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Neujahrsshow Obscurity, Darkness Surrounding, Utter Silence am 13.01.2023 im Underground, Wuppertal

Eventname:

Neujahrsshow Obscurity, Darkness Surrounding, Utter Silence

Künstler:

Obscurity, Darkness Surrounding, Utter Silence

Ort:

Underground, Wuppertal

Datum:

13.01.2023

Genre:

Doom Metal, Death Metal, Melodic Death Metal, Pagan Metal

Veranstalter:

Nachdem ich am ersten Wochenende dieses neuen Jahres meine Pläne kurzfristig umschmeißen musste und bei keiner Show war, stand diese Show fest bei mir im Kalender. Nach ihrer sehr geilen Show im März letzten Jahres in Solingen wollte ich nämlich Darkness Surrounding wiedersehen. Dass die mich dann einluden, bei dieser Show zu fotografieren, hat mich natürlich gefreut. Sehr gefreut habe ich mich aber auch darüber, einen sehr lieben Menschen wiederzusehen, den ich vor vielen Jahren mit seiner damaligen Band kennengelernt habe, und der jetzt bei Utter Silence spielt.

Das Underground hatte es schon auf Facebook verkündet, der Vorverkauf lief gut. Als ich dann am Ort des Geschehens ankomme, sind auch tatsächlich schon viele Fans vor Ort und warten auf den Einlass. Der Regen, der schon seit Tagen unablässig übers Land zieht, hat Gott sei Dank nachgelassen, und so kommen wir alle mehr oder weniger trocken rein. Eigentlich sollten Utter Silence um 19:30 Uhr starten, aber dann kommt “die Stimme aus dem Off”. Da draußen noch ungefähr 60 Menschen stehen, die ebenfalls rein wollen, wird der Beginn auf 20 Uhr verschoben, damit auch alle in den Genuss kommen, alle Bands zu sehen. Und erfreulicherweise sind auch bei allen Bands immer mehr oder weniger alle im gut gefüllten Underground vor der Bühne zu finden.

Die Wuppertaler Band Utter Silence wurde tatsächlich schon im Jahr 2016 als Zwei-Mann-Projekt gegründet, der Weg zum Sextett war dann noch von einigen Besetzungswechseln geprägt. Im April 2022 wurde die Debüt-EP The Terror veröffentlicht, auf der sich schon mal das Intro und zwei Tracks finden. Heading North (Intro), The Terror und Across The Astral Sea haben es natürlich auch auf die Setliste geschafft. Damit ist schon mal eine knappe Viertelstunde rum, denn die Songs von Utter Silence kommen eigentlich mit mindestens sechs Minuten daher. Ich war zugegebenermaßen ein wenig skeptisch, als ich vorher gelesen hatte, dass sie eine Mischung aus Doom und Death spielen, denn Doom ist nun so gar nicht meins. Aber abgesehen davon, dass die Songs doch meistens ein wenig schneller sind, als klassische Doom-Songs, funktioniert der Mix richtig gut, und Death-Growls kann Christopher.

Fast genauso alt wie Utter Silence ist auch Darkness Surrounding, die Wuppertaler Band wurde 2017 gegründet. Nach der selbstbetitelten EP aus dem Jahr 2019 hat das Quintett im Jahr 2021 das Debütalbum Reality Unreal veröffentlicht. Auf der finden sich auch die drei Songs der Debüt-EP, und damit können sie die Setliste natürlich gut bestücken. Und wie schon bei der Show in Solingen ist auch heute wieder ordentlich Headbanging angesagt, da fliegen die Haare nicht nur bei den fünfen auf der Bühne. Neben A Girl Named Death und Disgusting von der Debüt-EP und Songs wie The Liberation, Reality Unreal, Mandatory Madness oder Nocturnal Forest Air präsentiert das Quintett heute natürlich auch die neueste Single Made To Heal. Und bei den sich überwiegend im Uptempo bewegenden Melodic Death-Tracks darf natürlich auch die Wall Of Death nicht fehlen, die unter den wachsamen Augen der beiden sehr entspannten Männer des Security-Teams in einen nicht allzu heftigen Moshpit übergeht.

Während Utter Silence und Darkness Surrounding auf Facebook noch unter 1000 Follower haben, spielt die Velberter Band Obscurity mit ihren über 10000 Followern in einer anderen Liga. Mehr als zehn Jahre älter als Darkness Surrounding ist Obscurity schon, die Band wurde nämlich bereits im Jahr 1997 gegründet. Seitdem haben sie schon auf vielen großen Festivals gespielt und sich mit ihren Songs um echte oder fiktive Schlachten, aus der nordischen Mythologie oder der Geschichte des Bergischen Landes präsentiert. Bei insgesamt neun veröffentlichten Full-Length-Alben haben die Männer die Setliste wahrscheinlich ausgewürfelt, aber das letzte Album Skogarmaors aus dem Jahr 2021 ist mit vier Songs, nämlich Niedertracht, Konstantinopel, Glod En Isa und Ethnogenese, am häufigsten vertreten. Ganz weit zurück in die Vergangenheit geht’s mit Nordmänner, der fand sich auf dem Album Várar aus dem Jahr 2009. Wenn ich sehe, wie alle um mich rum lautstark mitsingen, schäme ich mich fast ein wenig, dass ich das nicht kann, weil ich die Texte nicht kenne. Aber Faust in die Höhe recken und lautstark “Hey” rufen, kann ich auch! Und das mache ich bei der sehr mitreißenden Show fast automatisch. Wie bei Darkness Surrounding gibt’s auch bei den Shows von Obscurity ein “Ritual”. Und auch heute im Underground setzt sich doch ein beachtlicher Teil der Anwesenden in drei Reihen auf den Boden und bringt das “Schiff” auf ein ordentliches Tempo. Danke, dass ich kurz auf die Bühne durfte, um das zu fotografieren! 🙂

Ich hatte es schon mehrfach in Gesprächen bei anderen Shows gehört, heute weist auch Agalaz, Sänger von Obscurity darauf hin, dass das Underground Ende dieses Jahres seine Türen schließen wird. Wieder trifft es eine Location, die der Undergroundszene immer einen Platz bietet, und in der das komplette Team immer mit sehr viel Herzblut dabei ist. Aber das Jahr hat gerade begonnen, also werde ich sicherlich noch einige tolle Abende dort verbringen.

Die kompletten Fotostrecken gibt’s wie immer auf https://heike-leppkes-konzertfotos.de

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