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Lesedauer ca. 4 min.

New Year’s Breesoludjents am 14.01.2023 im AZ Mülheim

Eventname:

New Year's Breesoludjents

Künstler:

Burden To Atlas, Confusing Paradise, We Are Perspectives

Ort:

AZ Mülheim

Datum:

14.01.2023

Genre:

Progressive Metal, Progressive Metalcore, Deathcore, Djent

Veranstalter:

Dieser Samstagabend bietet konzerttechnisch mal wieder die Qual der Wahl, denn auch die Show im AZ Aachen kann mit einem sehr geilen Line-Up buhlen. Dort stehen vier Bands auf der Bühne, hier in Mülheim drei. Das Zünglein an der Waage ist dann die für mich sehr viel kürzere Anfahrt nach Mülheim. Die verläuft problemlos, aber dann stehe ich gemeinsam mit einem kleinen Trüppchen erstmal vor verschlossenem Tor. Das Team des AZ ist noch nicht komplett, der Einlass verzögert sich (und nicht nur der). Während ich draußen warte, höre ich, dass drinnen gerade Soundcheck läuft. Und bei den Klängen weiß ich auch, wer da gerade auf der Bühne steht. Das bestätigt sich auch, als wir dann etwas verspätet reindürfen und ich einen Blick durch die Scheibe werfe. Es sind Burden To Atlas, die heute als erstes auf die Bühne dürfen. Martina erzählt mir noch, dass sie gerade mit einer heftigen Erkältung kämpft, aber hätte sie es nicht gesagt, hätte ich es nicht bemerkt. Also alles gut. 😀

Bis es dann losgeht, dauert es noch ziemlich lange, denn nicht nur der Einlass verzögert sich, sondern auch der Beginn der Show. Dann ist es aber endlich soweit, und mit einem Blick auf das Bühnenlicht ändere ich gleich mal die Einstellungen meiner Kamera. Burden To Atlas mögen es gern etwas dunkler, wie man auf den Fotos auch sofort sehen kann. Auch musikalisch wandeln sie teilweise auf etwas düsteren Pfaden, aber ich bin auch bei dieser dritten Show, die ich mittlerweile erleben darf, wieder mal restlos begeistert. Progressive Metal ist noch lange nicht fertig erzählt, dafür sorgen die fünf mit ihrem Mix aus Math Rock, Djent und tatsächlich auch Deathcore. Und selbst als Schlagzeugfan bleiben meine Blicke immer wieder an der Saitenfraktion hängen, die mit wahnwitzigstem Spiel brilliert. Ganz besonders freut es mich, als Martina ankündigt, dass die Arbeiten am Album laufen, damit man die Songs von Burden To Atlas nicht nur live sondern auch zu Hause hören kann. Dabei denke ich zugegebenermaßen auch gleich daran, dass ich mir an dem Review dann wahrscheinlich die Zähne ausbeiße. 😀

Wer direkt nach Burden To Atlas spielt, muss eigentlich schon The Hirsch Effekt oder SikTh heißen, um musikalisch bestehen zu können. Jetzt kommen aber Confusing Paradise, die aus Dortmund angereist sind. Progressive Metalcore ist jetzt angesagt, und da ich die Jungs noch nicht live erleben durfte, bin ich sehr gespannt. Lichttechnisch wird’s auf jeden Fall schon mal besser. 😀 Und auch musikalisch können die Jungs überzeugen, wenngleich es natürlich stringenter zugeht, als bei Burden To Atlas. Was Veröffentlichungen angeht, sind Confusing Paradise gut aufgestellt. Sänger Jens hat scheinbar jedes Zeitgefühl verloren, als er erzählen will, wann die Songs erschienen sind, aber es ist ja auch tatsächlich schon weit über ein Jahr her, dass das Album Qualia das Licht der Welt erblickt hat. Wortspielchen kann Jens aber auch, denn bei seiner Ansage zu Overthinking erzählt er, dass es wohl besser wäre, jetzt den nächsten Song zu spielen, bevor er zu viel drüber nachdenkt. 😀 Und hatte ich beim Auftritt von Burden To Atlas noch gedacht, dass ihr Schlagzeuger Fibble ein großartiger Growler ist, kommt der jetzt tatsächlich für ein kurzes Feature mit auf die Bühne. Insgesamt ein klasse Auftritt, und auch hier ziehe ich meinen Hut speziell vor der Instrumentenfraktion. Was da allein an Zeit draufgeht, sich diese Fertigkeiten anzueignen und vor allem, das Level zu halten!
 

Wie oft ich We Are Perspectives jetzt schon live erleben durfte, weiß ich tatsächlich nicht, selbst den Livestream aus dem Krachgarten Wesel im Mai 2020 hatte ich mitgenommen. Und es ist immer wieder ein großes Vergnügen, dabei zu sein, egal, ob vor dem PC oder eben vor der Bühne. Die betreten die Jungs zu schon sehr fortgeschrittener Stunde, mittlerweile ist es irgendwas um 23:30 Uhr, und leider ist es im AZ auch deutlich leerer geworden. Heute sind We Are Perspectives nur zu dritt, ihr Bassist konnte leider nicht mit nach Mülheim kommen. Sein Part kommt also aus dem Off. Und wieder mal neue Lichtverhältnisse, die Bühne ist komplett in rotes Licht getaucht. Definitiv eine meiner Lieblingsfarben bei Konzerten, und es passt auch wunderbar zu dem Progressive Metalcore mit ordentlich Deathcore, den es jetzt auf die Ohren gibt. Shouter Fred ist wieder mal nur unterwegs, tigert auf der Bühne hin und her, steigt auf den Egoriser und steht dann auch manchmal mitten in der Nebelsäule. Die wird mal blau, mal grün illuminiert, was für sehr krasse Kontraste sorgt. Nachdem ich bei der letzten Show im Zentrum Altenberg die Fernbedienung für die Nebelmaschine in der Hand hatte, lehne ich heute allerdings dankend ab, als Fred mich fragt, ob ich das wieder übernehmen möchte. 😀 So kann ich mich also voll auf die wieder mal sehr geile Show konzentrieren, die viel zu schnell zu Ende geht. Angesichts der sehr fortgeschrittenen Zeit gibt’s dann auch leider keine Zugabe, aber die Vorfreude auf die nächste Show, wann und wo auch immer, ist groß.

Das war trotz der extremen zeitlichen Verzögerungen wieder mal ein Abend, an dem es sich gelohnt hat, dem ungemütlichen Wetter zu trotzen und sich auf den Weg zu machen. Und auch die extrem langen Umbaupausen gingen relativ kurzweilig vorbei. Einer der beiden Gitarristen von Chained Life, die ebenfalls bei der Show im Zentrum Altenberg am Start waren, war nämlich auch ins AZ gekommen. Da war dann mal Zeit für sehr unterhaltsame Gespräche.

Die kompletten Fotostrecken gibt’s wie immer auf https://heike-leppkes-konzertfotos.de

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