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Lesedauer ca. 6 min.

Metal For Mercy Christmas Special am 17.12.2022 in der WeRK°STaDT, Witten

Eventname:

Metal For Mercy Christmas Special

Künstler:

Splaindor, Voodoma, SemiWasted, Silent Revenants, The Insolent, Weak, Rockwerk Orange

Ort:

WeRK°STaDT, Witten

Datum:

17.12.2022

Genre:

Alternative Rock, Alternative Metal, Hardcore, Dark Rock, Gothic Rock, Symphonic Metal, Folk Metal, Hardrock, Pop Punk, Industrial Punkrock

Veranstalter:

Metal For Mercy e. V.

Der Dezember ist für mich ausnahmsweise mal ein verhältnismäßig “konzertarmer” Monat, aber auf diese Show freue ich mich schon seit langem. Der Metal For Mercy e. V. veranstaltet in der WeRK°STaDT Witten nämlich das Christmas Special. Mit sieben Bands wird das ein langer Abend. Ich kenne zugegebenermaßen nur vier davon, aber da ich weiß, was sich für tolle Bands in der Underground-Szene tummeln, habe ich keine Bedenken, dass auch die anderen drei sehr gut unterhalten können.

Los geht’s mit Rockwerk Orange. Die durfte ich fast auf den Tag genau vor zwei Jahren im wesentlich kleineren Froschkönig in Essen schon mal live erleben. Ein bisschen bekloppt sind die Männer insofern, als sie das, was sie da spielen, als “Hardcoreheavymetalpunkrocknroll” bezeichnen. Aber irgendwie ist tatsächlich ein wenig von allem was dabei. Hier in der WeRK°STaDT ist die Bühne groß genug, dass sich die Männer ordentlich bewegen können, und das nutzen zumindest Sänger/Gitarrist Ivy, Bassist/Sänger Stefan und Gitarrist/Sänger Thomas auch weidlich aus. Und der zeitlose Song Echsenmensch darf natürlich auch bei diesem tollen Auftritt nicht fehlen.

Die Band Weak gehört zu denjenigen, die ich noch nicht kenne. Seit wann es die Band schon gibt, habe ich nicht herausfinden können, aber aus Unna sind sie angereist. Gothic Rock ist jetzt angesagt, wobei Weak heute ohne ihren Basser auskommen müssen. Da sieht es nach dem Sextett Rockwerk Orange gleich mal sehr viel leerer auf der Bühne aus. Dafür haben die Männer musikalisch ein feines Paket geschnürt, und spielen mit Wolfmoon, Folge mir und Jede Nacht natürlich auch Songs von ihrem Album Dark Desires aus dem Jahr 2017. Zum Schluss gibt’s dann noch ihre Version des Soft Cell-Klassikers Tainted Love, da kann ich dann sogar mitsingen. 😀

Auch The Insolent sind bislang komplett an mir vorbeigegangen. Die kommen aus Bochum, und nachdem bereits vor knapp zehn Jahren der Grundstein gelegt wurde, haben sie im Jahr 2015 richtig losgelegt. Einen Besetzungswechsel gab’s dann noch im Jahr 2016, aber das hat die Jungs nicht davon abgehalten, in schöner Regelmäßigkeit neue Songs rauszuhauen. Mit einer ordentlichen Schlagseite in Richtung Punkrock kommen ihre Tracks daher, und speziell ihr Basser Jan schafft es mit seinen Sprüngen immer wieder, meine Aufmerksamkeit zu ergattern. Vor ungefähr zwei Wochen haben sie ihr Video zum Song The Only Thing veröffentlicht, und der steht natürlich genauso auf der Setliste, wie Scars, Cheeky Eyes, Poisoned oder Rebuild.

Der nächste Genrewechsel kündigt sich mit Silent Revenants an. Die aus der Gegend um Münster stammende siebenköpfige Gruppe zelebriert nämlich Symphonic Metal mit sehr schönen Folkelementen. Bereits seit zehn Jahren sind sie schon aktiv, und gerade Ende November erschien ihr Album The Withering Of The Blue Flowers. Den Titeltrack haben sie nicht mitgebracht, aber mit Searching For Eden, Flesh Golem, Embers, Storm Witches, Siren und Horizons können sie die Setliste fast komplett befüllen. Dazu noch Moment Of Thoughts und Midsummer Nights vom 2017er Album Walk With Fire, und die Stagetime ist gut ausgenutzt. Neben Sängerin Denise, die auch den Dudelsack und die Tin Whizzle spielt, sorgt Violinistin Elora für die Folk-Klänge, während ihre männlichen Bandkollegen ordentlich Wumms beisteuern.

Semiwasted haben heute Heimspiel, die kommen nämlich aus Witten. Seit dem Jahr 2016 gibt’s das Quintett bereits, ich durfte sie mit ihrer wahnsinnig energiegeladenen Show vor ungefähr einem halben Jahr beim SPH Music Masters in Bochum erleben. Vor der Bühne wird’s jetzt richtig voll, denn die Jungs haben sage und schreibe 80 Tickets vorab verkaufen können. So voll hätte ich es mir für die anderen Bands auch gewünscht, aber sei’s drum. Berührungsängste haben die Jungs überhaupt nicht, irgendwer springt immer wieder von der Bühne runter und mischt den ohnehin schon tobenden Pit noch einmal ordentlich auf. Da die sehr hardcorelastigen Songs ziemlich kurz sind, ist ihre Setliste die längste des heutigen Tages. Lucky 7 von der EPI aus dem Jahr 2020 steht genauso drauf, wie What’s Wrong, Demons und You’re The One von der EPII aus dem Jahr 2021. Aber auch die letzten Singles Seven Seas, Mary Jane oder Hot’N’Dirty haben sie heute mitgebracht.

Die Düsseldorfer Band Voodoma darf man wohl ungestraft als so etwas wie Urgesteine des Dark Rock bzw. Gothic Rock bezeichnen. Seit unfassbaren 20 Jahren sind sie bereits aktiv, ich durfte sie vor sechs Jahren mal live erleben. Und irgendwie scheinen die Jahre spurlos an den Männern vorbeigegangen sein. Basser Tommy präsentiert sich erstmal mit Maske, aber bei der energiegeladenen Show muss er sich derer dann doch ziemlich zügig entledigen. Ob die Jungs die neun Songs auf der Setliste ausgewürfelt haben, ist nicht überliefert, aber natürlich haben sie ihr aktuelles Album Hellbound mitgebracht, das mit We Are The Lost, Save Me und Sandman bedacht wird. Ghostlight und Shine stammen vom Album Gotland aus dem Jahr 2017 und Sanctus Domine und Faded Memory vom Album Secret Circle aus dem Jahr 2014. Ganz weit zurück, nämlich ins Jahr 2011, geht’s mit Rebirth und Wasted Daylight. Und zwischendrin wird auch noch der neue Teilzeit-Drummer vorgestellt, da ist einiges los bei den Düsseldorfern. 😀

Wie schon Semiwasted haben auch die Alternative Rocker von Splaindor Heimspiel. Nachdem ich die Band ja schon im Februar in meinen Musiktipps empfohlen hatte, freue ich mich, sie nun endlich mal live erleben zu können. Mittlerweile ist es schon ziemlich spät, Splaindor ist die letzte Band dieses Christmas Special, und die WeRK°STaDT ist leider leerer geworden. Aber davon lassen sich die vier nicht beeindrucken und starten mit Break Free von der 2017er Debüt-EP Back To The Glory ins energiegeladene Set. Wie schon The Insolent haben auch sie sich erstmal mit Weihnachtsmützen ausgestattet, da sieht man dann auf den ersten Blick, wann die Fotos geschossen wurden. 😀 Auch die restlichen vier Songs der Debüt-EP und die letzte Single Paralyzed finden auf der Setliste Platz. Aber natürlich wird auch das vor zwei Jahren veröffentlichte Album Release Me bedacht, und für das Duett bei Lose It All kommt dann tatsächlich auch Christian Kulike mit auf die Bühne. Toller Abschluss!

Ich höre es während der gesamten Zeit immer wieder von den Bands, kann es aus eigener Erfahrung aber auch selbst bestätigen: da hat das Team des Metal For Mercy e. V. wieder mal ein tolles Rundum-Wohlfühl-Paket geschnürt. Die Bands haben sich bestens betreut gefühlt, und für die Besucher wurde musikalisch mal wieder ein sehr abwechslungsreiches Programm geboten. Da ich selbst Mitglied des Vereins bin, darf ich da dann auch sagen: Danke an meine Vereinskolleginnen und -kollegen und das gesamte Team, das diese Veranstaltung zu dem gemacht hat, was sie war.

Die kompletten Fotostrecken gibt’s wie immer auf https://heike-leppkes-konzertfotos.de

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