Interviewer:
Lesedauer ca. 5 min.

Das Interview mit Luzidity

Interview-Fragen

Künstler:

Luzidity

Genre:

Thrash Metal, Black Metal, Death Metal

Links des Künstlers
Bandmitglieder

Seve (Gesang & Gitarre)
Yog (Gitarre)
Leon (Bass)
Druminik (Schlagzeug)

Ich habe Luzidity im Mai 2022 im Bahndamm Wermelskirchen zum ersten Mal live erlebt und war vom ersten bis zum letzten Ton ihres Auftritts mitgerissen. Ihre Musik ist melodisch, düster, schnell und unkonventionell. Mega geil! Noch vor Ort habe ich mir direkt mal ihre EP „Necromanity“ gesichert und später dann das neue Album „Forced To Kill“ auf Spotify klargemacht. Als wir uns neulich zufällig in Köln wieder über die Füße gelaufen sind haben mich die Jungs spontan zu ihrem vergangenen Livestream eingeladen – dort kam es dann auch spontan zu diesem Interview. Was mich interessiert hat und wie die Jungs meine Fragen beantwortet haben könnt ihr nun hier lesen!

SYLB / Claudia: Hallo zusammen, ich freue mich sehr heute hier bei Euch im Proberaum sein zu dürfen. Dankeschön für Eure Einladung zum Livestream und Danke für das Interview, das wir jetzt machen 🙂
Ihr habt ja dieses Jahr zehnjähriges Bestehen. Herzlichen Glückwunsch! Dann erzählt doch mal, wie habt Ihr Euch kennengelernt und zusammengefunden?

Luzidity / Seve: Ich habe damals einen Aushang gemacht, an der Drummer`s Focus Schlagzeugschule in Köln. Nach zwei Wochen hat sich daraufhin Druminik bei mir gemeldet. Gunner, Sänger bis 2020, hatte ich da bereits an der Leine, den habe ich über die Musikschule in Sankt Augustin kennengelernt. Ein Kollege von mir hat dort Gesangsunterricht gegeben, Gunner weiterempfohlen und der hat sich dann bei mir gemeldet. Das war der Start der Band.

Luzidity / Yog: Ich  kam dann fünf Jahre später dazu, erst als Bassist, jetzt spiel ich Gitarre. Wir kannten uns bereits, Kölner Szene halt, unabhängig vom Musik machen.

Luzidity / Druminik: Beim Leon war`s ja auch so.

Luzidity / Seve: Leon hat vorher mit Yog in der Band Behold gespielt, dann wurde Behold um 2020 auf Eis gelegt und Yog hatte die Idee, ihn zu involvieren.

SYLB / Claudia: Ok! Das ist ja gut gelaufen! Euer letzter Gig war im Bahndamm in Wermelskirchen.
Wo seid Ihr noch aufgetreten? An welche erinnert Ihr Euch gerne?

Luzidity / Yog: Als wir das letzte Mal im MTC Köln gespielt haben war der Sound sehr gut, das habe ich als sehr positiv in Erinnerung! Eigentlich haben wir Köln und Umgebung ganz gut bespielt, alle Auftritte wissen wir nicht mehr, aber wir haben z.B. in Bonn, Bergisch Gladbach, Bornheim und Düsseldorf gespielt.

SYLB / Claudia: Ihr habt ja vor kurzem Euer neues Album „Forced To Kill“ rausgebracht.
Welche Alben von Euch gibt es noch?

Luzidity / Seve: Luzidity habe ich ja ursprünglich als Soloprojekt gegründet und um 2012 den Tonträger mit dem Titel Artifice pressen lassen, zu dem Zwecke, Musik, die ich bis Dato geschrieben hatte, zu konservieren. Das waren, glaube ich, sieben Tracks und es gab auch noch ein paar mehr, die wir dann hinterher mit ins Set reingenommen haben. Wir haben damit vier/fünf Jahre live gespielt. Ich habe die Songs geschrieben und mit Druminik und Gunner analysiert und livetauglich gemacht. Gunner hat auch einige Lyrics verfasst. Zu der Zeit hatten wir verschiedene Bassisten, zuerst Stefan, ehemals Vocalist bei unseren Freunden in Frostland und später Daniel von der brasilianischen Brutal Death Metal Band Sangria.
2017-2018 ist dann Necromanity entstanden, eine fünf Track EP. Da war Yog dann mit dabei und hat den Bass gespielt, nachdem Daniel aus Deutschland weggezogen war.

SYLB / Claudia: Dann fasse ich nochmal Eure Alben kurz zusammen: 2012 Artifice, 2019 Necromanity und 2022 Forced To Kill.
Wo habt Ihr Eure Alben aufgenommen?

Luzidity / Yog: Die Necromanity hat Mario von Feradur/Color Radio gemischt und  das ist auch sehr gut geworden. Sami Raatikainen (ex Necrophagist) hat die Tracks gemastert.

Luzidity / Seve: Uns umgibt ein Netzwerk an Leuten, die genau wissen, was sie tun. Jochen Herzog, Manager von S.P.A.M. Indie Records, der auch als Videoeditor tätig ist, hat ein cooles Promovideo gemacht, hier im Proberaum, zu dem Song „Initial Sin“.

Luzidity / Druminik: Zu finden bei YouTube.

Luzidity/Yog: So kam nun auch das neue Album zustande, das genau dieselben Leute wieder an dem Aufnahmeprozess beteiligt waren. Bei der Forced To Kill war Leon dann mit dabei am Bass und ich an der Gitarre. Das haben wir dann im selben Setup aufgenommen und gemischt. Gunner singt als Abschiedslieder den Titeltrack und Railgrinder ein.
Forced To Kill ist jetzt online auf allen Plattformen verfügbar. Ein CD-Release wird noch geplant!

SYLB / Claudia: O.K! Euer Bandname „Luzidity” – wie seid Ihr darauf gekommen? Welcher Hintergrund verbindet Euch mit Lucidity, auf Deutsch Luzidität?

Luzidity / Seve: Lucidity heißt ja Klarheit! Meine Idee war, das mit „z“ zu schreiben, um einfach noch ein paar Klischees zu bedienen wegen Luzifer, haha. Ich habe mich damals mit luzidem Träumen auseinander gesetzt, interessantes Phänomen und Ideenbringer für Lyrics…das hat ganz gut zusammen gepasst.

SYLB / Claudia: Ideenbringer für Lyrics, wo wir gerade bei dem Thema Lyrics sind, wovon handeln Eure Texte und wie entstehen diese?

Luzidity / Seve: Oft ist es so, dass ich mir ein Szenario, eine Begebenheit oder auch menschliche Schicksale vorstelle, ob real oder inspiriert durch Filme oder Serien und dann versuche diese in möglichst schicksalsträchtigen Melodien zu spiegeln. Unsere Stücke reflektieren gesellschaftliche und menschliche Abgründe, Dystopien und Katastrophenszenarien, aber auch Fantasy und Traumwelten.

(allgemeines Gelächter)

Luzidity / Yog: Alles Hippietanz mit anfassen…

Luzidity / Seve: Eigentlich schreiben wir nur über Feen, die hier rum tanzen und Zwerge…

Luzidity / Druminik: und lila Drachen…

(allg. Gelächter)

SYLB / Claudia: Dann kommen wir mal vom Hippietanz, Feen und lila Drachen zur nächsten Frage.
Was macht Ihr beruflich und privat?

Luzidity / Yog: Wir haben kein Privatleben! Wir können gut Bier trinken! 🙂 Ich arbeite in einem kleinen Musikladen in Köln, dem Equitment Store. Manchmal! Weil das Dasein als Künstler (Musiker) viel Zeit erfordert. Zwischendurch hab´ ich auch mal was im Bereich Bikes gemacht. Aber eigentlich bin ich Philosoph!

Luzidity / Seve: IT-Philosoph

Luzidity / Yog: Der Severin ist Gitarrenlehrer!

Luzidity / Seve: Ja, ich hab Gitarre studiert, ebenso Tontechnik, letzteres allerdings nicht ganz abgeschlossen. Privat bin ich gerne auf Partys oder in der Natur!

Luzidity / Druminik: Ich arbeite beim Musikstore in Köln. Privat bin ich auf Bigo TV aktiv, einer asiatischen Plattform, da kann man als Musiker etwas Geld dazuverdienen. Ich spiele viel E-Drum, mache viel Musik am Computer.

Luzidity / Yog: Der Leon produziert auch viel. Optimum 10 z.B.

Luzidity / Seve: Leon ist nicht nur auf Metal beschränkt! Eigentlich genau wie wir alle. Ich spiele auch klassische Gitarre, schreibe kleine Stücke, sehr inspiriert durch Flamencogitarre und alte Musik, manchmal auch Techno/Trance, womit sich auch Yog beschäftigt. So ist z. B. auch der Song Tranceluzent entstanden. Guitar-Trance!

Luzidity / Yog: Da hab´ ich nichts mit zu tun! Ich hab auch noch so ein Nebenprojekt: Die Frequenz.

SYLB / Claudia: Da seid Ihr ja alle musikalisch recht vielseitig. Musik-beruflich und privat, das nenne ich Leidenschaft! Gerne würde ich Euch wieder live sehen.
Sind Gigs geplant? Wenn ja, wo und wann?

Luzidity / Yog: Wir würden gerne mal wieder aus Köln rauskommen und planen zur Zeit Gigs im Raum Wuppertal, Remscheid, Solingen, Leverkusen, und Troisdorf . Wir haben gerade erst mal wieder angefangen, weil es ja durch die Pandemie sehr beeinträchtigt war. Keine Gigs, neues Line-up, etc.

Am 31.Oktober 22 feiern wir in Köln im „Club Zimmermanns“ unser zehnjähriges Bandjubiläum. D-Filer aus Köln sind auch mit dabei. Das wird auf jeden Fall gut! Im Bauhaus in Troisdorf spielen wir dann am 20. Januar 23 und im Valhalla in Köln am 04.Februar 2023

SYLB / Claudia: Das hört sich gut an! Jetzt habt Ihr ja erstmal einiges an Auftritten. Bleibt da Zeit für neue Songs? Ist vielleicht auch ein neues Album geplant?

Luzidity / Seve: Geplant sind immer neue Songs und Alben, aber man kann es nie wirklich voraussehen, wenn Corona oder Krieg oder was auch immer dazwischen kommt. Bisher sind noch keine neuen Songs in Sicht, aber es gibt immer noch einiges an Material, woraus man Songs bauen kann.

SYLB / Claudia: Ok. Hier noch meine ganz persönliche Frage: Meiner Meinung nach ist eure Musik sehr außergewöhnlich und speziell, halt „anders“. Finde es sehr schwer, euch in Genre zu stecken. Innerhalb mancher Songs sind deutlich Elemente zu hören von Death Metal, dann wird es thrashig, aggressiv, im nächsten Moment verspielt, mit leicht klassischem Ansatz, dann düster. Hammergeil!
Wie macht Ihr das? Hat jeder von euch immer eine Idee oder spielt ihr einfach drauf los und am Ende wird gefiltert? 

Luzidity / Seve: Schwer zu sagen… Ich versuche immer interessante Melodien zu schreiben, versuche Akkorde aufzubrechen und zu umspielen. Hier und da hat man Vorbilder und versucht das mit seinen eigenen Ideen umzusetzen. Ich mach einfach drauflos. Die Struktur der Songs ist vorher nicht festgelegt. Das kommt meistens hinterher, wenn wir das zusammen in der Band besprechen. Dann wird, wie Du gesagt hast, gefiltert. Das ist immer ein sehr spannender Prozess!  

SYLB / Claudia: Vielen Dank für das Interview. Hat Spaß gemacht!

Diesen Beitrag teilen

Facebook
WhatsApp
Telegram
Email
Nach oben