Livestreams aus dem Krachgarten hatte ich während der ersten Lockdownphase einige gesehen, aber in Wesel war ich tatsächlich vor zwei Wochen zum ersten Mal. Da spielten Bring Your Own Beer, und nicht nur die Show hat mir so gut gefallen, dass ich auch letzten Sonntag bei Kukalaka dabei war. Diesen Sonntag steht eine Band auf der Bühne, die keine eigenen Songs mitbringt, sondern sich mehr oder weniger alte Songs aus allen möglichen Genres schnappt, ihnen ein leichtes Country-Gewand überstreift und das dann live präsentiert. Also nichts mit Trucker-Romantik oder einsamer Cowboy, der in den Sonnenuntergang reitet.
Gut gelaunt stehen also Kevin (Gesang, Gitarre) und Lars (Bass, Gesang) auf der Bühne, der ebenfalls lächelnde Paul hat hinter seinem Schlagzeug Platz genommen. Mitsingen darf er auch, und gesangstechnisch sind die drei schon mal richtig gut aufgestellt. Egal, ob Kevin mit seiner kräftigen Stimme allein singt, oder es mehrstimmigen Gesang gibt, bei dem Lars und Paul auch mal etwas höher als Kevin singen, das ist klasse und sehr unterhaltsam. Zwischendrin darf es dann gern auch mal ein Schnäpschen für Kevin und Paul sein, es ist nämlich wieder a…kalt im Krachgarten. Lars muss zugucken, das ist der Fahrer. Dafür kann der sich die Finger am Kaffeebecher wärmen. 😀
Genretechnisch sind Highway To Heaven bei den Originalversionen vielleicht ein paar Grenzen gesetzt, es gibt – zumindest heute – keine Coverversionen von Metalsongs (wobei ich einige auf der Setliste entdecke). Aber mit Guns’n’Roses (Knocking On Heavens Door), Uriah Heep (Lady In Black) oder Oasis (Wonderwall) sind ja zumindest ein paar Rockbands vertreten. Und bei Willenlos (Marius Müller-Westernhagen) singen wir alle genauso mit, wie bei Breakfast At Tiffanys (Deep Blue Something). Mich gucken Kevin und Lars allerdings des Öfteren mal ziemlich überrascht an, denn ich kann tatsächlich jedes Lied (mehr oder weniger fehlerfrei) mitsingen. Tja, ich bin schon so alt, dass ich manche der Originalversionen gehört habe, als sie veröffentlicht wurden! 😀
Heute also mal kein Metal und kein Rock, aber nichtsdestotrotz wieder mal sehr unterhaltsame Stunden im Krachgarten in Wesel. Hier bleibt man wirklich nicht lange allein, und ich werde bei meinem dritten Besuch fast schon wie ein Stammgast begrüßt.
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