Nicht nur die Jungs von Monolith haben diesem ganz besonderen Abend entgegengefiebert. Auch wir haben mit unseren News zur Debüt-EP The Wanderer den Weg ins Blue Shell bereitet und freuen uns sehr auf die insgesamt drei Bands, die heute spielen werden. Das tun auch andere, und das Blue Shell füllt sich langsam.
Los geht’s mit Black Sapphire, die ich mit ihrer großartigen Show im Parkhaus Meiderich entdeckt hatte. Dort standen Monolith ebenfalls auf der Bühne, und unseren Bericht zur Show findet ihr hier. Sänger Gabriel erzählt mir vor der Show, dass seine Stimmbänder nach einer ziemlich heftigen Erkältung noch arg strapaziert sind, aber davon höre ich während der Show tatsächlich nichts. Aus dem Quartett ist mittlerweile ein Quintett geworden. Gitarrist Dennis ist heute zum zweiten Mal dabei und komplettiert die Saitenfraktion um Julian (Gitarre) und Marc (Bassgitarre). Auf dem Spotify-Profil finden sich einige Songs von Black Sapphire, und die haben es heute auch alle auf die Setliste geschafft. So, wie sie da stehen, könnte man einen sehr witzigen Satz draus machen: Nobody is Waiting For to Burn Together Now and feel No More Pain. 😃 Wer melodischen und doch kraftvollen Alternative Rock/Metal mag, sollte sich das Quintett definitiv mal geben!
Eine ganz andere musikalische Richtung schlagen Grufflo ein. Als ich die Kölner Extreme Trasher im Juni bei einer Show im Valhalla zum ersten Mal live erleben durfte, trug ihr Basser eine Halskrause und hat die komplette Show im Sitzen gespielt. Heute ist er gar nicht am Start, aber die Jungs haben für einen mehr als würdigen Ersatz gesorgt. Auch wenn Thrash Metal nach wie vor eher nicht meins ist, erkenne ich doch an, wie versiert die Jungs schon an ihren Instrumenten sind. Den Spruch vom fehlenden Nachwuchs im Metal kann man bei Grufflo jedenfalls getrost vergessen. Die stehen nicht nur in den Startlöchern sondern sind längst schon auf der Rennstrecke. Das wissen auch ihre Fans, die mit Grufflo-Shirt vor der Bühne stehen, und Songs wie Sacrifice To Hell, Spread My Seed oder Extreme Thrash (der zu Grufflo passt wie A… auf Eimer) abfeiern. Große Showmen sind die vier nicht, aber wer sich auf einem so hohen spieltechnischen Niveau bewegt, darf auch gern die Musik für sich sprechen lassen.
Und dann ist es endlich soweit, dass Monolith an der Reihe sind. Die ziehen für ihre Show alle Register und beweisen live mal wieder, was ich ihnen regelmäßig attestiere: Genregrenzen gibt’s nicht, und wenn doch, muss man sie halt niederreißen. Auf den Songs ihrer EP ruhen sich die Jungs auch nicht aus und präsentieren tatsächlich auch schon was Neues. Los geht’s aber, wie auch auf der EP mit dem „Intro“ The Wanderer (Pt. 1). Auf einen meiner Lieblingssongs von der EP, Black Bog Beast, muss ich nicht lange warten, und direkt danach kommt dann mein absoluter Favorit, der es allerdings nicht auf die EP geschafft hat. Jetzt übergibt Bassist Joshua sein Instrument an Sänger Max und wird gesangstechnisch wieder zum God Of Thunder. Und auch ihre erste Single überhaupt steht natürlich auf der Setliste. Nico von Messiah’s Rising steht schon im Publikum und scharrt mit den Hufen, denn beim Song Monolith darf er auf die Bühne. Genauso unaufgeregt wie die Jungs von Monolith präsentiert er sich, und das passt, genau wie bei Grufflo, tatsächlich sehr gut. Songs auf einem so hohen musikalischen Niveau brauchen keine extreme Bühnenshow, die sind sowohl von der heimischen Anlage als auch live ein Erlebnis für sich.
Apropos Erlebnis, das habe ich dann tatsächlich auch, als ich mit der Frage angesprochen werde „du bist doch die Heike?“. Dass sich jemand, den ich zum letzten Mal vor 6 Jahren vor der Linse hatte, an mich (und meine Fotos) erinnert, ist für mich das i-Tüpfelchen auf diesem großartigen Konzertabend. 😊
Die kompletten Fotostrecken gibt’s wie immer auf https://heike-leppkes-konzertfotos.de