Zunächst muss ich erstmal eine dicke Entschuldigung in Richtung Chris schicken. Der hatte uns über einen Monat vor der Veröffentlichung von Depths Of Despair kontaktiert und ein sehr umfangreiches Promopaket mitgeschickt. Ich konnte mich allerdings tatsächlich überhaupt nicht dazu aufraffen, mich hinzusetzen und die fünf Tracks, die die EP auf eine Spielzeit von ungefähr 16 Minuten bringen, anzuhören. So liegt das Release von Depths Of Despair also schon verhältnismäßig lange zurück, aber unerwähnt soll die Scheibe definitiv nicht bleiben. Denn allein die Tatsache, dass Chris wieder einmal für alle Entstehungsschritte selbst verantwortlich zeichnet und dabei auch auf den Einsatz von KI verzichtet hat, ist in diesen Zeiten, in denen selbst die Metalszene nicht von KI-generierten Songs verschont bleibt, erwähnenswert.
Hilfe hat sich Chris während der Produktion nur insofern geholt, als Cherry Summerfield, deren Stimme ja schon auf dem Album Gatherer Of Souls aus November 2023 zu hören war, ihren Gesang auch auf Depths Of Despair beisteuert. Zum ersten Mal dabei ist Sanya Smileska, deren Viola-Passagen in gleich drei Tracks zu hören sind. Die sind zum einen wesentlich kürzer als die anderen beiden Songs und kommen zum anderen als rein instrumentale Tracks daher.
Alle fünf beschäftigen sich, wie es der Albumtitel und auch das Cover schon verraten, mit den verschiedenen Facetten der Trauer und der Melancholie. Dabei warten speziell der Titeltrack und History On Repeat, also die beiden Songs mit Gesang, mit einer Ausstrahlung auf, die fast schon an Bühnenstücke erinnern mag. Dafür sorgt insbesondere Cherry Summerfield, bei deren wieder mal sehr variablem Gesang ich irgendwie an Stimmen im Kopf denken muss, die sich in endlosen Streitgesprächen ergehen, und die man manchmal ums Verrecken nicht zum Schweigen bringt. Aber ohne Gesang geht’s ja wie schon geschrieben auch. Mit den Songtiteln hat mich Chris allerdings streckenweise aufs Glatteis geführt. Bei Hidden Signs Of Sadness hatte ich ja eine Ballade erwartet, und das Viola-Spiel von Sanya, mit dem der Song startet, geht auch sehr in diese Richtung. Aber nicht nur bei diesem Song hat Chris seine Songwriter-Qualitäten voll ausgespielt.
Künstler:
Chris Maragoth
Herkunft:
Dessau, Deutschland
Bandmitglieder:
Chris Maragoth (Gesang und alle Instrumente)
Gastmusikerinnen / Gastmusiker:
Cherry Summerfield (Gesang)
Sanya Smileska (Viola)
Link:
Album:
Depths Of Despair (EP)
Genre:
Melodic Metal, Gothic Metal, Symphonic Metal
Erscheinungsdatum:
21.11.2025
Tracklist:
1. Depths Of Despair (feat. Cherry Summerfield)
2. Hidden Signs Of Sadness (feat. Sanya Smileska)
3. Looming Evil (feat. Sanya Smileska)
4. Dance Of The Damned (feat. Sanya Smileska)
5. History On Repeat (feat. Cherry Summerfield)