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Frühschoppen mit Live-Musik am 11.09.2022 im Krachgarten, Wesel

Eventname:

Frühschoppen mit Live-Musik

Künstler:

Käpt'N Picus, Gainbombs

Ort:

Krachgarten, Wesel

Datum:

11.09.2022

Genre:

Punkrock, Rock'n'Roll

Veranstalter:

Krachgarten e.V., Wesel

Nachdem ich am Freitag bei einer Show in Bonn und am Samstag im Helvete war (mein Bericht dazu ist ja bereits gestern online gegangen), geht es heute wieder mal zum Frühschoppen mit Livemusik in den Krachgarten. Da steht nämlich mit Käpt’N Picus eine Band auf der Bühne, deren Beiträge wir auf unserem Instagram-Kanal schon sehr oft geteilt haben. Da wird es doch dann endlich mal Zeit, dass ich mir mal eine Show von den Jungs anschaue. 🙂 Als ich im Krachgarten eintreffe, wird auf der Bühne gerade fleißig umgebaut, und ich bin mal wieder sehr erstaunt, wie zügig da mit den zahlreichen Kabeln hantiert wird, und jeder weiß, welches Kabel wo reingesteckt werden muss. Soundtechniker Kenny versucht, es mir kurz und kompakt zu erklären, aber ich bleibe wohl doch besser beim Fotografieren und beim Schreiben von Artikeln für SYLB. 😀

Da ich auch heute mein SYLB-Shirt trage, wissen die drei Männer auf der Bühne natürlich, wer ich bin. Ich habe sie zugegebenermaßen nicht gleich erkannt, aber es sind tatsächlich die drei von der Tankstelle, sorry, von Käpt’N Picus natürlich. Aus Köln kommen sie und sind tatsächlich “nur” mit zwei Gitarren und eine Bassgitarre am Start, der Platz an den Drums bleibt leer. Aber so wie gestern schon im Helvete sehr oft Backingtracks zum Einsatz kamen, nutzen auch Käpt’N Picus diese Möglichkeit, wobei sie definitiv jemanden suchen, der den freien Platz einnimmt. Wer sich also berufen fühlt, gern bei den Jungs melden! Dann legen Micha (Gesang, Gitarre), Tobi (Gitarre, Gesang) und René (Bassgitarre, Gesang) auch schon los und zeigen mit Karma gleich mal, wo der Punkrock-Hammer hängt. Punkrock ist zugegebenermaßen eher nicht so mein Genre, aber Käpt’N Picus nehmen auch gern noch ein paar Metal-Einflüsse mit rein und halten das Ganze sehr melodisch. Außerdem sind sie auch gesangstechnisch gut aufgestellt und kommen nicht mit dieser übermäßig rotzigen Punkrock-Attitüde daher. Dass sie natürlich in ihren Songs, wie Retten (was noch geht), Mensch oder Krieg kein Blatt vor den Mund nehmen, ist keine Frage. Aber die Jungs nehmen auch sich selbst nicht immer so ernst und wissen ganz genau, dass auch sie natürlich nicht unfehlbar sind. Und es geht auch anders und mit kleinen Geschichten aus dem Leben, nämlich mit Erinnerungen an Reisen nach Zeeland oder mit Immer noch dabei, das den sehr kurzweiligen Auftritt der Männer abschließt.

Nach Käpt’N Picus aus Köln sind Gainbombs aus Dorsten dran. Auch die stehen nur zu dritt auf der Bühne, allerdings in der mehr oder weniger klassischen Besetzung Gitarre, Bassgitarre und Drums. Mit Schlagzeuger Alex hatte ich vorher schon ein kurzes Gespräch führen können. So ist das halt im Krachgarten, mit irgendwem kommt man eigentlich immer ins Gespräch. 😀 Das Wort “Punk” kann man jetzt eigentlich streichen, Rock’n’Roll ist angesagt, wobei es manchmal ein wenig in Richtung Punk’n’Roll driftet, und auch durchaus Indie-Einflüsse ihren Platz finden. Auch diese Band gibt es noch nicht allzu lange, im Jahr 2020 haben Mark (Gesang, Gitarre), Denis (Bassgitarre) und Alex (Schlagzeug) losgelegt. Unbeschriebene Blätter sind sie allerdings nicht, denn bereits vor ihrer Zeit bei Gainbombs waren sie in der Szene aktiv und durften dabei unter anderem bereits die Bollock Brothers, Millencollin und Udo Lindenberg supporten. Die ersten zwei Songs spielen sie erstmal ohne Begrüßung oder sonstige Ansprache, aber danach richtet Mark ein paar Worte an uns. Dabei blickt er auch immer mal wieder in den Himmel, der zeigt sich heute nämlich überwiegend bewölkt. Aber ab und zu linst auch mal die Sonne durch die Wolken, wobei den dreien auf der Bühne auch ohne die seltenen Sonnenstrahlen mächtig warm wird. Ich frage mich ja manchmal, egal, welches Genre, wie Texte für Songs entstehen. Dazu gibt es heute von Mark zumindest zu einem Song eine gute Erklärung. Er stellte sich nämlich vor, dass Lemmy (Motörhead) und Bruce (Iron Maiden) nicht nur im Jahr 2003 auf gemeinsamer Nordamerika-Tour waren, sondern Lemmy noch lebt und auf einen Brief antwortet, den Bruce ihm geschrieben hat. Tja, so einfach kann es sein. 😀

Nach der Show schlendere ich noch gemütlich zum Merchandise-Stand, wo Käpt’N Picus ihre Shirtkollektion ausbreiten. Bei der Farbauswahl können sie mit einer ordentlichen Palette aufwarten (rot, gelb, grün, blau, lila und sogar pink), und das Etikett ist fast so lang, wie ein Lesezeichen. Aber mit “100% Bio Baumwolle”, “Fairtrade”, “Wahrung der Menschenrechte” oder “Einsatz erneuerbarer Energien” will natürlich zu Recht geworben werden. Mir fällt die Auswahl jedenfalls sehr schwer, aber die ist dann doch getroffen, und als Gratis-Zugabe zum Shirt erhalte ich auch noch den Blattturbo Sampler Vol. XV “Rock gegen Terror”. Darauf sind Käpt’N Picus mit dem Song Revolution vertreten, der heute auch auf der Setliste stand. Diese Aktion treibt mir dann noch einmal ein Grinsen ins Gesicht.

Die kompletten Fotostrecken gibt’s wie immer auf https://heike-leppkes-konzertfotos.de

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