Bereits im März dieses Jahres hatte Jamie uns kontaktiert und angefragt, ob wir ein Review zu seiner EP Remember Me schreiben würden, die am 14.07. veröffentlicht wird. Bei mir ist er bislang komplett unter dem Radar geflogen, obwohl er bereits seit dem Jahr 2007 (!!) sowohl als Solokünstler als auch als Schlagzeuger und Sänger in verschiedenen Bands unterwegs ist. Gestartet ist er als Solokünstler im Jahr 2012 mit Coversongs, bevor er dann im April 2014 seinen ersten eigenen Song Buckle Up veröffentlichte und im Oktober seine eigene Band zusammengestellt hatte. Dass in seinem Fact Sheet bei “Sounds like” unter anderem der Name Daughtry steht, den ich seit Beginn seiner Karriere immer mal wieder sehr gern höre, hat mich natürlich sehr erwartungsfroh auf die Play-Taste drücken und den ungefähr 21 Minuten Spielzeit gespannt entgegenblicken lassen.
Mit dem Titeltrack geht’s los, und bei Remember Me denke ich nicht nur an Daughtry sondern auch an die großen Rockbands der 80er, wie Toto oder Huey Lewis & The News. Auch die hatten ja mit sehr eingängigen Refrains immer wieder ihre Ausflüge in den Pop und haben damit bestens unterhalten. Ein ganz klein wenig in Richtung Country Rock geht’s mit Home. Man könnte fast meinen, Jamie käme aus Texas und hätte beim Schreiben dieses Songs die amerikanische Landschaft vor Augen gehabt. Aber auch in der im Nordosten Englands gelegenen Grafschaft Durham kann man natürlich sein Zuhause finden, und das hat Jamie definitiv getan.
Bei den ersten Klängen von Breathless verdrehe ich zugegebenermaßen erst einmal die Augen, denn das klingt nicht nur nach Ballade, das ist auch eine. Aber was für eine! Das wunderbare Gitarrenspiel jagt mir eine Wohlfühlpelle nach der anderen über den Balg, aber wirklich von fast schon überirdischer Schönheit ist der Chorus. Beim ersten Mal sehr zurückgenommen, und dazu der so emotionale Gesang von Jamie. Da darf man gern auch mal an Over You von Daughtry denken.
Dass Jamie auch ganz anders kann, zeigt er dann mit dem vorletzten Song Time Is Now. Da wird aber mal so was von amtlich gerockt! In den Strophen schießt mir sofort der Name Joan Jett & The Blackhearts durchs Hirn, die im Jahr 1981 mit I Love Rock’n’Roll sogar mich als damals noch Pop-Hörerin begeistert hat.
Von Breathless gibt es dann noch eine Piano Version, was sich bei einer Ballade natürlich anbietet. Die Reduziertheit, auf die sich Jamie schon in der “Standardversion” immer mal wieder zurückgezogen hatte, kommt hier mit voller Wucht und geht tief unter die Haut.
Leider gibt es außer dem Album nichts, was man sich von dem Quartett anhören kann. Allerdings kommt "Smell Your Soul" mit 13 Tracks daher, die für eine Spielzeit von knapp 50 Minuten sorgen.