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Lesedauer ca. 4 min.

Frühschoppen mit Live-Musik am 31.07.2022 im Krachgarten, Wesel

Eventname:

Frühschoppen mit Live-Musik

Künstler:

All Men Must Die, Burden To Atlas

Ort:

Krachgarten, Wesel

Datum:

31.07.2022

Genre:

Metalcore, Progressive Metal

Veranstalter:

Wenn ich für den Beitragstitel noch einen Untertitel formulieren müsste, würde er wohl irgendwas in Richtung “Der Frühschoppen, der mit zwei sehr geilen Shows vielen technischen Problemen trotzt” lauten. So ziemlich das erste, was ich höre, als ich ankomme, ist, dass den Jungs von All Men Must Die ein Verstärker abgeraucht ist. So herrscht auf der Bühne also emsiges Treiben, Tontechniker Kenny würde sich wohl am liebsten klonen, der wird nämlich an allen Ecken und Enden gebraucht. Ein Ersatz-Verstärker wird zwar gefunden, das ist aber nur die erste von diversen Schwierigkeiten, mit denen beide Bands heute zu kämpfen haben. Normalerweise wäre ich mehr oder weniger entspannt. Da ich aber später noch nach Witten muss, wo der Metal For Mercy e.V. ein Open Air veranstaltet, bei dem ich ebenfalls fotografiere, werfe ich immer mal wieder einen Blick auf die Uhr.

Dann ist es aber soweit, dass All Men Must Die loslegen können. Ich wollte eigentlich schreiben, dass ich die Band vorher noch nicht live erlebt haben, aber das hat wohl niemand, denn es ist die erste Show überhaupt, seit die Duisburger Band im Jahr 2019 gegründet wurde. So bin ich sehr gespannt, wie die Jungs sich schlagen. Auf ihre Fans, die sich ebenfalls vor der Bühne versammelt haben, können sich AMMD dabei verlassen, die feuern die Jungs immer wieder an, singen lauthals mit und starten auch bereits den einen oder anderen Moshpit. Auch mich hat das Quintett relativ zügig um den kleinen Finger gewickelt, denn nach Debütauftritt sieht das definitiv nicht aus. Abgesehen davon, dass die Instrumentenfraktion sehr versiert ist und AMMD mit Fabian einen richtig guten Shouter am Start haben, komme auch ich bei dem sehr geilen Metalcore in Versuchung, die Kamera wegzulegen und mich in den Pit zu stürzen. Sogar zu einer Wall Of Death lassen sich die Fans inspirieren, da halte ich dann aber lieber Abstand. 😀 Am Debütalbum arbeiten die Jungs nach wie vor, und so können sie neben bereits veröffentlichten Songs, wie Under Pressure oder Lost Connection, auch noch unveröffentlichte Tracks präsentieren. Auf der Bandcamp-Seite von All Men Must Die kann man sich die Songs alle anhören, und bei dem hohen Niveau, das sie alle haben, bin ich sehr auf das komplette Album gespannt. Der Auftritt heute war jedenfalls so energiegeladen wie kurzweilig.

Auch Burden To Atlas habe ich bislang noch nicht live erleben dürfen, und in diesen Satz müsste ich tatsächlich ein “leider” einfügen. Wie oft hat mich Gitarrist Abe, den ich von seiner anderen Band Oneiric kenne, schon zu Shows des Quintetts eingeladen? Und auch den zweiten Gitarristen und Sänger (Shouts/Growls) Niklas kenne ich zumindest von seiner anderen Band Boon Goon. Er ist, wie er mir erzählt, insgesamt in vier Bands aktiv, das ist ja mal ‘ne Hausnummer! Auch Sängerin Martina, mit der sich sehr nette Gespräche entwickeln, sehe ich die Freude darüber an, dass ich nun endlich mal vor der Bühne stehe. Normalerweise ist es ja eher umgekehrt! 😀 Wenn ich es auf der schön puristisch aufgemachten Homepage richtig gelesen habe, gibt es Burden To Atlas seit dem Jahr 2018, und seitdem haben sie Ideen gesammelt und Songs geschrieben. Einige davon wurden verworfen, einige überarbeitet, und neue Ideen kamen dazu. So gibt es auf der Bandcamp-Seite von Burden To Atlas auch erst einen Song, nämlich Anxiety-Influenced Rationality-Influenced Reality. Der gehört mit seinen ungefähr sechs Minuten wohl zu den kürzeren. 😀 Und für das, was da musikalisch auf der Bühne abgeht, fehlen mir tatsächlich die Worte, und so erlaube ich mir, auszugsweise das zu zitieren, was Burden To Atlas auf ihrer Homepage selbst darüber sagen: “…das Ergebnis ist eine … Mischung aus cleanen Vocals und Harmonien, harschen Growls, schnellen und entspannten Komponenten, Breakdowns, Polyrhythmen und Polymetern…”. Da kommt der Pit einige Male ins Stottern, und auch mit dem Headbangen will es bei mir nicht so recht klappen. Stattdessen schaue ich der Instrumentenfraktion ganz genau auf die Finger, wobei ich mich auch bei den Jungs frage, wo die irgendwann mal hinwollen, wenn sie jetzt schon auf einem dermaßen hohen Niveau spielen.

Als die Show vorbei ist, habe ich noch 15 Minuten bis zur von mir gesetzten Deadline. So kann ich dann auch noch ganz entspannt mit Abe und Martina plaudern, wobei meine erste Frage an die beiden ist “wie kommt man auf so eine Musik?”. 😀 Dann schlägt Fabian vor, noch ein Abschlussfoto mit beiden Bands und ein Foto von der Bühne runter zu machen. Da packe ich dann doch gern die Kamera noch einmal aus. Abgesehen davon treffe ich später tatsächlich pünktlich in Witten ein. 🙂

Die kompletten Fotostrecken gibt’s wie immer auf https://heike-leppkes-konzertfotos.de

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