Gerade in den letzten Tagen hatte ich während einer Show mit jemandem über Undergroundbands gesprochen, die sich leider aufgelöst haben. Aber Musikenthusiasten, die nicht nur Musik hören sondern auch selber machen wollen, gibt es anscheinend immer noch genug. Und so hat es mich sehr gefreut, als sich die Jungs von Malheur aus Münster bei uns gemeldet haben. Die Band wurde Ende des vergangenen Jahres gegründet und hat sich dem Post Hardcore im Stile von FJØRT, Heisskalt oder Kind Kaputt verschrieben. Nur sechs Monate nach der Bandgründung melden sie sich mit ihrer Debütsingle Bonmot.
Auch wenn sowohl der Bandname als auch der Songtitel französisch sind, ist der Songtext in deutsch gehalten. Und an dem hätte mein Deutschlehrer von der Realschule seine helle Freude, denn der ließ uns damals am liebsten Interpretationen von Werken der klassischen Literatur schreiben. Damals wie heute sitze ich ziemlich ratlos über dem Text, schaue mir das Video immer und immer wieder an und versuche, beides übereinander zu bringen. Und vielleicht ist das die Intention von Malheur. In unserer schnelllebigen Zeit, wo Songs immer kürzer und sinnfreier werden, ist es für mich immer wieder schön zu erleben, wie Menschen mit ihrer Muttersprache spielen und zum Denken anregen.
Musikalisch jagt mir Bonmot eine fette Gänsepelle nach der anderen über den Balg. Dafür sorgt zum einen das wunderbare Gitarrenspiel und zum anderen der sehr emotional gesungene (oder darf ich schon „geschrieene“ sagen?) Chorus. Schaut und hört es euch am besten selbst an. Das könnt ihr übrigens bald auch live tun, zwei Konzerttermine im April haben Malheur schon bekanntgegeben.
Künstler:
Malheur
Herkunft:
Münster, Deutschland
Bandmitglieder:
Merten (Gesang und Bassgitarre)
Jens (Gitarre)
Hannes (Schlagzeug)
Link:
Album:
Genre:
Post Hardcore
Erscheinungsdatum:
27.03.2025
Tracklist: