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Unstumm Festival am 31.07.2021 in der Neuen Gebläsehalle, Neunkirchen

Eventname:

Unstumm Festival Corona Edition Vol. 2

Künstler:

From Shadows To Light, Alexis In Texas, Indecent Behavior, From Fall To Spring

Ort:

Neue Gebläsehalle, Neunkirchen (Saarland)

Datum:

31.07.2021

Genre:

Metalcore, Modern Punkrock, Post-Hardcore

Veranstalter:

.

Insgesamt zu dritt haben wir uns an diesem Tag auf die Reise ins Saarland gemacht, um dieses wahnsinnig geil besetzte Event erleben und genießen zu können.
Der Veranstaltungsort selbst ist sehr kultig gelegen – die neue Gebläsehalle befindet sich auf einem alten Hüttenareal, das zum ehemaligen Neunkircher Eisenwerk gehört. Das Werk wurde 1982 stillgelegt und das Gelände in den 2000er Jahren in ein Erholungs- und Eventareal umfunktioniert.

Eröffnet wurde der musikalische Abend von der Bielefelder Metal-Combo From Shadows To Light. Geprägt von deutlichen Metalcore-Einflüssen hat die Band doch irgendwie ihren ganz eigenen Musikstil entwickelt – und ist damit auch verdammt erfolgreich! Vom ersten Ton an war klar, was die Jungs vorhatten: Vollgas auf Teufel komm raus! Die Strapazen der langen Anreise waren den Bielefeldern nicht anzumerken, und so wurde von der gesamten Kapelle die Bühne für ein musikalisches und optisches Feuerwerk genutzt.

Nach dem schwungvollen Auftakt war es an Alexis In Texas, die Bühne zu erobern – und genau das taten sie auch! Eingeleitet durch ein kurzes Intro ging es mit dem Song #fakesmile sofort deftig los, und die beiden Sänger Max und Tobi nutzen vom ersten Ton an die komplette Bühnenbreite aus, um dem bis auf den letzten Platz gefüllten Saal zu zeigen, wie viel Bock die Band auf dieses Event hat. Immerhin haben die Jungs zuletzt 2013 auf einer Bühne gestanden, und ihre Release-Party zum Album #masked, die im März 2020 steigen sollte, musste bislang auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Und so wurde kurzerhand dieser Abend genutzt, um der doch recht textsicheren Menge weitere Songs des besagten Albums zu präsentieren.
Kurz vor der Mitte des Sets gab es einen kleinen sentimentalen Moment, als Max den The Script Coversong Hall Of Fame mit einer kurzen Rede ankündigte. Zu Ehren des verstorbenen Bruders von Drummer Mitch performten AIT diesen Song voller Kraft und Inbrunst – sie wussten, für wen sie in genau diesem Augenblick auf der Bühne standen…!
Nachdem dann ein bislang unveröffentlichter Song performt wurde, ging es in der zweiten Hälfte des Sets weiter mit Songs vom #masked-Album, darunter auch die Knaller #promise und #blinded, um schließlich mit #collide die Show zu beenden.
Dem Publikum war das allerdings noch nicht genug – durch laute „Zugabe“-Rufe wurde die Combo zurück auf die Bühne beordert. Mit Nightfall als Zusatzsong ballerten die 6 sympathischen Saarländer dem Publikum nochmal kräftig was um die Ohren, bevor sie dann schließlich endgültig für diesen Abend die Bühne verließen.

Nach einer kurzen Pause wurde es Zeit für den Co-Headliner Indecent Behaviour aus Saarbrücken. Das Quartett spielte eine klare Linie im Hardcore-Punk und heizte den Laden gut ein. Auch beim Outfit war eine klare Linie zu erkennen, jedes Mitglied trug schwarz mit einem roten Accessoire. Zudem haben es sich einige Fans auch nicht nehmen lassen, ihren Platz zu verlassen und mit der Band in der ersten Reihe zu feiern. Der Gesamtsound trug einige American Pie-Vibes mit sich und setzte sich stark von den anderen Bands ab.

Und dann war es Zeit für den Headliner des Abends: From Fall To Spring. Spätestens nach ihrer letzten Singleauskopplung BR4INFCK haben die Jungs gezeigt, dass ihr Sound absolut einzigartig ist – aber dazu später mehr. Neben der Band gab es mehrere Kameras, GoPros und sogar eine Drohne, die mehrere Songs des Sets festhielten. Es gibt also auch für alle, die nicht dort sein konnten, was zu sehen und zu hören. Nach einem kurzen Intro ging es direkt mit einem der Top Songs der 5-köpfigen Band los: SUPERNOVA brachte bereits innerhalb der ersten Minute die gesamte Halle zum Stehen und machte Laune auf den Rest des Sets. Danach folgte der neuste Song BR4INFCK, der sich stilistisch stark von den „älteren“ Songs abhebt. Durch diverse HipHop- und Rap-Elemente hat die Band für mich ihren eigenen Sound gefunden. Später im Set sollte ein unveröffentlichter Song folgen, der genau die Erwartung bestätigte. Ein Crossover aus Modern Metalcore und HipHop, verpackt in einer Form, wie ich es noch nie vorher gehört habe. Durch die prägnanten Stimmen der Zwillinge Philip und Lukas hat die Band nicht nur optisch, sondern auch musikalisch ihr einzigartiges Standing bewiesen. Gepaart mit Simon an den Keys und Bene an den Drums bildet sich ein starkes musikalisches Gerüst, welches Bassist Leon mit seinen tiefen Screams abrundet und vollendet. Als Zugabe gab es dann etwas Besonderes: Die Band kam nach lauten Zurufen zurück auf die Bühne und performte eine Coverversion des Linkin Park-Songs Faint. Obwohl der Stil der Band manchmal entfernt an Linkin Park erinnern könnte, zeigten sie bei dem Cover, wie einzigartig ihr Sound ist. Spätestens nach dem Song stand der gesamte Saal und verabschiedete die Band mit Standing Ovations.

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