Als wir im Juli dieses Jahres die Single Pennywise der niederbayrischen Band Burning Paradise vorgestellt haben, hatten wir es schon geschrieben: für Ende des Jahres ist ein neues Album angekündigt. Die Ankündigung haben die Jungs mittlerweile umgesetzt und uns gefragt, ob wir auch zum Album The World Is On Fire etwas schreiben. Das ist der Nachfolger des 2018 veröffentlichten Debütalbums self-titled und kommt mit seinen 12 Songs + Intro auf ungefähr 52 Minuten Spielzeit.
Ein nur von Klavierspiel getragenes Intro hatte ich bei den Jungs nun nicht erwartet, aber wenn sie das auch bei Liveshows verwenden, haben sie eine knappe Minute Zeit, sich auf der Bühne aufzubauen, um dann mit Dance With Me zum Tanz aufzufordern. Warum die Jungs dem Song in der Albumversion fast sechs Minuten geben, erschließt sich mir nicht, mein Finger schwebt nach ungefähr der Hälfte über der Skip-Taste. Diesen (zumindest für meine Ohren) Totalausfall gleich zu Beginn machen sie aber schon mit dem Titeltrack, der als nächstes aus den Boxen schallt, wett. Der rockt ordentlich, wartet mit einem sehr gediegenen Solo auf und kann zumindest für gepflegtes Kopfnicken sorgen.
Das Kopfnicken weicht dann über das gesamte Album aber auch mal einem Kopfschütteln. Zu ähnlich klingen die Songs, erst mit Give It To Me Now kommt mal die ersehnte Abwechslung im Tempo und auch musikalischer Ausrichtung. Da helfen auch die sehr coolen Riffs (z. B. im Intro von Life) und Soli nicht viel. Musikalisch wird’s auf jeden Fall bei den letzten sechs Songs etwas abwechslungsreicher, gesangstechnisch ist das (für mich zumindest) manchmal hart an der Schmerzgrenze (Life, Break, Wild Eyes). Überraschen können Burning Paradise mich dann tatsächlich noch mit No More Lies (ja, ich habe das Album natürlich bis zum Schluss gehört). Dem Uptempo-Song mit leichter Schlagseite zum Punkrock spendieren die Jungs nämlich einen kleinen Reggae-Ausflug. Das ist aber dann auch tatsächlich das Einzige, was ich noch erwähnenswert finde (auch wenn ich Reggae überhaupt nicht mag).
Mit ungefähr 26 Minuten, wartet To Those Who Tremble auf, und Aglasio zeigen im ungefähr dreißigsekündigen instrumentalen Intro noch nicht ansatzweise, was für eine progressive Schönheit sie da erschaffen haben.