Nachdem es am 04.03. schon eine Zeitreise zurück in die 70er gab, bleiben wir heute im gleichen Jahrzehnt. Auch die Location ist die gleiche, es geht wieder nach Oberhausen ins Resonanzwerk. Auf der Bühne steht ein Quartett, das einer der größten Rockbands schlechthin Tribut zollt, nämlich Led Zeppelin. Heute erfüllt die Setliste auch alle meine Wünsche.
Die Idee zu Lead Zeppelin hatte Drummer Roby vor über 20 Jahren. Damals wollte er nicht nur dem legendären Led Zeppelin-Schlagzeuger John Bonham (R.I.P.) seine Ehre erweisen, sondern auch einer der erfolgreichsten Bands überhaupt. So authentisch wie möglich soll es natürlich zugehen, da darf auch der große Drum Gong nicht fehlen. Der steht hinter seinem Drumset, anzünden darf er ihn heute aber nicht. Das vermisse ich persönlich nicht, denn die vier liefern auch so eine fesselnde Show und werden dabei auch vom Lichttechniker des Resonanzwerks perfekt in Szene gesetzt.
Sehr Bluesrock-lastig sind die teils über zehn Minuten langen Songs, mit denen Pascal (Gesang), Wolfgang (Gitarre), Bernd (Bassgitarre und Keyboards) und Roby sich durch das musikalische Vermächtnis von Led Zeppelin spielen. Bernd hat es sich aber erst einmal “gemütlich” gemacht. Er zieht seine Schuhe aus und stellt sie ordentlich nebeneinander vorn an den Bühnenrand. Dass er genau weiß, wann er die Bassgitarre in die Hand nehmen muss, und wann er sich an eines der Keyboards setzen kann, wundert mich nicht wirklich. Auch Wolfgang greift immer zur richtigen Gitarre, und natürlich hat er auch, wie Jimmy Page, eine Doppelhalsgitarre dabei. Das ist genauso ein Blickfang wie die Szene, als er bei Dazed And Confused zum Geigenbogen greift, um damit über die Gitarrensaiten zu streichen.
Da sowohl der Veranstalter des heutigen Abends als auch der Lichttechniker wissen, dass ich ein Schlagzeugfan bin, habe ich vorher schon von beiden den Tipp bekommen, mich bei Moby Dick bereitzuhalten. Und ich werde natürlich nicht enttäuscht. John Bonham hat das Drumsolo live auch gern mal auf über zehn Minuten ausgedehnt, heute sind es “nur” knapp fünf Minuten, aber in denen gibt Roby alles. Der erweist sich auch als überaus schlagfertig. Als nämlich aus der ersten Reihe der Ruf “du bist so geil” erschallt, antwortet er wie aus der Pistole geschossen mit “dann warte mal, bis du meine Frau siehst”. Da müssen die Männer dann erstmal warten, bis Sänger Pascal seinen Lachflash beenden kann. 😀
Apropos Pascal, der hat zwar längst nicht die Ausstrahlung, die Robert Plant heute immer noch hat (aber die hat wohl sowieso kaum jemand), kommt aber mit tollem Gesang daher. Da sind dann auch die Klassiker Kashmir, Stairway To Heaven, Immigrant Song oder Whole Lotta Love für ihn kein Problem. Aber auch diese Show hat natürlich irgendwann ein Ende. Für zwei Zugaben können wir die Männer noch einmal auf die Bühne locken, dann ist die letzte Note gespielt, und die vier verabschieden sich. Merch haben sie (für mich erstaunlich) nicht dabei, aber jeder von ihnen hat natürlich noch Zeit für einen kleinen Plausch. Ich komme noch mit Roby ins Gespräch, und als er mir erzählt, wie alt er ist, kippe ich fast aus den Latschen. Über das Alter von Frauen spricht man ja nicht, aber das von Roby kann ich sicherlich verraten: er ist 75 (in Worten: fünfundsiebzig!!!) Jahre alt. Respekt!
Die komplette Fotostrecke findet ihr unter https://heike-leppkes-konzertfotos.de/lead-zeppelin-am-05-03-2022-im-resonanzwerk-oberhausen/
Eventname:
Lead Zeppelin im Resonanzwerk
Künstler:
Lead Zeppelin
Ort:
Resonanzwerk, Oberhausen
Datum:
05.03.2022
Genre:
Rock, Blues Rock
Veranstalter:
KL Concerts + Promotion