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Lesedauer ca. 4 min.

Dubinski und Support am 14.04.2023 im The Tube, Düsseldorf

Eventname:

Künstler:

Dubinski, Social Company

Ort:

The Tube, Düsseldorf

Datum:

14.04.2023

Genre:

Indie Rock, Alternative Rock, Punk

Veranstalter:

Eigentlich hatte ich schon seit längerem geplant, heute Abend zu einer Show nach Aachen zu fahren. Dann kündigte aber die schottische Band Dubinski an, dass sie eine kleine Tour mit fünf Konzerten planen und genau heute in Düsseldorf spielen. Ich hatte ja im November letzten Jahres ein Review zu ihrem selbstbetitelten Debütalbum geschrieben, da wollte ich die Gelegenheit natürlich nutzen, die Jungs auch mal live zu erleben.

Als Support war die Kölner Band Social Company angekündigt, und genau mit deren Drummer Cornelius komme ich auch schon vor Einlass ins Gespräch. Im November 2022 hatten sie ihr Debütalbum Good Life veröffentlicht, das der EP Lakehouse Sessions aus dem Jahr 2021 folgte. So haben sie also für die Setliste ihres 40-Minuten-Sets die Wahl aus 15 Songs. Von der 5-Track-EP schaffen es dabei immerhin zwei, nämlich Timelapse und I Don’t Hate You auf die Liste, die restlichen acht Songs sind vom Album Good Life. Sänger Jan erzählt mir vorher noch, dass seine Stimme ein wenig belegt sei, aber davon ist bei seiner sehr energiegeladenen Show nichts zu merken. Wenn einer die Bezeichnung “Rampensau” verdient, dann er. Den Platz, den er zwischen Gitarrist Christian und Bassist Georg (der auch mal zur Trompete greift) hat, nutzt er weidlich aus, springt, rennt, und stürzt sich auch mal ins Publikum. Das lässt sich von ihm allerdings nicht zu einem Moshpit verführen. 😀 Angesagt wäre der bei einigen Tracks definitiv, denn neben Indierock und eher poppigen Songs können Social Company auch Punk und Alternative Rock. Die Band aus der “verbotenen Stadt”, wie es Jan in seiner Begrüßung formuliert, ist also musikalisch ähnlich breit aufgestellt, wie die Schotten, und kann sich über den wohlverdienten Applaus freuen, der nach jedem Song durch das Tube schallt. Beim letzten Track Gotta Get Away kommt dann auch Meyr für ein kurzes Feature auf die Bühne, der vorher, wie ich, Fotos von der Show gemacht hatte.

Dann sind die Jungs von Dubinski dran und starten ihre Show mit dem ersten Track ihres Debütalbums. Und schon bei Soothsayer merkt man den vieren an, dass sie auch beim vorletzten Konzert ihrer kleinen Tour vor Spielfreude fast platzen. Müdigkeit? Wird weggespielt! Nach dem folgenden Hole In The Head werden wir dann von einem gut gelaunten Eugene begrüßt. Seine Anmerkung, dass es ja offensichtlich sei, dass die vier Edinburgher Brüder seien, sorgt für den ersten Lacher, und sicherlich hatte nicht nur ich schon vor der Show überlegt, wie vier Brüder so unterschiedlich aussehen können. Und während meiner kurzen Unterhaltungen, die ich mit Leadgitarrist Fergus und Drummer Eoin vor der Show führen konnte, war mir die eher zurückhaltende Art der beiden aufgefallen. Die setzt sich jetzt auch während des Auftritts fort, aber Eugene kann das mehr als kompensieren. Dem wird bei seinem sportlichen Programm ziemlich schnell warm, so dass er sich erstmal seiner Jacke entledigt. Weiter geht’s mit Songs vom Album, und sowohl beim Midtempo-Track All Fired Up als auch bei den schnelleren Gotta Get Outta This Place oder Beyond Me ist nicht nur auf, sondern auch vor der Bühne mächtig Bewegung. Eugene kann aber tatsächlich auch mal (relativ) stillstehen. Dass er es schafft, wie ein Storch nur auf einem Bein zu stehen und weiter zu singen, ringt mir doch Bewunderung ab, ich würde wahrscheinlich einfach umkippen. 😀 Wie schon Jan von Social Company treibt es auch Eugene ins Publikum, da kann man ihm mit seiner Rhythmusgitarre dann auch mal ganz genau auf die Finger schauen. Und da die Jungs ja nicht erst seit ihrem Debütalbum zusammen Musik machen, haben es auch einige ältere Songs, die nicht auf dem Album sind, in die Setliste geschafft. Dabei reihen sich der ungefähr sechs Jahre alte Song Figurine und der ein Jahr jüngere Never Gonna Learn nahtlos in die Songs vom Album ein. Der älteste dürfte Better On The Day sein, der ungefähr sieben Jahre alt ist und leider schon das Ende der sehr energiegeladenen wie unterhaltsamen Show markiert. Die sofort laut werdenden “Zugabe”-Rufe werden, wie man den Gesichtern der vier ansieht, sehr gern beantwortet, aber nach Different Worlds ist endgültig Schluss. Und wie es bei solchen Shows dann ist, sind die vier nicht verschwunden, sondern plaudern mit den Fans oder signieren ihr Album, das auch heute oft und gern gekauft wird.

Da ich mir den Luxus gegönnt habe, mein Auto im nahegelegenen Parkhaus direkt am Rhein abzustellen, wundert es mich nicht, dass ich für die wenigen Stunden Parkdauer dann tatsächlich 20€ (!!) zahlen muss. Aber auch das kann mir meine gute Laune nach diesen tollen Shows von zwei klasse Bands nicht trüben.

Die kompletten Fotostrecken gibt’s wie immer auf https://heike-leppkes-konzertfotos.de

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