Wenn ich für alle Demonology-Shows einen Konzertbericht schreiben würde, hättet ihr regelmäßig was zu lesen, denn wir veranstalten mindestens zwei Shows pro Monat. In diesem Jahr werden wir auf insgesamt 32 Shows kommen, und eigentlich hätte es jede verdient, dass über sie berichtet wird. Aber zu der Show, die gestern im Valhalla in Köln stattfand, möchte ich doch zumindest ein paar Worte verlieren, denn da standen zwei Bands auf der Bühne, die das Herz jedes Schwarzmetallers höher schlagen lassen.
Als ich die Infos zur Bandvorstellung für das niederländische Melodic Black Metal-Quintett Neroth zusammensuchte, stieß ich auf die Beschreibung „klassischer Frauengesang“. Das ist nun eher nicht meins, aber auf der Bandcamp-Seite von Neroth zieht einer der Unterstützer den Vergleich zu Anneke van Giersbergen in ihren besten Zeiten. Das beruhigt mich, denn ich hatte eher an Tarja gedacht. Aber genug des Namedropping, nicht nur Sängerin Floor überzeugt auf ganzer Linie. Neben den vier Songs der 2022er Debüt-EP gibt’s mit Shadowbound und To Burn auch schon Kostenproben des anstehenden Full Length-Albums. Als ich sah, dass nur sechs Songs auf der Setliste stehen, hatte ich mich auf einen halbstündigen Auftritt eingerichtet. Aber Songs von Neroth sind meistens um die sechs Minuten lang und peilen auch gern mal die Acht-Minuten-Marke an. Da gibt’s viele großartige Instrumentalparts, bevor wieder der wunderbare Gesang einsetzt. Mit der Show haben die Niederländer sicherlich nicht nur in mir einen neuen Fan.
Von der zweiten Band des Abends, dem Kölner Quintett Beltez bin ich schon seit Anfang des Jahres Fan. Wobei statt des „schon“ eigentlich ein „erst“ stehen müsste. Gegründet im Jahr 2002 (!!) gab’s schon nach ungefähr zwei Jahren eine sehr lange Pause, die erst irgendwann im Jahr 2013 endete. Angekündigt ist für heute ein extralanges Set, was sicherlich nicht nur mich besonders freut. Und um eine extralange Spielzeit zu füllen, müssen auch Beltez nicht allzu viele Songs auf die Setliste schreiben. Ähnlich wie die von Neroth sind auch die Songs von Beltez gern mal was länger, wobei I May Be Damned But At Least I’ve Found You mit seinen über 14 Minuten der längste Beltez-Song überhaupt ist. Der findet sich auf dem letzten Album A Grey Chill And A Whisper aus 2020, und von dem haben es unter anderem auch The City Lies In Utter Silence, Black Banners und der Titeltrack ins Programm geschafft. Und nicht nur ich bin von der Show hellauf begeistert. Neben mir in der ersten Reihe und auch dahinter wird ordentlich geheadbangt, und das Mädel neben mir reckt immer wieder die Faust nach oben. Hinterher erzählt sie mir dann, dass sie schon bei einigen Shows der Kölner Schwarzmetaller dabei war, und diese Show beweist, dass immer noch eine Steigerung möglich ist. Das lasse ich mal so stehen.
Nach den beiden Shows geht es genauso professionell vonstatten, wie schon seit dem Get-In. Während mindestens eines der Bandmitglieder am Merchstand zu finden ist, bauen die anderen ab, und die Bühne ist in relativ kurzer Zeit wieder im Ursprungszustand. Meine Arbeit liegt noch vor mir, die Fotos wollen bearbeitet werden. Also noch eine kurze Abschiedsrunde und ab nach Hause.
Die kompletten Fotostrecken gibt’s wie immer auf https://heike-leppkes-konzertfotos.de
Eventname:
Demonology presents Neroth + Beltez
Künstler:
Neroth, Beltez
Ort:
Valhalla, Köln
Datum:
16.11.2024
Genre:
Black Metal, Melodic Black Metal, Post Metal
Veranstalter:
Demonology