de vorbestellt werden und kommen dann per Post zu euch nach Hause. Wer sowieso in der Gegend von Krefeld unterwegs ist, kann sich sein Ticket aber auch im Green KR Fischeln (Marienstraße 84, 47807 Krefeld) zulegen.
